Auszeichnung an Greg Palast für investigativen Journalismus der Superlative

Ein herausragender Journalist der klassischen alten Schule setzte sich auf die Spuren der verborgenen schmutzigen Geschäfte des Großkapitals – Anerkennung für sein Lebenswerk

„… ich denke, dass alles, was ich tue, ist die Dunkelheit zu verfluchen, das ist mein Geschäft, ich wäre raus aus einem Job, wenn es nicht darum geht, die Dunkelheit zu verwünschen.“ Greg Palast am 9.August 2017 in der Rede zur Preisverleihung.

Weltweit werden die Menschen in diesen Tagen wieder Zeugen von unglaublichen Unterdrückungsmaßnahmen – oft mit Verstoß gegen die Verfassung – gegen einen Journalismus, der sich nicht vor die Karren zugunsten von Regierungen spannen lässt sondern Mißstände unabhängig von Person und Ansehen aufdeckt und diese auch publiziert.

Oft werden Redakteure als „Huren“ betitelt, wenn sie aus Angst vor Karriereverlust das schreiben, was von ihnen erwartet wird – von ihren „Zuhältern“ und damit deren kriminellen Machenschaften unterstützen.

Gleich der organisierten Kriminalität werden nicht angepasste Journalisten, die ihre Berufsethik noch ernst nehmen, von staatlichen Organen verfolgt, bespitzelt, sie werden zensiert, Hausdurchsuchungen durchgeführt, Kommunikationstechnik konfisziert, falsche Indizien fabriziert, landen in Gefängnissen, werden jahrelang inhaftiert, gefoltert oder ermordet – kurzum zum Schweigen gebracht.

Ohne eine freie Presse blühen Korruption und Abbau der Menschen- und Bürgerrechte in jedem Staat, dessen grösste Angst es ist, wenn die wahren Umstände und die Hintermänner offen benannt werden. Doch die Wahrheit lässt sich nie trotz intensiven Repressalien ganz verbergen.

Aus diesem Grund ist es Radio Utopie immer wieder wichtig, auf unbestechliche Personen hinzuweisen, die jahrzehntelang ihren Überzeugungen treu bleiben und sich nicht einschüchtern lassen.

So ist es uns eine Freude, dass es so herausragende Journalisten wie Greg Palast gibt und dieser für sein Lebenswerk in diesem Monat geehrt wurde.

Am 6.August 2017 verlieh die südkalifornische Abteilung der „Amerikaner für Demokratische Aktion“ (Americans for Democratic Action – ADA SoCal) dem u.s.-amerikanischen Journalisten den Eleanor Roosevelt Award für seine „investigative Berichterstattung und Medienberichterstattung der Superlative in den Bereichen der Menschen- und demokratischen Rechte“ auf dem Gelände des Privathauses von Jan Goodman von ADA SoCal in Santa Monica. Ted W. Lieu, Abgeordneter des U.S.-Repräsentantenhauses, übergab dem Geehrten bei dieser Gelegenheit eine Anerkennungsurkunde des Parlaments (Certificate of Congressional Recognition).

Greg Palast ist neben seinen journalistischen Arbeiten für die Presse (u.a. veröffentlicht in The Observer, Rolling Stone, Guardian, BBC, New York Times) Autor von „The Best Democracy Money Can Buy: An Investigative Reporter Exposes the Truth about Globalization, Corporate Cons, and High Finance Fraudsters“ (Shame on you!: Die Wahrheit über Macht und Korruption in westlichen Demokratien) und „Vultures‘ Picnic: In Pursuit of Petroleum Pigs, Power Pirates, and High-Finance Carnivores“ (Frühstück für Aasgeier: Wie Ölbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten) oder „Billionaires & Ballot Bandits. How to steal an election in 9 easy steps.“

Der Journalist möchte diese Auszeichnung Tundu Lissu widmen, der ihm dabei half, den Barrick-Gold-Skandal zu entlarven und allen anderen Whistleblowern, die Journalisten helfen, die „Dunkelheit zu verfluchen„.

Sehen Sie hier die Rede von Greg Palast, einem honorigen und humorvollen Gentleman, anlässlich der Preisverleihung:

Anmerkung: urplötzlich haben nicht nur der deutsche Mainstream im Herbst 2016 Greg Palast „entdeckt“ und den Journalisten als erklärten Kritiker von Donald Trump zugunsten der Verlierer der Präsidentschaftswahl mangels eigener Substanz benutzt.

Die Verleihung des Preises ist ihnen nun keine Zeile wert und haben eine Chance zum Aufpolieren ihres schlechten Rufes versäumt.

Quelle: Website Greg Palast