Grossbritannien: Wildtier-Verbot im Zirkus
Grossbritanniens Regierung stimmt nächste Woche über das von Tierschutzorganisationen seit Jahrzehnten geforderte Wildtier-Verbot im Zirkus ab.
Die Anzeichen dafür, dass die britische Regierung ab dem Januar 2020 ein Verbot von wilden Tieren im Zirkus per Gesetz erlässt, stehen sehr gut. Am Mittwoch, den 7.März 2018 wird über die Vorlage, die zur Abstimmung am 6.März eingereicht wird, im britischen Parlament debattiert und abgestimmt.
In Vorbereitung des Verbotes – welches dringend von Tierschützern gefordert und um diese vorläufig zu beruhigen – wurde im Jahr 2012 eine Prüf- und Untersuchungsgruppe ‘Post Implementation Review’ of the Welfare of Wild Animals in Travelling Circuses (England) Regulations 2012 eingerichtet, die die Verhältnisse, wie die Tiere gehalten werden, durch Inspektionen zu kontrollieren und bei Missständen einzugreifen hatte. Diese Regelung gilt bis 19.Januar 2020 und wird nicht über dieses Datum hinaus erneuert. Damit ist der Weg frei, um das neue Gesetz zu verabschieden.
Es ist den Kampagnen der Aufklärung der Tierschutzorganisationen wie Animal Defenders International (ADI) und anderen Organisationen zu verdanken, das international Besucher einer Zirkus-Veranstaltung die Haltung und Dressur wilder Tiere und auch „Haustiere“ inzwischen als Tierquälerei ansehen, die zu unserem Vergnügen in der Manege abgerichtet werden.
In Deutschland gibt es immer mehr Städte, die Auftritte mit wilden Tieren oder auch Tieren allgemein verbieten. Eine Liste des Deutschen Naturschutzbundes e.V. ist hier zu sehen.
Im Jahr 2009 haben wir schon einmal darauf hingewiesen, dass in Deutschland ein solches Verbot nicht existiert. Report Mainz strahlte im Dezember 2008 die Reportage „Tierquälerei beim Zirkus Krone“ aus. Sehen wir uns heute die Website des Zirkus an, sehen wir den Tourneeplan „EVOLUTION“ 2018 und die Vorführungen. Neben Akrobaten jede Menge „prachtvolle“ (Circus Krone) Tiere, grosse Raubtierkatzen, ein Nashorn, Elefanten, Pferde und so weiter. Die Tiere gehören weiter zum Programm.
Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten hat hier die Länder aufgelistet, die ein Verbot von Wildtieren im Zirkus gesetzlich verankert haben – über zwanzig Staaten allein in Europa.
Irgendwann wird Deutschland isoliert und allein mit einem neuen Negativmerkmal dastehen, dessen Regierung grossmäulig weiter über den „Schutz von Leben“ daherschwafelt.
Quelle: http://www.ad-international.org/animals_in_entertainment/go.php?id=4531&ssi=10
Artikel zum Thema
01.08.2009 Bolivien: Gesetz gegen Verwendung von Tieren im Zirkus
Man bedauert das Aussterben dieses klassischen Genre aus wehmütigen nostalgischen Gründen, ein weiterer Abschied von den „Guten Alten Zeiten“.
Die Tiere werden nicht gefragt, aber auch sie haben Empfindungen wie die Menschen und können unter unzumutbaren Bedingungen leiden, die oft genug bis zur Tierquälerei gehen.
14.02.2018 “Folterkammer”: Pferde auf Karnevalsumzügen ist Tierquälerei
Dass dieses auf Kosten von Tieren geschieht, die das bunte Bild „bereichern“, ist die typische Arroganz des Homo sapiens, nicht über die Befindlichkeit der Tiere nachzudenken als wären diese Dinge, die man benutzt und keine Lebewesen.
19.09.2010 Nerze “wertvolles ökologisch nachwachsendes Naturprodukt” – Präsident des Pelztierzüchterverbands
Alfons Grosser bezeichnete Tierschützer als Terroristen und Polizei als ihre Komplizen – scheinbar sind jetzt alle Terroristen, die sich für Normalität im Umgang mit der Natur, ihren Pflanzen und Tieren einsetzen: Atom-Terroristen, Gentechnik-Terroristen, Überwachungskamera-Terroristen und so weiter und so fort.