Mit der Wahl des neuen Präsidenten Moon Jae-in in Seoul am 9.Mai 2017 erhöhen sich die Chancen auf eine neue Entspannungspolitik zwischen den beiden koreanischen Staaten. Die bisherige Politik der Unterdrückung, der Angst, der Überwachung und der Verfolgung von Personen, die sich gegen die Aufrüstung und Repressalien wehrten, wird sich zum grossen Teil ändern und von breiten Teilen der Zivilgesellschaft begrüsst.
In der Republik Korea gehören von den insgesamt 51,5 Millionen Einwohnern zehn Prozent der katholischen Konfession an. Damit vertritt die Kirche 5 Millionen Bürger. Einer ihrer Führer ist der siebzigjährige Priester Moon Kyu-hyun, der ausser seinen kirchlichen Aufgaben sich in politische und gesellschaftliche Angelegenheiten seines Landes aktiv einmischt.
„Frieden und Hoffnung ist das, worum es im Leben geht“, sagte Moon im Rückblick auf seine Haft.
Für seine Überzeugungen saß Moon Kyu-hyun dreieinhalb Jahre im Gefängnis, als er im Jahr 1989 zum Zeichen des zivilen Widerstandes gegen seine Regierung illegal die Grenze zur Demokratischen Volksrepublik Korea überquerte. Den Anlass dazu gab die Einführung des neuen nationalen Sicherheitsgesetzes, das den Menschen im Süden fast jeden Kontakt mit Nordkorea verboten hatte. Verhaftet und verurteilt wurde Moon Kyu-hyun bei seiner Rückkehr von dieser Reise von den südkoreanischen Behörden.
Moon Kyu-hyun erklärte damals, dass er gegen Atomwaffen sei, einschliesslich des nordkoreanischen Atomprogramms, das ein großer Teil der steigenden Spannungen in Nordostasien war. Aber er ist auch gegen die jüngsten U.S.-Aktionen auf der koreanischen Halbinsel mit der Installation des Raketen-Abwehr-Systems Terminal High Altitude Area Defense (THAAD) des U.S.-Verteidigungsministeriums.
„THAAD ist eine Waffe des Krieges. Sie können nicht für Frieden sein, wenn Sie sich auf den Krieg vorbereiten“, sagte Moon und bezieht sich auf das Anti-Raketen-System, das vor kurzem vom U.S.-Militär in Südkorea aufgebaut wurde. Der Priester tritt mit Redebeiträgen auf Demonstrationen gegen die Atomenergie auf.
Eingeschlossen sind dabei auch die zivile Nutzung und ihre Gefahren durch Atomkraftwerke. In Südkorea sind mehr als vierundzwanzig AKWs in Betrieb. Im September des vergangenen Jahres ereigneten sich zwei große Erdbeben im südöstlichen Teil des Landes, woraufhin vier Atomkraftwerke vorübergehend stillgelegt wurden. Zuletzt kam es im April 2017 zu Protesten von Nonnen und Priestern in Seoul, die von vielen Bürgern unabhängig von religiösen Glaubensrichtungen unterstützt wurden.
Fotos sind unter angegebener Quelle veröffentlicht.
Screenshot oben: „Father Moon Paul Kyu-hyn“, (Ausschnitt) aus dem Artikel der Quelle
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