Mitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. vom 8.4.2017
Wie jedes Jahr legt die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) in ihrem Überwachungsbericht dar, dass das Zwischenlager in Gorleben „keine radiologischen Auswirkungen auf die Umgebung“ habe. „Das ist eine „Beruhigungspille“, die sollte man nicht schlucken“, warnt hingegen die Bürgerinitiative Umweltschutz (BI).
Denn mit immer wieder neuen Maßnahmen schaffe es die GNS, in ihren Berichten die Strahlendosis am Zaun des Zwischenlagers niedrig erscheinen zu lassen:
„Tatsächlich wurde durch verschiedene Änderungen der Messanordnung und der Berechnungsverfahren der natürliche Strahlenuntergrund auffällig hoch dargestellt.“ Sehr umstritten ist in den Augen der Fachgruppe Radioaktivität der BI auch die angeblich erhöhte natürliche Gamma-Dosis- Leistung am Zaun, die auf einen Schotterweg zurückzuführen sei. „Wenn man von der insgesamt gemessenen Strahlendosis am Zaun einen hohen natürlichen Anteil abzieht, erhält man den gewünschten niedrigen Anteil aus den Castoren im Zwischenlager.“
Dieses „Herunterrechnen“ der Strahlenbelastung werde sogar im Pressebericht deutlich, wenn man genau hinschaut: Die erheblichen Schwankungen der Strahlen-Dosiswerte hätten ihre Ursache in den Schwankungen der natürlichen Strahlendosis, schreibt die GNS.
Volker Schürg von der Fachgruppe Radioaktivität hält dagegen: „Tatsächlich schwankt die natürliche Strahlendosis von Tag zu Tag deutlich, bleibt aber im Jahresmittel recht konstant.“
„Seit dem „Strahlenskandal“ im Jahr 2011, als es hieß, der erlaubte Wert von 0,3 Millisievert im Jahr sei überschritten, ist das Umweltministerium in Hannover aufgefordert, die GNS-Berichte kritisch zu hinterfragen und ihren eigenen Messungen gegenüber zu stellen“, sekundiert BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.
Die Bevölkerung des Landkreises könne erwarten, dass das Umweltministerium ihre eigenen Erkenntnisse transparent darstellt.
Wolfgang Ehmke, Pressesprecher