Politischer Erfolg durch Sanktionen gegen Nordkorea, prompte Antwort der Kriegslobby
Diese Kurzanalyse nimmt keine Rücksicht auf irgendwen. Besonders nicht auf Leute die keine Ahnung haben, weil sie keine haben wollen.
Wie beschrieben, ist Nordkorea bzw das dortige Regime das Problem von China, was es zu lösen hat und jederzeit lösen kann. Bis vor der nun am Samstag Abend (5.) erfolgten Abstimmung im U.N.-Sicherheitsrat und den verhängten Sanktionen gegen das Regime in Pjöngjang simulierten die Staatsführungen Chinas und Russland zur Korea Situation politische Aktivität, während das militärisch völlig hilflose Pjöngjang um die Bombardierung bettelte. Das Regime Nordkoreas braucht, wie alle anderen Machthaber und / oder Demokratie simulierenden Regierungen, irgendeine fiktive oder reale äußere Bedrohung um sich und seine innere Machtarchitektur zu stabilisieren. Dabei repräsentiert es selbst eine Bedrohung für jeden und alles, durch seine Atomwaffen und seinen erklärten Willen diese einzusetzen und andere Staaten anzugreifen, wie alle anderen Machthaber und / oder Demokratie simulierenden Regierungen auch, die über Atomwaffen verfügen und den erklärten Willen haben diese einzusetzen und andere Staaten anzugreifen.
Chinas und Russlands Staatsführungen sind, wie fast alle Staatsführungen und Apparate weltweit, Profiteure und Kollaborateure des sechzehnjährigen u.s.-geführten weltweiten Terrorkrieges. Dieser real existierende Weltkrieg bietet allen Staatsapparaten und kapitalistischen Strukturen die Gelegenheit ihre jeweiligen Bevölkerungen forciert auszuplündern und zu entrechten und von dessen Mehrheit zumeist auch noch dankbar Beifall zu bekommen, weil die sich beschützt fühlt. Auch die Staatsführungen von China und Russland haben diese Gelegenheit seit sechzehn Jahren dankbar angenommen und nie einen Handschlag getan um diesen real existierenden Weltkrieg zu stoppen (als ein Beispiel: die Zerschlagung Libyens durch die Invasion in 2011). Der russische Einsatz in Syrien, begonnen viereinhalb blutige Jahre nach Beginn der Invasion, diente und dient faktisch nur dazu, den dortigen Teilkrieg und die weltweite Transformation durch den Terrorkrieg insgesamt nicht enden zu lassen. Gleichzeitig versuchen Moskau und Peking dies zu vernebeln und zu verschleiern und sich selbst als hilflose Opfer und Schwachmächte gegenüber den bösen Amerikanski darzustellen.
Dass die russische Staatsführung unter Wladimir Putin überhaupt nicht daran denkt irgendetwas zu unternehmen um die Korea Situation zu entspannen und das einfach und simpel zu lösende Problem zu lösen – Lösung: Friedensvertrag nach schlappen 64 Jahren „Waffenstillstand“, gegen Beendigung des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms – lässt sich daran ermessen, dass der Start einer Möchtegern-Interkontinentalrakete Nordkoreas (die 1000 Kilometer weit flog) kurz nach dem vom 22. bis zum 25. Juli dauernden Besuch vom russischem Sonderbotschafter Oleg Burmistov in Nordkorea erfolgte, am Abend des 28. Juli (Ortszeit). Anschließend versuchte Russlands Staatsführung auch noch die Sanktionen gegen Nordkorea zu verhindern, mit dem interessanten Argument, man wolle „keine wirtschaftliche Abschnürung Nordkoreas bezwecken“. Dabei geht es genau darum.
Leider wurden entsprechend die entscheidenden Öllieferungen nach Nordkorea von den Sanktionen ausgenommen, was allerdings die Gelegenheit bietet, zur rationalen Lösung des Problems im Falle des Falles noch eine Schippe draufzulegen.
