Die Vorher-Nachher Analyse

Das einzige effektive und zielführende Mittel Parteien, Funktionäre und deren tatsächliche Politik zu identifizieren ist relativ einfach anzuwenden. Ein simpler Vergleich zwischen dem Status von „Vorher“ und „Nachher“ zeigt deren Relevanz oder Irrelevanz, Produktivität oder Kontraproduktivität. Oder schlicht das Ausmaß deren Betruges.

Die wichtigsten Parameter bei der Analyse. Es zählen Ergebnisse, nicht Gerede:

  • Status
  • Zeitraum
  • Gebiet

Zu berücksichtigen sind u.a.:

 

  • wirkende Kräfte und Akteure (Krieg, militärische Machtmittel bzw vorhandener Militärpakt, oder Frieden, Fortschritt, Demokratie, keine Demokratie, jeweilige Beteiligte bzw Dissidenten)
  • Ressourcen (Öl, Gas, Gold, bebaubares / landwirtschaftlich nutzbares Gebiet, Produktionsmittel, interagierendes Finanzsystem und dessen Banken, Infrastruktur wie Versorgungssysteme für Gesundheit, Wohnung, Bildung, Kommunikation, Verkehr und Transport, etc)
  • eigener und /oder allgemeiner materieller und immaterieller Besitzstand (Recht auf Würde und körperliche Unversehrtheit, Recht sich zu versammeln, Recht auf Zugang zu Informationen, Wissen, Bildung, Kultur, öffentlichem Leben, auf Äußerung der eigenen Meinung, auf Streik, darauf nicht auf Schritt und Tritt beobachtet, ausspioniert, manipuliert, ausgebeutet, beraubt, und / oder entsprechend politisch verfolgt zu werden, etc, etc, pp)
  • jeweilige Machtarchitektur, Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten (Wer hat das Kommando? Wer hat das Geld? Wer hat das autorisiert? — oder: — Wer hat welches Recht? Wer hat welche Verantwortung? Wer hat die Pflicht etwas zu tun oder zu unterlassen?)

 

Bei der Analyse ist zu berücksichtigen, dass die gelebte Individualität und Menschlichkeit von Funktionärinnen und Funktionären durch ihren Einbau in eine Machtarchitektur mehr oder weniger reduziert ist. Ihr Handlungsspielraum ist entsprechend begrenzt. Daher stellt sich irgendwann die Frage nach dem jeweiligen „Apparat“ und dessen Relevanz / Irrelevanz bzw Produktivität / Kontraproduktivität.

Wichtig bei der Vorher-Nachher Analyse ist zudem, objektiv und nicht subjektiv zu urteilen – also nicht nach eigenem Empfinden, wie Sympathie oder Abneigung. Die eigene Interessenslage (selbst Mitglied in einer Partei, in einer Bürokratie, in einem Konsortium, in einer Lobby, in einem Wohlstands- oder Armutsgebiet, in einer oder mehrerer gefühlten oder tatsächlichen Mehrheiten) sollte dabei reflektiert und berücksichtigt werden, wenn nicht vor Anderen, so mindestens vor sich selbst.

Das Argument „ohne uns wäre es noch schlimmer“ ist diesbezüglich zunächst als unbewiesene Behauptung zu werten und als Taktik der Vermeidung der Vorher-Nachher Analyse und der konkreten Antwort auf die Frage nach dem Wert der objektiv geleisteten Arbeit und dessen Ergebnis.

Auch die Verhinderung von entsprechender negativer Politik, so diese Verhinderung tatsächlich erfolgt ist, fällt als konkrete Leistung unter die Vorher-Nachher Analyse („Ihr habt uns gewählt, wir haben den Krieg/ die Massenüberwachung / die Senkung des Lebensstandards / die  Vorratsdatenspeicherung / die Mietenerhöhungen / verhindert. Vorher, nachher. Es hat sich also gelohnt.“)

Zu berücksichtigen ist natürlich der Zeitraum. Hat man es in diesem Jahr verhindert und ein Jahr später zugestimmt, ändert sich entsprechend die Vorher-Nachher Analyse. Wohlgemerkt: sich tatsächlich zu bemühen und dennoch gegen andere Kräfte zu verlieren, ist immer noch eine Leistung. Verrat nicht.

Die Frage also: Wie war in Gebiet XY der eigene oder allgemeine Status zu Zeitpunkt A und wie war dieser zu Zeitpunkt B? Wo ist der Unterschied? Was ist das Ergebnis? Ist das Ergebnis positiv oder negativ? Unter wessen Verantwortung geschah dies und durch wen?

Konkret formuliert: wer in aller Welt braucht die „Sozialdemokratische Partei Deutschlands“ (S.P.D.), „Bündnis 90/Die Grünen“, die „Freie Demokratische Partei“ (F.D.P.), „Die Linke“ und deren Funktionäre?