Autor: petrapez
Indigene Völker in ganz Mexiko werden bei den nationalen Wahlen am Sonntag nicht wählen und einige haben den Wahlprozess in ihren Territorien verboten.
In Mexiko finden heute die Präsidentenschafts- und lokalen Wahlen statt. Im Vorfeld wurden Hunderte von Kandidaten, Journalisten und andere Personen ermordet. Diese Einschüchterungsversuche führten dazu, dass viele potentielle Kandidaten es vorzogen, zu den Wahlen nicht zu kandidieren. Mexiko, eine Bundesrepublik, hat sich seit Jahrzehnten von demokratischen Werten verabschiedet, die nur noch auf dem Papier der Verfassung stehen. Die Aufklärungsquote der Verbrechen durch die Sicherheitsbeamten ist extrem niedrig.
Besonders betroffen sind die Gemeinden und Menschen, die sich gegen die Interessen des Grosskapitals stellen. So ist es nur folgerichtig, wenn diese sich organisieren und selbstverwalten. Es ist zu einer Frage des Überlebens geworden und hat mit Selbstjustiz nichts zu tun, denn sie verbünden sich im gewaltfreien Widerstand.
„Die Politiker haben nichts anderes getan, als sich selbst zu bereichern, und sie haben uns zurückgelassen“,
sagte Antonio Arriola, ein Mitglied des Regierungsrates der indigenen Völker. Der Rat, der sich selbst als „das kollektive Wort von unten und nach links“ definiert, wurde im Dezember 2016 gegründet und besteht aus über 43 indigenen Nationalitäten..
Die Gemeinde Cheran hat die politischen Kampagnen und den Wahlprozess in zwei früheren Wahlen seit 2012 blockiert, nachdem sie sich organisiert hatte, um die illegalen Holzfäller, den Bürgermeister und den Polizeichef zu vertreiben. Seitdem regieren sie sich selbst durch ihre Gebräuche und der Oberste Gerichtshof des Landes hat Cherans indigene Form der Selbstverwaltung anerkannt.
Aranza, Zopoco, Santa Fe de la Laguna, Sevina, Urapicho, San Felipe de Los Herreros, San Benito, Pichataro und Arantepakua gehören zu den anderen Städten, die die Wahlbehörden daran hindern werden, ihre Gebiete zu betreten.
Die indigenen Gemeinschaften in den mexikanischen Bundesstaaten Chiapas und Guerrero haben sich geschworen, die Wahlbehörden zu blockieren und die Einrichtung von Wahllokalen zu verhindern.
Man kann diese Menschen verstehen, sie handeln in Notwehr gegen das politische korrupte System in Mexiko um zu überleben.
In Deutschland können diese Gemeinden wirtschaftlich unterstützt werden. Aktivisten organisieren den Verkauf ihrer landwirtschaftlichen Produkte im direkten Kontakt ohne den Umweg über Pseudolabels wie den in Mode gekommenen fairen Handel, die oft nur den Verbraucher täuschen.
Zu weiteren Informationen dazu empfehlen wir Ihnen diesen Link: http://www.cafe-libertad.de/shop/
Auszug:
„Zwangsvertreibungen und Solidarität mit indigenen und zapatistischen Gemeinden
Im Oktober 2017 wurden mehr als 5.000 Menschen aus der Gemeinde Chalchihuitlán gewaltsam vertrieben; Bis heute leben diese Familien unter Plastikplanen im Busch; Kinder sind an Erkältung und mangelnder medizinischer Versorgung gestorben.
Zwischen dem 24. und 26. März 2018 wiederholten sich die Angriffe gegen die Bevölkerung der Gemeinde Aldama. Diesmal wurden 747 Menschen vertrieben. Es gab bereits drei Tote (2 Kinder und ein erwachsener Mann), die erschossen wurden wurden, als sie Mais anpflanzen wollten.“