Witzenhausen: Respekt!
Mitten in der Nacht Aufruhr in Witzenhausen, weil die Polizei einen Mitbürger abholen will. Und dann noch einen Eingewanderten, aus Syrien.
Aufruhr. In Witzenhausen?
Spontan und mit einigermaßener regionaler und kultureller Sachkenntnis ausgestattet, mutmaßte ich hinsichtlich dieses seit Generationen bekanntermaßen stockkonservativen katholischen Gebietes, er müsse wohl Fußball gespielt haben, „der Syrer“. Und dass vielleicht besser als die UreinwohnerInnen (was nicht unbedingt schwer fällt).
Nun, er spielte Fußball. Und war dann noch in der freiwilligen Feuerwehr.
Ja so einen abzuholen, das darfst natürlich nicht machen in Witzenhausen.
Die kleinen Details liegen jetzt natürlich auf dem für mich durchaus bekannten Elfmeterpunkt. Nachts um ein Uhr anrücken um ihn um 8.30 Uhr in Frankfurt ins Flugzeug zu setzen, obwohl das Verwaltungsgericht Kassel geurteilt hatte dass er gar nicht abgeschoben werden darf (nach Bulgarien), dann völlig überraschend 60 WitzenhäuserInnen (Ureinwohner) um den Streifenwagen vorfinden, dann nach Verstärkung rufen, dann erzählen der Streifenwagen sei beschädigt worden (weil sich einer drangekettet hatte), dann kriegen´s alle mit dem Staatsknüppel, Reizgas, ein Hund wird auf die Leute losgelassen, nachher die HNA vollügen („Steinewerfer! Steinewerfer! In Witzenhausen! Mitten in der Nacht und das auch noch spontan!“) so dass es die ganzen Presstituierten nachquatschen, und dann nach Intervention der Anwältin und des übergeordneten Verwaltungsgerichts zugeben müssen, öh, ja, öh, wir durften den gar nicht abschieben und den Wahl-Witzenhäusener unter Schimpf und Schande wieder los- und nach Hause gehen lassen.
Und dann erzählt dieses „Bundesamt für Migration“ (B.A.M.F.), wo man bekanntlich alles kaufen kann, jaaa, öh, dieses Urteil, von vor einem Jahr, das wurde leider nicht in seine Akte eingetragen.
Seine Anwältin Claire Deery wirklich äußerst kulant zum kleinen Faux Pax des B.A.M.F.: „Vermutlich hat jemand ein falsches Kreuzchen gesetzt.“
Man fragt sich ob man das überhaupt noch an der richtigen Stelle setzen kann in diesem Land. Vielleicht sollte man dem Volk mal einen Wahlzettel vorsetzen, wo einfach draufsteht: „Volk:“ ja, nein.
Da würde ich doch glatt ja sagen. Meine Wahl.
Glückwunsch und Respekt nach Witzenhausen!
(…)
02.06.2017 Asef, „der Afghane“: Verleumdet, ohne öffentliche Verteidigung und bald zu Tode betreut
Das ist kein Journalismus, den Anna Günther und Olaf Przybilla da betreiben. Und Dagmar Gerhard ist zu raten, einfach gar nichts mehr zu sagen. Nie mehr.