Weißes Haus: Doch keine neuen Vorbedingungen für Treffen Trump-Kim
Vize-Sprecher: Nordkorea soll sich einfach an seine Versprechen halten
Nach der Einigung auf einen Korea-Gipfel der Staatschefs von Südkorea und Nordkorea (wir berichteten) und der von U.S.-Präsident Donald Trump angenommenen Einladung von Nordkoreas offiziellem Machthaber Kim Jong-un auf ein Treffen (wir berichteten), hatte die Sprecherin des Weißen Hauses am Freitag (9.) auf „konkrete Handlungen“ seitens Nordkoreas Potemkinscher Monarchie vor dem Treffen Trump-Kim bestanden, sonst werde dieses nicht stattfinden. (wir berichteten)
Sanders benutzte bei der Befragung durch die Presse die Formulierung „konkrete Handlungen“ bzw Schritte insgesamt achtmal. Man könnte jetzt spekulieren, welcher bei rechtsradikalen Kriegstreibern eingebette Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses wohl der Sprecherin des Weißen Hauses diese Parole vorgegeben hatte.
U.S.-Präsident Donald Trump selbst jedenfalls hatte entgegengesetzt zu Sanders Pressebriefing, und auch im Gegensatz zu mürrischen Äußerungen von U.S.-Außenminister Rex Tillerson, von konkreten Vorbereitungen für das historische Treffen zwischen den beiden Staatschefs und einem kommenden „Deal“ mit Nordkoreas Regime, also unzweifelhaft auch von kommenden Verhandlungen getwittert.
Heute nun ruderte das Weiße Haus wieder nach vorne. Bei der Befragung durch die Presse vertrat diesmal Vize-Sprecher Raj Shah das Weiße Haus. Und anstatt von irgendwelchen weiteren „konkreten Handlungen“ durch Nordkoreas Regime zu sprechen, welches
a) unter schweren Sanktionen steht, deren Wirkung und Erfolg mittlerweile keiner mehr bezweifeln kann,
b) Verhandlungen über das eigene Nuklearprogramm zugestimmt hat, was Washington immer als Vorbedingung für die nicht nur gefühlt achtundsechzig Jahre überfälligen ersten Gespräche eines U.S.-Präsidenten mit dem Machthaber in Nordkorea benannt hatte,
c) den Verzicht auf weitere Zündungen von Atombomben und / oder Wasserstoffbomben („Atomtests“) und den Verzicht auf den Abschuss von Raketen während Verhandlungen zugesagt hat,
d) auch die vor dem geplanten Treffen und dem Korea-Gipfel von Moon Jae-in und Kim Jong-un stattfindenden üblichen jährlichen Militärmanöver des südkoreanischen und U.S.-Militärs nicht als Hinderungsgrund ansieht und über die südkoreanischen Emissäre dafür Verständnis geäußert hat,
verlangte Weiße Haus-Vizesprecher Raj Shah nun wieder das Selbstverständliche: dass Nordkoreas Staatsführung sich schlicht an die eigenen Zusagen hält.
Nachdem vorgestern „MSNBC“-Reporterin Hallie Jackson durch die Blume gefragt hatte, ob es denn möglich sei dieses verdammte Treffen ganz loszuwerden und endlich wieder in Ruhe abschlachten und Krieg führen zu können, ohne von irgendeinem Frieden irgendwo belästigt zu werden, war es heute „ABC News“-Reporter Jonathan Karl, der den Staffel-Stab der Kriegslobby in den Medien übernahm.
Und obwohl auch der Vize-Sprecher des Weißen Hauses Raj Shah so ziemlich das Gegenteil von dem repräsentierte, was im Allgemeinen als Granit bezeichnet wird, so folgte Mr. Shah mutmaßlich diesmal genauen Befehlen, was er als einfache bezahlte Quatschdrohne und Garderobenständer verdammt noch mal nicht zu versauen habe.
Mitschrift des Presse-Briefings auf „ABC News“:
„ABC News“-Reporter Jonathan Karl: ..
Helfen Sie mir zu verstehen, als diese Bekanntgabe gemacht wurde, sagte das Weiße Haus zunächst einfach, dass der Präsident das Angebot akzeptiert hat und dann am Freitag sagte Pressesprecherin Sarah Sanders, dass da Nordkorea zugestimmt habe vorher konkrete Handlungen zu unternehmen. Gibt es da Vorbedingungen oder findet das definitiv statt, was sind —
Vize-Sprecher des Weißen Hauses Raj Shah:
Nein, sie — sie haben sich an die Versprechen zu halten die sie den Südkoreanern weitergeleitet haben, welche sind, noch einmal, Aussetzen von Raketentests, Aussetzen von Nukleartests.
„ABC News“-Reporter Jonathan Karl:
Okay, das – das ist mit Etwas zu pausieren, aber gibt es konkrete Handlungen die sie zugestimmt haben durchzuführen?
Vize-Sprecher des Weißen Hauses Raj Shah:
Noch einmal, dieses — dieses Treffen, dieses — dieses mögliche Treffen auf das man sich geeinigt hat, da gibt es keine zusätzlichen Bedingungen die gestellt wurden, aber, noch einmal, die — die können keine Raketentests, die können keine Atomtests und die können nicht öffentlich Einspruch gegen die geplanten U.S.-Südkorea Militärübungen erheben.
„ABC News“-Reporter Jonathan Karl:
Gibt es irgendeine Chance, dass das — das platzt, dass es nicht stattfindet?
Vize-Sprecher des Weißen Hauses Raj Shah:
Da — da besteht die Möglichkeit. Wenn das passiert, ist es die Schuld der Nordkoreaner, sie haben sich nicht an die Versprechen gehalten die sie gemacht haben.
„ABC News“-Reporter Jonathan Karl:
Aber die einzige Sache die das stoppen könnte, ist wenn die ihre Test wieder aufnehmen oder die anfangen —
Vize-Sprecher des Weißen Hauses Raj Shah:
Ich sagen Ihnen, wenn sie die Verpflichtungen brechen die sie eingegangen sind, die Versprechen die sie den Südkoreanern abgegeben haben, dann würden wir offensichtlich — dann würden wir potentiell nicht.
„ABC News“-Reporter Jonathan Karl:
Okay, okay — also helfen Sie mir zu verstehen….
Und so weiter.
Wer jetzt noch Zeit hat, kann sich, nach Mr. Rah und Mr. Karl, noch das Gerede weiterer Statisten durchlesen.
Ohne jetzt alle wieder die Treppe hochzutragen (denkt gefälligst selber): die Interpreten und Manipulatoren der internationalen Kriegslobby, gerade auch in den Medien, haben es offensichtlich nicht geschafft ihre schwere und historische Niederlage weggeredet zu bekommen und / oder den Friedensprozess auf der und in Bezug zur koreanischen Halbinsel zu sabotieren.