Nun zur Reaktion der Kriegslobby auf eine drohende friedliche Entwicklung; der Kriegslobby im „Westen“, sowie der in Nordkorea selbst, die sich emphatisch die Bälle zu spielen.
Zunächst einmal sind die Sanktionen gegen Nordkorea der erste und bislang einzige außenpolitische Erfolg der U.S.-Regierung unter Donald Trump (dessen persönlichen Qualitäten und Eigenheiten diesbezüglich völlig irrelevant sind). Der U.S.-Präsident beschwerte sich durchaus zu Recht darüber, dass die auch bei ihm extrem unbeliebte Informationsindustrie über diesen Erfolg nicht wirklich berichtete (CNN versuchte eine mäßig gelungene Gegendarstellung).
Das neue Gerede vom „Regime Change“ in Nordkorea, also die Drohungen eines Angriffskrieges entsprechend der Invasion von Libyen und Syrien, hatte die C.I.A. unter Mike Pompeo am 20. Juli gestartet, also rund eine Woche vor dem nordkoreanischen Raketenstart. Bezeichnenderweise ließ Pompeo seine Diplomatierakete im Gespräch mit „New York Times“-„Kolumnist“ Bret Stephens im berüchtigten Aspen Institut bei dessen „Sicherheitsforum“ los.
Eine zu erwartende Reaktion des C.I.A.-Direktors. Einen Tag zuvor die „Washington Post“ bekannt gegeben, dass Trump das 1-Milliarde-Dollar-Debakel der C.I.A. bei der geplatzten Syrien-Invasion mittels terroristischer Söldner beendet hatte.
Wer jetzt den Überblick verloren hat:
19. Juli: Die „Washington Post“ gibt das Ende der von der Vorgängerregierung unter Barack Obama begonnenen Unterstützung der C.I.A. für terroristische Söldner unter der Flagge des Islamismus in der Syrien-Invasion bekannt
20. Juli: C.I.A.-Direktor Pompeo redet nun von „Regime Change“ in Nordkorea
22. Juli: der russische Sonderbotschafter Oleg Burmistov trifft in Pjöngjang ein
28. Juli: Nordkorea startet eine weitere ballistische Rakete.
am 1. August: die Informationsindustrie in den U.S.A. übernimmt das C.I.A.-Gerede (natürlich zum allerersten Mal in der Westgeschichte der Presse) vom „Regime Change“ auch in Nordkorea, nach so viel gelungenen Vorbildern.
Währenddessen sagt U.S.-Außenminister Rex Tillerson im State Department (das ist das U.S.-Außenministerium) genau das Gegenteil:
„Wir haben unsere Position gegenüber Nordkorea erneut bestätigt, das was wir tun, wir suchen keinen Regimewechsel; wir suchen keinen Kollaps des Regimes; wir suchen keine beschleunigte Wiedervereinigung der (koreanischen) Halbinsel; wir suchen keine Rechtfertigung um unser Militär nördlich des 38. Breitengrades zu entsenden. Und wir versuchen den Nordkoreanern zu vermitteln: wir sind nicht Eure Feinde, wir sind keine Bedrohung für Euch, aber Ihr bietet eine inakzeptable Bedrohung für uns und wir müssen antworten. Und wir hoffen, dass ab einem bestimmten Punkt sie beginnen werden das zu verstehen und dass wir uns mit ihnen zusammensetzen und einen Dialog haben wollen über die Zukunft, die ihnen die Sicherheit gibt die sie suchen und die zukünftige wirtschaftliche Prosperität für Nordkorea, was wiederum dann wirtschaftliche Prosperität durchweg in Nordostasien befördern würde.“
Das neue Ping-Pong-Spiel der Kriegslobby wiederum, nach Maßgabe der C.I.A., mit ihren folgsamen Gegenübern in Nordkoreas Regime, startete gestern wieder einmal die „Washington Post“, gefolgt von der „New York Times“, mit der üblichen Spiegelung in entsprechenden Ablegern. Zitat: „Spiegel.de“:
