Bis zu Chinas Schwenk im August 2017 haben sowohl Moskau, als auch Peking dem sechzehnjährigen, auf Endlosigkeit programmierten Terrorkrieg der Vereinigten Staaten nichts als konsequent in die Hände gespielt. Bricht jetzt, angesichts des kommenden Korea-Gipfels und Gesprächen über ein nuklearwaffenfreies Korea, diese „große Koalition“ der Weltpolitik?
Laut übereinstimmenden Berichten aus internationaler Presse haben sich die Staatsführungen von Südkorea und Nordkorea auf ein Gipfeltreffen Ende April im Waffenstillstandsort Panmunjeom geeinigt. Das gab der Sondergesandte des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in, Chung Eui-yong, auf einer Pressekonferenz zum Abschluss seines zweitägigen Besuchs in der Hauptstadt des Nordens, Pjöngjang bekannt.
Des Weiteren wird es Gespräche über ein Korea ohne Nuklearwaffen (Atomwaffen, Wasserstoffbomben) geben. Das südkoreanische „KBS“ meldet dazu:
„Zudem habe Nordkorea seinen Willen für die Denuklearisierung deutlich gemacht. Wenn die militärische Bedrohung beseitigt und die Sicherheit des nordkoreanischen Regimes garantiert würden, gebe es keinen Grund für den Besitz von Atomwaffen, so die Position des Nordens.“
Demnach habe Nordkoreas Staatsführung zudem die Absicht bekundet, mit der Regierung der Vereinigten Staaten Gespräche über eine Freiheit Koreas von Nuklearwaffen und eine Normalisierung der Beziehungen zu führen.
Dies würde neben der Verschrottung der atomaren und sonstigen Nuklearwaffen Nordkoreas auch einen Abzug der entsprechenden U.S.-Waffen von der koreanischen Halbinsel sowie ein offizielles Ende des im Jahre 1955 durch einen Waffenstillstand beendeten Koreakrieges bedeuten, also einen Friedensvertrag. Der sowohl historische, als auch zukünftige Hintergrund dabei ist eine mögliche Wiedervereinigung des geteilten Korea. (5. Januar 2012, Eine friedliche Wiedervereinigung des geteilten Korea und eine Zukunft in Souveränität ist möglich)
Des Weiteren bekundete die Staatsführung in Pjöngjang, während des Dialogs auf die weitere unterirdische Zündung von Nuklearwaffen bzw Atomtests ebenso zu verzichten wie auf Abschüsse von Raketen, wie über Japan im August 2017. Laut dem Sondergesandten des Südens Chung versprach der Norden grundsätzlich, seine konventionellen und nuklearen Waffen nicht gegen den Süden einzusetzen.
Zur südkoreanischen Delegation zählten neben Sondergesandtem Chung Eui-yong auch der Leiter des Geheimdienstes, Suh Hoon, einer seiner Abteilungsleiter, Kim Sang-gyung, der Vizevereinigungsminister Chun Hae-sung, sowie aus dem Präsidialamt Yun Kun-young.
Wie „KBS“ nun weiter vermeldet, werden Chung und Geheimdienstleiter Suh weiter in die U.S.A. reisen, um dort Gespräche führen. Chung wird anschließend weiter nach China und Russland reisen, sowie Geheimdienstleiter Suh nach Japan.
Vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Südkorea umschrieb Radio Utopie, dass unklar ist, wer tatsächlich das Kommando in bzw über Nordkorea hat und das Einiges auf einen faktischen Machtwechsel sowohl im November 2012, als auch im Oktober 2017 hindeutet. Unserer Einschätzung nach schwand demnach im Herbst 2017 in Nordkoreas Machtarchitektur der Einfluss sowohl des Militärs, der Russischen Föderation und ihres Präsidenten Wladimir Putin, als auch der internationalen Kriegslobby insgesamt, die vor der Eskalation der Situation in 2017 jahrelang in regelmäßigem Kontakt zu Pjöngjang stand.
Die Staatsführung Chinas wiederum hatte Mitte August 2017, äußerst widerwillig, nach viel Gewimmer und Gebrumm und erst angesichts akuter Gefahr eines Atomkrieges vor der eigenen Haustür, endlich seine weltpolitische Passivität aufgegeben und Nordkoreas Regime eine Garantieerklärung ausgesprochen.
Die quasi-Regierungserklärung Chinas bekundete einen Beistand für Pjöngjang bei einem Umsturzversuch oder einer Invasion, aber ebenso die Neutralität und Duldung von U.S.-Gegenangriffen auf Nordkorea nach einem Erstschlag Pjöngjangs. Dies führte einerseits das angeblich zur notwendigen Selbstverteidigung geführte Atomprogramm Nordkoreas ad absurdum und machte andererseits den Vereinigten Staaten von Amerika klar, was ein Angriffskrieg, wie z.B. gegen Libyen und Syrien, im Falle Nordkoreas für Folgen hätte.
Unserer Analyse nach repräsentierte diese Garantie- und Neutralitäts-Erklärung Chinas eine entscheidende Niederlage der internationalen Kriegslobby und ließ Chinas geopolitisches Gewicht dramatisch wachsen.
Die Russische Föderation aber, namentlich deren Präsident Wladimir Putin, gab eine solche friedenserhaltende Erklärung bis heute nicht ab. Und nicht nur hinsichtlich Nordkorea, sondern, in diesem Falle wie die Staatsführung Chinas, auch im Falle von Libyen und Syrien. Im Falle von Libyen stimmten sowohl Russlands als auch Chinas Staatsführungen durch Enthaltung im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen der Invasion sogar faktisch zu. (22.März 2011, Libyen-Krieg: Neue Sitzung der Schwachmächte im UNO-Sicherheitsrat)
Beide Staatsführungen, sowohl in Moskau, als auch in Peking, machten dadurch den mörderischen Angriffskriegen Washingtons und dessen Alliierten Platz und haben dadurch den Tod von Hunderttausenden von Menschen mit zu verantworten. Insgesamt haben diese Staatsführungen, bis zu Chinas Schwenk im August 2017, dem sechzehnjährigen Terrorkrieg der Vereinigten Staaten als „große Koalition“ der Weltpolitik nichts als konsequent in die Hände gespielt. Dieser forderte bereits Millionen von Tote und beförderte die Transformation der ehemals westlichen Demokratien, sowie natürlich auch die der Länder mit offen autoritären Staatsführungen wie China, zu Polizeistaaten, digitalen Diktaturen und elekronischen Kolonien.
Die Weltöffentlichkeit kann nun gerade von der Russischen Föderation erwarten, dass dessen Staatsführung endlich die extrem perfiden und heimtückischen Versuche einen neuen Krieg im Krieg zu provozieren sein lässt und mithilft, Korea insgesamt von Krieg und Nuklearwaffen zu befreien.
(…)
Ein Rechtschreibfehler korrigiert am 18.03.2018