U.S.-Munition: Kompost und Samen zum Training, Blei und Uran zum Töten
Offenbarung einer schizophrenen Welt im Pentagon
Sollen betroffene Soldaten und Umweltschützer vor Dankbarkeit für die Einsicht des U.S.-Verteidigungsministeriums, neue Konzepte zum Schutz des Bodens und des Grundwassers zu entwickeln, auf den Knien rutschen und in Lobhudeleien ausbrechen? Gegen die Kontaminierung durch hunderttausende abgeschossener Munition von Panzern und Gewehren bei militärischen Übungen im In- und Ausland sucht das Pentagon biologisch abbaubare, saubere Lösungen.
Zusätzlich sollen die Geschosse Blumensamen enthalten, die nach einigen Monaten zu keimen beginnen und während ihrer Vegetationsperiode Schadstoffe aus dem Boden aufnehmen. Diese speziellen Pflanzen sollen die Erde reinigen und für Tiere beim Verzehr unbedenklich sein. Die Rede ist von „environmentally beneficial plants“ (umweltfreundliche Pflanzen). Gibt es umweltunfreundliche Pflanzen, abgesehen von eingeschleppten invasiven Arten, die durch Massenausbreitung die einheimische Flora zurückdrängen. Vorgeschlagen werden unter anderem biologisch abbaubare Kunststoffverbindungen, verstärkt mit Bambusfasern.
Das Army Corps of Engineers‘ Cold Regions Research and Engineering Laboratory (CRREL) verfügt über „bioengineered“ Samen, die genutzt werden können. Was heisst „bioengineered“? Gentechnisch veränderte Pflanzen, die mit dieser Trainingsmunition weitere Gebiete auf allen Kontinente verseuchen werden?
„Die identifizierten biologisch abbaubaren Materialien können von der Privatindustrie genutzt werden, um biologisch abbaubare Wasserflaschen, Plastikbehälter oder andere Composite- oder Kunststoffprodukte auf dem Markt zu fertigen“, heisst es grosszügig in der Ausschreibung, an der sich interessierte Firmen bis zum 8.Februar 2017 wenden können, um weitere Unterlagen zu erhalten.
In scharfen Kontrast zu dieser Image-Kampagne und vorbeugender Maßnahme zur Eindämmung von einer Flut von Klagen wegen verseuchter Militärstützpunkte steht der Einsatz von Uranmunition in Kampfgebieten, der über Generationen Landstriche in atomare Gefahrenzonen verwandelt.
Es ist pervers. Krieg ist pervers.
Bildquelle: Wikipedia, Autor Niraj Gawand, unter Lizenz CC-BY-SA 4.0
Quelle: America‘s Seed Fund