Aufruf von Digitalcourage e.V.
Sehr geehrte Damen und Herren,
bitte beenden Sie das Projekt „Schutzranzen“!
GPS-Tracker sind nicht geeignet, sichere Schulwege für Kinder zu schaffen. Schulwege müssen sicher sein, aber Überwachung ist der falsche Weg!
Keiner der am Projekt Beteiligten klärt angemessen darüber auf, wohin die Daten der Kinder übermittelt werden. Weder Grundschulkinder noch ihre Eltern sind in der Lage, informiert zu entscheiden, ob sie sich mit GPS-Trackern und Apps überwachen lassen wollen.
Wenn es Ihnen um die Sicherheit von Kindern und anderen Verkehrsteilnehmern geht, stoppen Sie das Projekt! Setzen Sie sich stattdessen für Geschwindigkeitsbegrenzungen und eine fahrrad- und fußgängerfreundliche Gestaltung der Städte ein. Bauen Sie Fahrzeuge, in denen Autofahrerinnen einen guten Rundumblick haben. Rufen Sie Pendler dazu auf, im Straßenverkehr aufmerksam zu sein und vorausschauend und rücksichtsvoll zu fahren. Fordern Sie Autofahrer dazu auf, ihr Smartphone im Straßenverkehr nicht zu benutzen, anstatt sie zu verführen, sich auf dessen Warnungen zu verlassen.
Hören Sie auf, an einer Zukunft zu bauen, in der Menschen sich überwachen lassen müssen, wenn sie nicht überfahren werden wollen. Setzen Sie sich für sichere Schulwege ein – nicht für Überwachung von Kindern.
Mit freundlichen Grüßen
Rena Tangens und das Team von Digitalcourage
Hier unterschreiben und die Unternehmen auffordern, Kinder nicht mit „Schutzranzen“ zu überwachen!
Die Volkswagen AG will mit „Schutzranzen“ Grundschulkinder überwachen. Das Projekt ist eine Kooperation mit Coodriver, Scout,[1] dem Automobilclub von Deutschland, Uvex, der Stadt Ludwigsburg und der Stadt Wolfsburg.
[1] Aktualisierung vom 23. Januar 2018: Die Marke „Scout“ hat laut Angabe der Steinmann Lederwarenfabrik GmbH & Co. KG die Kooperation mit „Schutzranzen“ / Coodriver bereits zum 31.8.2017 beendet. Dennoch hat Coodriver darüber hinaus mit der Marke Scout für das Projekt „Schutzranzen“ geworben.
Die „Schutzranzen“ von Coodriver sind GPS-Tracker für Kinder und Apps für Eltern und Autofahrer. Die Bewegungsdaten von Schulkindern und Autos gehen in eine unsichere „Cloud“. Weitere Daten gehen unter anderem an Facebook, Microsoft, Amazon,
Google, Akamai & Co.
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