„Operation Salam“ von Ashekman in Tripolis
Künstler steigen aufs Dach im Libanon
Unter dem Namen Ashekman hat das libanesische Graffiti- und Hip-Hop-Duo unter Nutzung von 83 Flachdächern in der nördlichen Stadt Tripolis im Libanon mit grüner Farbe das Wort Salam, das heißt Frieden auf Arabisch, gemalt. Die über 1,3 Kilometer lange Botschaft kann nur aus der Luft gelesen werden.
Die Idee war, eine andere Seite des Landes jenseits von Krieg und Extremismus zu zeigen. „In den Medien, die über den Libanon sprechen, hört man nur von Terrorismus und Extremismus, all den negativen Aspekten“, sagte der Künstler Omar Kabbani, der zusammen mit seinem Bruder Mohamed hinter dem Projekt steht.
Ausgewählt haben die Zwillingsbrüder die beiden ehemals geteilten Viertel Jabal Mohsen und Bab al-Tabbaneh, in denen es zwischen den alawitischen und sunnitischen Bewohnern bis vor ein paar Jahren zu heftigen, zum Teil schweren bewaffneten Konflikten kam. Die Einschusslöcher sind an den Häuserwänden noch zu sehen und die Dächer wurden bisher kaum genutzt in der Erinnerung daran, dass noch bis 2011 von dort ein tödlicher Schuss die „ethnische Gegenseite“ treffen könnte.
Es war wichtig für Ashekman, Leute aus beiden Stadtteilen zu engagieren, die dabei halfen, ihre Vision vom friedlichen Miteinander zum Leben zu erwecken.
In dem Beitrag „Lebanese street artists spread message of peace“ auf Middle East Eye sind zahlreiche Fotos, ein Video und eine genaue Beschreibung über die Arbeiten des Projektes am 28.12.2017 veröffentlicht.
Ethnische Auseinandersetzungen sind Mittel des Imperialen Komplexes, Kriege zu entfachen. Wie leicht sich Gruppen gegeneinander ausspielen lassen, kennt jeder aus seinem Umfeld oder Medienberichten. „Operation Salam“ ist eine universale Botschaft, nicht nur für die Bevölkerung im Libanon, die jahrzehntelang unter einem Bürgerkrieg zu leiden hatte.
Quelle: http://www.middleeasteye.net/in-depth/features/lebanese-street-artists-ashekman-spread-message-peace-tripoli-1838395151