Vor der Wahl zum Präsidenten der Republik Korea am 9.Mai 2017 reist eine hochrangige chinesische Delegation für fünf Tage nach Seoul, um mit den Parteien über das U.S.-Raketenabwehrsystem zu diskutieren.
Über das Gipfeltreffen der Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika und China, Donald Trump und Xi Jinping, am 7.April 2017 in Palm Beach in Florida wurde auf sämtlichen Kanälen ausführlich berichtet und kommentiert. Was die koreanische Halbinsel betrifft, so wurden Forderungen erhoben, China solle seinen ganzen Einfluss in Pjöngjang geltend machen, den Druck wegen des Atomprogramms und den Provokationen erhöhen und neue Sanktionen gegen Nordkorea verhängen. Notfalls würden die U.S.A. im Alleingang reagieren, eine Drohung, die mit den Bombenabwürfen auf den syrischen Luftwaffenstützpunkt Al-Shayrat durch das Pentagon während des Treffens in der Trump-Residenz Mar-a-Lago unterstrichen wurde.
Seit Montag, den 10. April, verstärkt Peking auch seinen diplomatischen Druck, aber im Süden der Halbinsel, in der Republik Korea.
Wu Dawei, der Sonderbeauftragte für Angelegenheiten der koreanischen Halbinsel des Auswärtigen Amts von Peking, reiste am Montag zu einem fünftägigen Besuch nach Seoul. Chen Hai, Stellvertretender Generaldirektor für Asiatischen Angelegenheiten des chinesischen Auswärtigen Amtes nimmt an der Delegation teil. Nach seiner Ankunft traf sich Wu Dawei mit seinem Amtskollegen Kim Hong-kyun, dem Sonderbeauftragten für Frieden und Sicherheit der koreanischen Halbinsel und mit dem Aussenminister Südkoreas, Yun Byung-se zu Gesprächen.
Das Hauptziel der Mission der chinesischen Delegation ist jedoch die Verhinderung des Aufbaus des Raketenabwehrsystems Terminal High-Altitude Area Defense (THAAD) des U.S.-Verteidigungsministeriums. Dafür nehmen sich Wu Dawei und seine Begleiter zusätzlich vier Tage Zeit, um sich mit einigen der südkoreanischen Präsidentschaftskandidaten zu dieser für China sehr bedeutenden, militär-strategischen Angelegenheit zu treffen.
Die Gespräche werden bzw. wurden separat geführt mit Yoo Seong-min von der konservativen Splitterpartei Bareun Party, mit Shim Sang-jeung von der linksgerichteten Gerechtigkeitspartei (Justice Party), mit Song Young-gil, ehemaliger Bürgermeister der Region Incheon, mit Park Jie-won, Vorsitzender der Volkspartei (People’s Party) und mit Hong Joon-pyo, Kandidat der Freiheitspartei Koreas (Liberty Korea Party).
Die vorgezogenen Wahlen finden am 9.Mai 2017 statt. Es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Macht und Zukunft des Landes. Von den beiden aussichtsreichsten Gewinnern ist Moon Jae-in (Democratic Party of Korea) gegen, Ahn Cheol-soo (People’s Party) für die Stationierung von THAAD laut ihren Wahlkampfversprechungen. Innerhalb von nur einer Woche nach einer Umfrage von Gallup Korea sind die Chancen des Befürworters von 19 Prozent auf 35 Prozent gestiegen.
Artikel zum Thema
09.04.2017 Neue Order für Flugzeugträger-Gruppe „USS Carl Vinson“: Konfrontationskurs via Korea
08.04.2017 Korea: Trump droht mit Atomschlag – Verfassungsklage gegen THAAD eingereicht
Kein Zufall hingegen dürfte sein, dass die Chancen des Kandidaten der People’s Party für die vorgezogenen Präsidentschaftswahlen am 9.Mai 2017, Ahn Cheol-soo, innerhalb nur einer Woche laut einer Umfrage von Gallup Korea von 19 Prozent auf 35 Prozent gestiegen sind. Ahn Cheol-soo unterstützt die Stationierung des THAAD-Systems.
07.04.2017 Luftangriff: U.S.-Imperium nimmt Einladung Russlands und Syriens dankend an
17.12.2016 Weshalb denken Medien lautstark über Ban Ki-moon als koreanischen Präsidentschaftskandidaten nach?
Quelle: http://www.koreaherald.com/view.php?ud=20170411000860