Terrorkrieg 2.0: Nordatlantikpakt tritt nach Manchester-Attentat der Internationalen Kriegskoalition bei

U.S.-Präsident Trump in Brüssel / N.A.T.O. tritt der „Internationalen Allianz gegen den Islamischen Staat“ („Anti-I.S.-Allianz“) bei.

Schon Tage bevor im September 2014 die Internationale Kriegskoalition auf dem N.A.T.O.-Gipfel in Wales vom U.S.-Imperium gegründet wurde, fragte Radio Utopie,

„mit welcher schwachsinnigen Ausrede nun die N.A.T.O. den am 4. Oktober 2001 ausgerufenen „kollektiven Verteidigungsfall“ aufrechterhalten will. Eine Option: Noch mehr Eroberungen islamischer Staaten, wegen dem „Islamischen Staat“.“

Der heutige Besuch Trumps auf dem Gipfel der „Organisation des Nordatlantikvertrages“ (N.A.T.O.) mit allen 27 Führerinnen und Führern der Mitgliedstaaten läutet nun den offiziellen Beitritt der N.A.T.O. in die Internationale Kriegskoalition von Saudi-Arabien bis Singapur ein. Entsprechend der Dynamik des Terrorkrieges dient das punktgenaue Attentat in Manchester als Anlass, welches zudem, ähnlich wie beim jüngsten Attentat in Paris, mitten im Wahlkampf durchgeführt wurde, diesmal in Großbritannien.

Drei Jahre nach dem bemerkenswerten Creatio ex Nihilo eines im eigenen militärischen Einflussbereiches geschaffenen neuen Kriegsgegners unter mehren Labeln („Islamischer Staat“, „I.S.I.S.“, „I.S.I.L.“), dienstbar zur Legitimation der Fortsetzung des bald sechzehnjährigen weltweiten Terrorkrieges und einem nächsten Versuch zur Invasion Syriens, erklärt „atlantische“ Kriegspropaganda, der Staat Syrien – den man doch habe befreien wollen von einem blutigen Diktator – habe „effektiv aufgehört zu existieren“.

Auch der 2003 zur Befreiung von einem blutigen Diktator und dessen fiktiven Massenvernichtungswaffen eroberte Irak steht vor der offiziellen „Auflösung“, so erklärt durch Masud Barzani, von deutschen Truppen, Waffenlieferungen und Kriegseinsätzen gestützter Herrscher der separatistischen nordirakischen Region Kurdistan.

Und gerade in jüngster Zeit setzt, neben den üblichen konkurrierenden vorderasiatischen Kirchenstaaten, gerade die Regierung des Leitimperiums der Vereinigten Staaten von Amerika unter Donald Trump den im eigenen Einflussbereich geschaffenen „Islamischen Staat“ faktisch mit der Islamischen Republik Iran gleich, die bereits seit Jahrzehnten immer wieder anvisiert wird.

Viel zu tun also, für so eine Kriegskoalition. Man denke auch kurz an die Etappe Libanon.

Derweil heucheln die Führungen der Russischen Föderation und Chinas, wie seit 2001, weiter geostrategische Konkurrenz zum sogenannten „Westen“ von Saudi-Arabien bis Singapur und versuchen ihre aktive wie passive Zuarbeit für die Internationale Kriegskoalition zu verbergen. Diese marschierte im August 2016 von der Türkei und im April 2017 von Jordanien aus mit Proxy-Armeen und regulären Einheiten offiziell in Syrien ein, übrigens nicht nur unter aktivem Nichtstun der Staatsführungen von Russland und China, sondern auch der von Syrien und dem Iran, die sich, bei allem pompösen Geschwafel, dennoch der „Diplomatie“ explizit aus Washington und London – also Betrug, Tricks, Intrigen und Verrat – zu keinem Zeitpunkt gewachsen zeigen. Raffiniert, aber eigentlich recht durchsichtig, benutzten die U.S.-Stellen einerseits die kurdischen Gruppierungen, um gleichzeitig andererseits Damaskus und Teheran zum Wegschauen beim Einmarsch der Truppen Erdogans in Nordsyrien zu bewegen, weil dieser ja gegen den angeblichen, gemeinsamen Feind gerichtet sei: die kurdische Minderheit im jeweiligen Lande.

Nun hat das U.S.-Imperium und deren Proxies, ob die Bundesregierung oder „Al Kaida“ oder die kurdische Y.P.G. oder die türkischen Truppen oder die N.A.T.O. oder den „Islamischen Staat“ oder wer auch immer, in Syrien den Fuß in der Tür.

Dabei entspricht auch das heutige extreme Geheuchel von Außenminister Sigmar Gabriel (der den N.A.T.O.-Beitritt zur Kriegskoalition begrüßte) der üblichen Norm; ebenso das der hiesigen staatlichen, vermeintlichen „Opposition“, mit „Friedensbewegung“ im Schlepptau. Diese verschleppt seit Jahren konsequent jedwede Arbeit und mögliche Gegenmaßnahmen gegen die Beteiligung des Staates an terroristischen Milizen und Angriffskriegen, verschweigt Mitwissen, verleumdet tatsächliche zivile und (links)demokratische Opposition, tabuisiert Hierarchien und Befehlsketten von Geheimdiensten, Militär, Polizeien, sowie Staat und Kapital insgesamt und folgt der für die Kriegslobby so emminent wichtigen Kriegslogik seit bald sechzehn Jahren bedingungslos.

Fazit: im „Westen“ nichts Neues.