Neue U.S.-Mammut-Residenz in Erbil, der Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan im Irak

Nach dem Bau der größten U.S.-Botschaft in Bagdad erhält Erbil einen ähnlichen aufwändigen, kostspieligen Komplex für 600 Millionen U.S.-Dollar, als handele es sich bei dem irakischen Norden schon um einen eigenständigen Staat.

Wenn Politiker, Bürokraten und Berater Erklärungen für die Öffentlichkeit bestimmt abgeben, sollten diese nicht immer für bare Münze genommen werden.

Was zählt, sind verbindliche abgeschlossene Verträge politischer und wirtschaftlicher Natur, die mehr über die Hintergründe in der Weltpolitik Aufschluß geben als beschönigende, beruhigende oder angsteinflössende Worte, die morgen schon je nach Lage Schnee von gestern sind.

Der geplante Neubau eines Generalkonsulats der Superlative der Vereinigten Staaten von Amerika im Norden des Iraks in Erbil, Sitz der Regierung der Autonomen Region Kurdistan im Irak, zeigt den hohen Stellenwert, dem die Regierung in Washington schon immer dieser strategischen Region beimißt und mit dieser horrenden Investition zukünftig weiterhin für die kommenden Jahrzehnte.

Obwohl die U.S.A. im Jahr 2007 in Erbil ein diplomatisches Büro eröffneten, dass in 2011 zu einem Generalkonsulat umgebaut wurde, wird jetzt ein neues Objekt auf einer Fläche von 200000 Quadratmetern für 600 Millionen U.S.-Dollar an der Hauptstraße „Erbil-Shaqlawa Road“ gebaut. In vier Jahren soll das Projekt fertiggestellt werden, das von vier amerikanischen und einigen lokalen Unternehmen laut der kurdischen Zeitung „Rudaw“ gebaut wird.

Das größte Konsulatgebäude der Vereinigten Staaten von Amerika in der Welt befindet sich derzeit in der Stadt Ciudad Juarez in Mexiko. Die Mission mit Baukosten in Höhe von 66 Millionen U.S.-Dollar wurde im Jahr 2008 eröffnet.

Zusammen mit dem u.s.-amerikanischen Armeestützpunkt entsteht so in Erbil im Schatten der alten Zitatelle eine hochmoderne Festung und offenbart die Bestrebungen, die dominierende Rolle weit über die Grenzen der autonomen Region hinaus auszuüben.

Die Regierung von Erbil unter Masoud Barzani wird von vielen Staaten um Einfluß ringend hofiert. Mehr als dreissig Länder haben Konsulate und Vertretungen eingerichtet, hier eine Liste der Missionen.

Quelle: http://rudaw.net/english/kurdistan/160120172

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