Generalversammlung der Organisation der Vereinten Nationen zu Jerusalem: Trumps persönliche Drohung ist irrelevant
Wieder einmal ist zu konstatieren, dass der vereinte Chorus der internationalen Redaktionen nur auf Schlagzeilen aus ist, indem sie Donald Trumps persönliche Drohungen auf der gestrigen Kabinettssitzung gegen die Länder wiederholen, die amerikanische Hilfe für jedes Land abzuschneiden, das bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen für eine Resolution stimmt, in der seine jüngste Entscheidung verurteilt wird, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen.
Alle Beteiligten wissen, dass dies nur hohle Phrasen sind. Sie sind so plump, dass man es nicht einmal als Erpressungsversuch werten kann. Die Summen, um die es hier geht, müssen vom U.S.-Kongress für das entsprechende Ressort aus dessen Haushaltbudget genehmigt werden und nur dieser kann es per Gesetzesvorlage auch wieder streichen. Da so gut wie alle U.S.-Abgeordnete und Senatoren der finanziell begütersten Schicht angehören und an lukrativen ausländischen Geschäften beteiligt sind, werden sie wohl kaum einer solchen zustimmen.
Es gibt in den U.S.A. keine nationale Wirtschaft, wie Trump weismachen will mit seinem Gerede von Einsparungen in Milliardenhöhe. Alle Schlüsselelemente liegen in der Hand international verflochtener Konzerne und Banken.
Was die Hilfsgelder, die über die Behörde der Vereinigten Staaten für internationale Entwicklung (U.S.A.I.D.) betrifft, so profitieren die amerikanischen Konzerne am meisten.
Sei es im Agrar- und Pharmasektor, in der Energie-, der fossilen Rohstoff- oder Berkwerkbranche oder im Bereich der Telekommunikation. Über Jahrzehnte aufgebaute Verbindungen in den Staaten werden nicht über Nacht über Bord geworfen. Zumal vor allem die Rüstungsindustrie und der Spionagekomplex als grösster Investor niemals wegen Donald Trumps Äusserungen ihre vertraglich gebundenen Milliardengeschäfte aufgeben.
Hinzu kommt, dass die Hilfsgelder oft nur auf Kredit-Basis ausgezahlt werden. Die begünstigte „ausgesuchte“ Regierung hat dafür Zinsen zu zahlen. Über Privatisierung von Staatseigentum und dem Abbau sozialer Errungenschaften werden diese Investitionen in die „Volkswirtschaft“ der Bevölkerung abgepresst. Für diese wäre es eine Erlösung, diesem diktatorischen System nicht zu unterliegen.
Die geostrategischen Interessen der Vereinigten Staaten von Amerika werden nicht wegen einem „Es ist uns egal“ (Trump) berührt. Die ausgestossenen Drohungen sind nichts anderes als hohles Geschwätz, um das Gesicht zu wahren.
Trump weiss das, seine Berater wissen es und mit ihnen die gesamte Welt.
Bei der heutigen Abstimmung auf der Vollversammlung der Organisation der Vereinten Nationen zeigt sich welche Regierung vollends von den U.S.A. am Tropf gehalten wird. Es wird interessant und aufschlussreich sein, diesen Offenbarungseid zu registrieren. Und das ist nicht „egal“.
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20.12.2017 Jerusalem: Abstimmung in den Vereinten Nationen
Die derzeitigen Drohungen aus Washington sind eine Verzweiflungstat wieder auf den Erdboden zurückgezupfter Völkerrechtsflüchtlinge, deren jahrzehntelange Ignoranz nur durch milliardenfache „Ahhh“s und „Ohhh“s von Autoritätsgläubigen vor nackten KaiserInnen möglich wurde.