Die am 25. März 1957 unterschriebenen „Römischen Verträge“ begründeten nicht die „Europäische Union“, sondern die westeuropäische „Europäische Wirtschaftsgemeinschaft“. Diese wurde durch Inkrafttreten des Lissabon-Vertrages am 1. Dezember 2009 aufgelöst, welcher zugleich der durch den Maastricht-Vertrag gegründeten „Europäische Union“ Rechtspersönlichkeit und die Macht zu einem ganz anderen „Europa“ verlieh.
Der am 7. Februar 1992 unterschriebene und Anfang 1993 in Kraft getretene Maastricht-Vertrag verfügte, neben der Gründung der E.U., die Umbenennung der 1957 gegründeten „Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft“ in „Europäische Gemeinschaft“. Fortan existierten fast siebzehn Jahre lang E.G. und E.U. als Parallelorganisationen. Bis Dezember 2009 waren alle nach außen als E.U.-Gipfel bezeichneten Gipfel und Treffen rechtlich und formal E.G.-Gipfel.
Die heute den großen Bruder „Europa“ lieben und seinen vermeintlichen 60sten Geburtstag feiern, haben entweder keine Ahnung von Politik und Geschichte – geschweige denn von Europa und was den Menschen auf diesem und anderen Kontinenten durch diesen Fluch namens „Europa“ schon alles angetan wurde – oder gehören zu denjenigen, die diesen Fluch geworfen haben.
Doch auch dieser Fluch wird überwunden werden. Und dann wird der Kontinent Europa immer noch da sein, mit jeder Menge verwirrter Menschen darauf, die sich wieder einmal mit großen roten Augen fragen werden, wie das ihnen und ihren Demokratien alles nur passieren konnte.
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Artikel zum Thema:
21.03.2017 Wer „Europa“ sagt, muss sagen was er damit meint
07.02.2010 DER MOLOCH