Grösste ausländische Militärbasis der Türkei in Mogadischu
N.A.T.O. setzt sich weiter „inoffiziell“ in Ostafrika fest
Im April werden der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und sein Generalstabschef General Hulusi Akar in der somalischen Hauptstadt Mogadischu ihren neuen Armeestützpunkt mit einer feierlichen Zeremonie gemeinsam mit dem somalischen Verteidigungsminister General Abdulkadir Ali Dini einweihen.
Der Nordatlantikpakt verfügt über die Türkei als Mitglied des N.A.T.O.-Bündnisses über eine massive, „verdeckte“ Operationszentrale direkt an der Küste im Nordosten Afrikas.
Drei Militärakademien, Schlafsäle und Militärversorgungsdepots wurden auf dem 400 Hektar grossem Gelände seit zwei Jahren errichtet. Die Höhe der Kosten wurden mit 50 Millionen U.S.-Dollar beziffert. Offiziell werden Soldaten der Somalischen Nationalen Armee (S.N.A.) an der Militärbasis geschult.
Dieses Argument wird stets verwendet, wenn es um derartige Anlagen im Ausland geht, um die eigene Bevölkerung zu täuschen. „Schulungen und Ausbildungen“ sollen den Parlamenten ein Mittel zum Absegnen in die Hand geben – dass die eigenen Soldaten und Militärausbilder nicht direkt an Kampfeinsätzen beteiligt sind und dass das jeweilige Land mit seinem Militär in die Lage versetzt wird, irgendwann selbstständig für Ordnung und Sicherheit zu sorgen.
Im Gegensatz zu Deutschland, dass „Terroristen“ bemüht, nimmt Ankara kein Blatt vor den Mund. Mit dem neuen Militärstützpunkt auf dem afrikanischen Kontinent werden die Interessen verteidigt und der Einfluss gestärkt, so in der Subsahara, im Maghreb und in den Gebieten rund um den Indischen Ozean mit den Anrainerstaaten, die in der Indian-Ocean Rim (IOR) organisiert sind. Deutschland hat in der Union den Status eines Dialog-Partners.
Die Regierung unter Erdogan und ihre Militärs werden nicht offen über die Zusammenarbeit mit ausländischen Bündnisgenossen reden, ist doch der neue Stützpunkt zunächst ihr Prestigeobjekt, ein Zeichen demonstrierter Stärke.
Vermehrte verdeckte Operationen in Somalia, wie sie U.S.-Militärs, speziell am Freitag von General Thomas Waldhauser, Oberbefehlshaber des United States Africa Command (USAFRICOM) mit Sitz in Stuttgart, von der neuen U.S.-Regierung einfordern, könnten von dort gestartet werden: „…very helpful for us to have a little bit more flexibility, a little bit more timeliness in terms of decision-making process and … it will allow us to prosecute targets in a more rapid fashion…“ Mit einem Wort: noch „ein kleines bisschen mehr“ unkontrollierte und rechenschaftslose Einsätze.
Quellen:
http://www.defenceweb.co.za/index.php?option=com_content&view=article&id=47244:turkey-to-open-military-base-in-mogadishu&catid=56:Diplomacy%20&%20Peace&Itemid=111
http://www.thestar.com.my/news/world/2017/03/25/more-authority-to-act-in-somalia-would-be-very-helpful–us-general/