Eine Umfrage belegt: Die Deutschen wollen eine neue Partei. Irgendeine. Aber eben nicht noch eine Verräterpartei und Wählerfänger, der die Deutschen weiter an den Herrn der Fliegen und dessen vorprogrammierte „Vereinigte Staaten“ bindet, wohl gemerkt über Europa.
Ein kurzer Kommentar.
Das Forsa-Institut mit ihrem bei Radio Utopie Leser.innen weithin bekannten Erzähl-Onkel Manfred Güllner hat (offiziell für die lieben Kollegen von „n-tv“ und „RTL“) eine Umfrage aus der Tasche gezogen. Demnach würden insg. 57 Prozent der befragten Deutschen eine neue „Sammlungsbewegung“ a la Emmanuel Macrons „En Marche“ in Frankreich wählen, darunter 70 % der befragten bisherigen „S.P.D.“-Wählerinnen und Wähler und 68 % aus der bisherigen Anhängerschaft der „Union“, also „C.D.U.“ und „C.S.U.“.
Es war uns bei Radio Utopie schon seit unserer Gründung als Medienstation Anfang 2007 klar, dass die Leute hierzulande sich politisch nichts sehnlicher wünschen als eine neue Partei. Nur wollen sie genau deswegen nichts weniger als einen neuen Fliegenschiss von Verräterpartei und / oder durchgeknallten Barbaren, die die Republik letzlich als Zwischenspiel sehen zu den „Vereinigten Staaten von Europa“ oder sonstigen Monarchien und gruseligen Monströsitäten, nach dem Motto „der Faschismus, der muss noch ein weiteres Nachspiel haben, das bisherige, das langt uns immer noch nicht! Oder am Besten gleich nochmal, nachher war‘s dann nicht unser Schiss!“.
Genau das wollen die Leute eben nicht. Sie wollen eine ganz normale Partei. Und das heisst eine, die unsere Verfassung, Republik und Souveränität respektiert wie die von allen anderen europäischen Demokratien und nicht versucht diese zu stürzen, auszuplündern oder zu erniedrigen, sondern stattdessen wenigstens ein Minimum an Glaubwürdigkeit, Befähigung und Beweis normalmenschlicher Attitüde mit sich bringt.
Welches Spektrum diese neue Partei dann repräsentiert, ist den Leuten schon völlig egal. Wenn nur diese elende Demokratie-Simulation endlich ein Ende findet und man nicht schon vor jeder Wahl weiß, „was hinten dabei herauskommt“, wie es der sechzehn Jahre amtierende Kanzler Helmut Kohl formulierte.
Dabei haben Muselmaniker, Egoisten und tendenzielle Blutspritzer schon ihre Partei gefunden. Aber Alle, die nicht nach oben buckeln und nach unten treten, für die ist immer noch kein Land in Sicht.
Dabei wissen alle, dass nicht nur die Mutter aller Verräterparteien in Deutschland, die „S.P.D.“ (143 Jahre alt), sondern auch ihre historischen Abwürfe „die Linke“ (im Dezember 100 Jahre alt) und „die Grünen“ (38 Jahre alt) nichts anderes mehr sind als politische Fliegen, die sich – obgleich gewichtig in ihrem Gebaren – sich ängstlich nach der drohenden Klatsche umschauen. Das gilt für die gesamte „politische Klasse“, mit ihrer Demokratie-Simulation die sie uns vorgaukelt.
(Wer es verdrängt hat: die nach der Revolution gegen die Monarchie im Jahre 1918 gegründete „Kommunistische Partei Deutschlands“ ist trotz Metamorphosen zu „Sozialistischer Einheitspartei Deutschlands“, „Partei des Demokratischen Sozialismus“ und „die Linke“ im Kern immer gleich geblieben, nämlich eine Parteimonarchie.)
Der Herr hat seinen Fliegen sein „Europa“ versprochen, wo sie Wahlen, Demokratie und den Willen der Menschen nicht mehr fürchten und ebenso umständlich wie geschätzig aussitzen müssen, sondern sich gleich auf den geplagten Leibern der dann in alle Ewigkeit festgeschnallten Menschen gemütlich machen können.
Was hilft da besser als ein neuer umgekehrter Fliegenfänger, ein weiterer Fänger der Fliegen, an dem statt den Fliegen wieder die Wähler.innen kleben bleiben und sich ein paar Dekaden später wieder mit großen roten Augen fragen, „ja was machen die denn mit uns? Ja was hat mir denn die Großmutter erzählt?“
Zum Teufel mit eurem „Europa“, ihr Blutsauger! Und zum Teufel mit eurer „politischen Klasse“! Der wird am Ende nur das bleiben, was wir gegen sie verteidigt haben. Und Geschichten von der „guten alten Zeit“ mit noch einem Weltkrieg und noch mehr Kapitalismus.
(…)
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Artikel zuletzt aktualisiert um 19.19 Uhr