Thailand: Fingerabdruck wird Pflicht für Prepaid-SIM-Karten
Alle mobilen Benutzer der Kommunikationsdienste müssen am Online-Fingerabdruck-ID-System für eine neue Prepaid- und Postpaid-SIM-Karten-Registrierung in Thailand teilnehmen, ansonsten dürfen sie keinen mobilen Service nutzen.
Der globalen Gleichschaltung der Überwachung eines jeden Menschen auf diesem Planeten folgend, ordnete die Regierung von Thailand neue Maßnahmen an. Prepaid-Karten, mit denen bisher ohne Preisgabe der Identität des Benutzers telefoniert und im Internet kommuniziert werden kann, soll es so nicht mehr geben.
Als Grund wird, man ahnt es schon, „Terrorismus“ vorgeschoben, da man mit Mobiltelefonen „Bomben aus der Ferne zünden“ könnte. In Thailand werden besonders die südlichen Provinzen Yala, Pattani und Narathiwat als „ethnische Unruheherde“ vorgeschoben. Ein Sprecher der Sicherheitskräfte der Regierung in der Region erklärte, dass mit der Registrierung Angreifer verfolgt werden können, gab jedoch auch zu, dass sich Aufständige jederzeit mit Mobiltelefonen aus dem benachbarten Malaysia versorgen können um der Registrierung zu entgehen.
Nicht allein nur diese Gründe der Kontrolle spielen eine Rolle. Diejenigen Firmen, denen es gelingt, den Regierungen ihre Produkte zu verkaufen, verdienen sehr viel Geld. Dafür muss ein Bedarf an Absatzmärkten geschaffen werden. Mit „Terror, Attentat, Aufständigen und Hacking“ wird dieser garantiert.
Und bei dreissigtausend Geräten für das Scannen der Fingerabdrücke für die Telekom-Regulierungsbehörde von Thailand jubelt der Aktienkurs des Scanner-herstellenden Unternehmens.
Der Generalsekretär der National Broadcasting and Telecommunications Commission (NBTC) erklärte, dass ab kommenden Mittwoch, dem 31.Mai 2017, Prepaid-SIM-Karten registriert werden können. Während der Registrierung werden die Fingerabdrücke unmittelbar mit dem Server der Abteilung der Provinzialverwaltung gesandt, mit den auf den Identifikationskarten gespeicherten Daten abgestimmt sowie dort sowie auf der „sicheren“ Datenbank der NBTC gespeichert. Dafür wird die erste Charge von dreissig Geräten bereitstehen, fünfundzwanzig im Süden.
„Ab dem 1. Januar müssen alle mobilen Benutzer am System teilnehmen, wenn sie Zugang zum Mobilfunkdienst wünschen“, in den oben genannten drei südlichen Provinzen schon bis Oktober.
„Diejenigen, die es versäumten, der Regel zu entsprechen, stehen einer mobilen Signalabschaltung gegenüber“, hiess es.
Quellen:
http://www.bangkokpost.com/business/telecom/1256574/fingerprinting-for-sims-made-mandatory
https://coconuts.co/bangkok/news/fingerprints-face-scans-required-pre-paid-sim-card-purchases-troubled-south/
Artikel zum Thema
22.03.2016 Deutsche Technik wird gesamten internationalen Transit von Marokko kontrollieren
Deutsche biometrische Überwachungstechnik von Veridos für Marokkos Grenzen
21.02.2016 Stimmen-ID: smarte Städte, smarte Technik, smarte Menschen, smarte Profile
Online-Banking mit Voice-ID oder Fingerabdruck – Aufbau biometrischer Datenbanken zur Identifikation durch die Finanzindustrie
12.04.2015 Pakistan: Blockade von 15 Millionen SIM-Karten ab Mitternacht
14.05.2013 Indien: „Cash Transfer an die Armen durch biometrische Indifikation“ von 1,2 Milliarden Menschen
Bis 2018 soll die gesamte Bevölkerung Indiens im Zuge eines seit 2010 laufenden präzedenzlosen Spionage-Programms biometrisch durchleuchtet und in einer zentralen Datenbank erfasst werden.