Fall Asef, Nürnberg: Heimtücke eines verlogenen Polizeistaates

Nachdem Behörden und Polizei die nach eigenen Angaben lang geplante Abschiebung eines seit vier Jahren in Deutschland lebenden afghanischen Berufsschülers unbedingt vor den Augen seiner Mitschüler durchziehen wollen und dabei eine desaströse öffentliche Niederlage einstecken, behaupten sie nun, Asef N. hätte nach seinem von der Polizei gewaltsam gegen dreihundert junge solidarische Deutsche durchgeprügelten Abtransport auf der Polizeiwache angekündigt genau gegen diejenigen Attentate durchführen zu wollen die ihn gerade unter vollem Einsatz verteidigten. Also ließe sich seine Abschiebung wohl doch nicht vermeiden, obwohl ihm diese nach Paragraf 25a des Aufenthaltsgesetzes zusteht.

Das sagt alles über diesen Staat, seine Polizeibehörden und seine Polizeipresse. Nun – auch das.

Bleibt die Anmerkung, dass die bayrischen Behörden, berühmt für ihre solidarisch bewilligten Asylanträge für rechtsextreme angehende Attentäter aus dem Militär und bemerkenswerte Hellseherei vor Attentaten, entweder die Polizei um 8 Uhr den 21 entgegen eines „am Mittwochmorgen“ von der Bundesregierung verfügten Abschiebestopps aus dem Klassenzimmer der Berufsschule in Nürnberg anordneten, oder die Bundesregierung angesichts der so unerwarteten Mitmenschlichkeit und Unfeigheit wenigstens dieser Generation von Deutschen – genauer gesagt: Franken – schlicht zurückwich und den Abschiebestopp anschließend verhängte.

Ein Augenzeugenbericht:

„..wurde in ein drittes Polizeiauto gebracht, das beim Losfahren einem Freund von mir über den Fuß gefahren ist.“

Aufnahmen:

Wie gesagt, ist dem Betroffenen Asef N. dringend zu raten die Polizei wegen Verleumdung anzuzeigen und alle rechtlichen Mittel voll auszuschöpfen.

Der Staat hat in diesem Fall vor allen Augen seine verlogene Fratze gezeigt. Halten wir ihm den Spiegel vor.

Aktualisierung 2. Juni, 11.38 Uhr

Offensichtlich versuchen Staat und Populär-Presse ihr Gesicht zu wahren, den Betroffenen mit allen Mitteln zu einem Schuldigen umzudoktern und irgendwie doch noch loswerden zu können.

Der „Focus“ hat von Dagmar Gerhard von der Nürnberger Flüchtlingsinitiative ein „exklusives“ Schreiben bekommen.

Überschrift des „Focus“-Artikels:

„Fall in Nürnberg: Afghanischer Schüler entschuldigt sich für Anschlagsdrohung“.

Inhalt des Schreibens, Ausschnitt „Focus“:

„An den Vorwurf, er habe bei der Verhaftung damit gedroht, zurück zu kommen und Deutsche umzubringen, kann Asef sich nicht erinnern. Durch die Sitzblockade und die sich daraus entwickelnden chaotischen Ereignisse geriet er selbst in einen emotionalen Ausnahmezustand.
Sollte Asef in diesem Zustand höchster Erregtheit eine solche Drohung ausgestoßen haben, so tut es ihm leid und er entschuldigt sich dafür. Jedenfalls würde er niemals den Bewohnern des Landes, das ihn aufgenommen und ihm Schutz gegeben hat, Schaden zufügen.“

Das heisst: die mutmaßliche, perfide und in faschistischer Heimtücke von einem Unbekannten erstunkene und erlogene Verleumdung eines nach Ausssage aller Kompetenten harmlosen, freundlichen, bemühten jungen Mannes wird hier von seiner Betreuerin indirekt bestätigt und sie entschuldigt sich schon mal präventiv dafür.

Zudem wird jetzt behauptet – die entsprechende Presse änderte diesbezüglich ihre Darstellung – der Betroffene habe diese Äußerungen getätigt, während er noch von der Polizei – namentlich der herbeigerufenen bayrischen Sondereinheit USK – in einen weiteren Wagen gebracht worden sei, da die anderen von den Schüler/innen erfolgreich blockiert worden waren.

Und in so einer Situation habe er angeblich, ganz locker gesagt:

„In einem Monat bin ich eh wieder hier und bringe Deutsche um.“

Es ist einfach unbeschreiblich.

Ich würde jetzt sagen: vielen, vielen Dank für die Betreuung, Frau Gerhard.

Der Öffentlichkeit, gerade den Konservativen und / oder Personen aus dem rechten Spektrum, ist zu raten sich zu überlegen, ob diese Behauptung über den Betroffenen irgendeinen Sinn ergibt. Und warum Populär-Presse und Staat es nötig haben solche Mittel einsetzen um ihr Gesicht zu wahren.