„Die „Washington Post“ berichtete unter Berufung auf vertrauliche Geheimdiensterkenntnisse, dass Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm erhebliche Fortschritte gemacht habe: Die Bestückung könne Interkontinentalraketen umfassen. Ein neuer Bericht des japanischen Verteidigungsministeriums kommt zu dem gleichen Schluss. Der Bericht der „Washington Post“ kommt zu der Einschätzung, dass Nordkorea nach Ansicht des Geheimdienstes DIA (Defence Intelligence Agency) bei seinem Programm viel schnellere Fortschritte macht als bisher angenommen.“
Was der „Spiegel“ natürlich wegließ, als er wie übliche die Stille Post über Trumps Drohung gegen Nordkorea mittels „Feuer, Wut und Macht, wie die Welt es so noch nicht gesehen hat“ weitersagte:
laut „Washington Post“ gab der U.S.-Präsident das, in Form eines üblichen Wenn-Dann, beim Golfspielen in Bedminster von sich.
Ergänzung:
Trump gab diese Äußerungen nicht beim Golfspielen von sich, sondern nach einer abgelesenen Presseerklärung zu einer ganzen Reihe von Themen, auf Nachfrage von Reportern (untenstehender Abschnitt entsprechend korrigiert). Hier der Mitschnitt:
Was das alles für Folgen haben kann, bewiesen prompt die C.I.A.-Spiegel in Pjöngjang. Nun schwatzte man über einen Angriff auf Guam. Prompt verkauften diesen Schwachsinn wiederum die Pjöngjang-Spiegel an ihre Hasenfüsschen im Mal-Schauen-Land. Und so weiter.
Mit der Realität hat das alles nichts zu tun, genauso das Gerede vom „Präventivkrieg“ gegen Nordkorea seitens des Nationalen Sicherheitsberaters H.R. McMaster, laut Insidern ein „Speichellecker“ von ex-C.I.A.-Chef David Petraeus, der offen die Bewaffnung und Finanzierung von Terroristen durch die U.S.-Regierung propagierte, was auch erfolgte.
Die neue U.S.-Regierung bzw seine Majestät Trump höchstpersönlich hat in einem direktem Kontakt mit dem neuen liberalen Präsidenten der Republik Südkoreas Moon Jae-In eine militärische (End)Lösung ausgeschlossen.
Die Sanktionen gegen Nordkorea werden ihre Wirkung nicht verfehlen. Das Gerede und Geheule der Kriegslobby kann die Welt derweil getrost aussitzen.
Ergänzung 17.00 Uhr
Um zu beweisen, dass er Präsident der tollsten Hechte aller Zeiten ist, hat Donald Trump im aktuellen Kriegsgetrommel auf das Guam-Ping aus Pjöngjang ein paar Pongs draufgelegt. Er retweete gleich ein paar Fox News Meldungen, darunter eine zu seinem Fire, Fury and the Slaughterhouse Geplapper beim Golfspielen und eine vom Abheben der Air Force von Guam zu irgendwelchen wohl spontan notwendigen Manövern. Dann verwies der mindestens oder wenigstens im Lesen und Kreieren von Schlagzeilen geübte Präsident darauf, dass seine erste Amtshandlung die Modernisierung des Atomwaffen-Arsenals der U.S.A. gewesen sei (wer muss, möge dies überprüfen) und zweitens, dass es niemals eine Zeit geben werde, in der die Vereinigten Staaten von mindestens Amerika nicht die mächtigste Nation auf Erden sei, Amen.
Nun, zumindest auf Twitter wird dies zweifellos immer der Fall sein.
(…)
Rechtschreibfehler korrigiert um 22.30 Uhr