Türkische Kupferfabrik in sudanesischer Goldmine Ariab
Die sudanesiche Regierung teilte auf der Website ihrer Botschaft in Berlin am 22.2.2018 mit, dass die Turkish Genghis Company in Zusammenarbeit mit der multinationalen Ariab Mining Company eine Kupferfabrik betreiben wird. Die Vorgespräche zu dem Vorhaben fanden zwischen dem sudanesischen Minister für Mineralien, Salim Salem und türkischen Vertretern statt.
„Wir freuen uns auf die Gründung der ersten Kupferfabrik im Sudan. In der Mine Ariab, die riesige Reserven von mehr als fünf Tonnen Gold enthält, wird ein Engagement in der Kupferindustrie zur Erholung der sudanesischen Wirtschaft beitragen, insbesondere wenn die Partnerschaft mit global agierenden Konzernen wie dem türkischen Unternehmen Genghis (Dschingis) stattfindet“, hiess es. Hakan Çavuşoğlu hat eine Zusammenarbeit mit dem Sudan in allen Bereichen, vor allem aber in der Verteidigungsindustrie, angekündigt.
Für die Betreibung der Mine Ariab in der Nubischen Wüste zur Gewinnung von edelmetallhaltigen Erzen hatte die Regierung in Karthoum bisher dem französischen Energiekonzern ARIVA eine Konzession erteilt (Stand 2016). Die Ariab Mining Company (AMC) wurde umstrukturiert. Die Beteiligung beträgt jetzt 95% für die sudanesische Regierung und 5% für die Industrial Development Bank. Zuvor hielt die sudanesische Regierung 56% und zu 44% Cominor, eine kanadisch/französische Gesellschaft die Anteile.
Die Richtlinien der Regierungen der beiden Länder sind sich über die Notwendigkeit einig, das Handelsvolumen zwischen ihnen von zwei Milliarden Dollar auf 10 Milliarden Dollar zu erhöhen. „Wir werden versuchen, die mineralische Infrastruktur des Sudan zu nutzen, um diese Zahlen zu erreichen und zu übertreffen“, erklärte Salim Salem.
Auf seiner ostafrikanischen Tour reiste der türkische stellvertretende Ministerpräsident Hakan Çavuşoğlu mit einer Delegation aus Wirtschaftsvertretern am 21.2.2018 in den Sudan. Auf dem Flughafen in Khartum wurden sie von dem sudanesischen Tourismusminister Mustafa Abu Zeyd empfangen. Zivile Angelegenheiten wie Tourismus kommen immer gut an vor der Öffentlichkeit. Im Anschluss kam es zu Treffen mit dem Ministerpräsidenten des Sudans, Bakir Hasan Salih.
Und ob es bei dem Minen-Projekt nur um die Verarbeitung von Kupfererz zur Gewinnung von Kupferbarren geht – wer will das unter dem Diktat der sudanesischen Regierung kontrollieren können. Die Mine enthält neben viel Gold weitere Mineralien und Erze, die von wirtschaftlich-strategischer Bedeutung sind. Die Nubische Wüste erstreckt sich östlich bis zum Roten Meer, wo die türkische Regierung die Insel Suakin mit dem Recht zum Ausbau von Kais erworben hat, an denen Kriegsschiffe anlegen können. Dazu wurde die ausländische Militärbasis der Türkei in Mogadischu im vergangenen Jahr eingeweiht.
Quellen:
http://www.sudanembassy.de/index.php/11-newsblog/1684-sudanese-turkish-talks-on-establishment-of-first-copper-factory-in-red-sea-state
http://www.ariabmining.net/index.php/en/pages/details/1/6
http://www.trt.net.tr/deutsch/turkei/2018/02/21/cavusoglu-im-sudan-914933
06.01.2018 Sudan: neue alte Goldgrube von Saudi-Arabien
Vor wenigen Tagen unterzeichnete das sudanesische Ministerium für Mineralien ein Abkommen mit dem saudischen Unternehmen Az Azh El Yamin, um nach Gold und anderen Mineralien in Süd-Kordofan zu suchen. In dieser Region wurde schon seit längerer Zeit der Ausnahmezustand durch den sudanesischen Präsidenten ausgerufen.
Die Mitglieder der paramilitärischen Central Reserve Police, die von der Regierung Südkordofans eingesetzt wurden, um die „Goldgräberstätte“ Liha im Gebiet von El Zarafa in El Tadamon zu bewachen, patrouillieren ebenfalls in der Gegend.
27.12.2017 Türkische Expansion nach Afrika: Hafen für Militär im Sudan
Verbrämt mit den zukünftigen Aussichten auf florierende Gewinne durch kommerzielle Tourismusströme und religiöse Mekkapilger erhält die Türkei die Insel Suakin vor der sudanesischen Küste.
26.03.2017 Grösste ausländische Militärbasis der Türkei in Mogadischu
Im April werden der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und sein Generalstabschef General Hulusi Akar in der somalischen Hauptstadt Mogadischu ihren neuen Armeestützpunkt mit einer feierlichen Zeremonie gemeinsam mit dem somalischen Verteidigungsminister General Abdulkadir Ali Dini einweihen.