Ölpipeline direkt ins Banken-Hauptquartier der ING Group in Amsterdam

Protest und Bauarbeiten im Finanzviertel in Amsterdam Zuidoost gegen die Finanzierung der Dakota Access Pipeline (DAPL)

Nichts scheuen Banken mehr für ihre Image-Pflege als die Gefahr negativer öffentlicher Kritik und bekannt gewordene Skandale. Unsummen werden für die Werbung mit goldigen Versprechungen ausgegeben um Kunden gerade an ihr Haus zu binden.

In Zeiten wachsenden Umweltbewusstseins erhalten die Banken Zulauf, die nicht in Projekte investieren, die die Natur und mit ihr die Menschen zerstören. Langsam entsteht so eine Konkurrenz für die traditionellen, grossen Banken – zwar noch nicht existenzgefährdend, aber jedes Unternehmen hat mit einer Idee klein angefangen. Es liegt an dem Verhalten der Menschen, bei welcher Bank sie Kunde werden.

Die Aktionen von Umweltaktivisten verfolgen das Ziel, die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf Missstände zu lenken, je spektakulärer umso erfolgreicher. Türme zum Anbringen von Transparenten zu besteigen oder an Brücken zu spannen sind Teile des Protest.

Die Zentrale einer Bank für jeden sichtbar mit einer eigenen Ölpipeline zu versorgen, die direkt ins Innere des Gebäudes durch den Haupteingang führt, mitten im Herzen einer Weltmetropole, ist eine weit grössere, breitenwirksame Protestbekundung.

Das dürfte den Mitgliedern von Greenpeace Niederlande am Donnerstag, den 16. Februar 2017 in Amsterdam Zuidoost gelungen sein. Zwanzig Greenpeace-Aktivisten verlegten eine fünfzehn Meter lange Pipeline mit der Aufschrift „DIRTY BANKING“ in das Gebäude der Ing Group, eine der Banken, die mit 120 Millionen Dollar in die Pipeline Dakota Access Pipeline (DAPL) investierten, die durch den Widerstand der Sioux und ihrer Unterstützer weltweit unter dem Slogan „Standing Rock“ bekannt wurde.

Mit der riesigen Pipeline wollen die Greenpeace-Aktivisten zeigen, was für eine massive Wirkung eine solche Pipeline auf ihr Zuhause haben kann. „Wir geben ihnen einen Vorgeschmack auf ihre eigene Medizin“, sagte Kampagnenführer Kim Schoppink der niederländischen Zeitung Times.

Auf Twitter sind Fotos der Aktion zu sehen, hier , hier und hier.

Quelle: http://nltimes.nl/2017/02/16/oil-pipeline-built-ing-bank-headquarters-protest-dakota-pipeline.

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