Warum die tatsächliche Linke in Deutschland nicht „Aufstehen“ wird

01.09.2018 Über die Welten zwischen Souveränität und Nationalismus

Am 4. September erfolgt die Pressekonferenz der „Sammlungsbewegung“ von Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht namens „Aufstehen“.

Alles deutet daraufhin, dass dieses Projekt nicht etwa zur Erneuerung der bereits weit über eine Dekade paralysierten politischen Linken in der Republik beitragen, sondern im Gegenteil sicherstellen soll, dass diese in Deutschland genauso weiter kaltgestellt bleibt wie die Demokratie.

Wie bei der Scheingründung der „W.A.S.G.“ in 2004 soll freies und nicht scheintotes Potential im linken Spektrum angelockt, eingesargt, neutralisiert und in maximalem Zynismus auch noch gegen eigenen Willen und Anspruch für ganz Anderes instrumentalisiert werden.

Aller Voraussicht wird „Aufstehen“ einer lange geplanten „transnationalen“ paneuropäischen Partei angeschlossen werden. Aktivität, Initiative und Potential Zehntausender Menschen sollen ihrer Republik und parlamentarischen Demokratie weiter entzogen und stattdessen in Richtung der „Europäischen Union“ und der Wahl deren bedeutungslosen Scheinparlaments in 2019 umgelenkt werden.

So wird ebenfalls sichergestellt, dass Nationalisten und „A.f.D.“ sich weiter als einzig verbliebene Opposition und Interessensvertretung von Land und Leuten aufführen können.

Einen Monat nach keinem Kommentar eine ausführliche Analyse.

Praktisch die gesamte real existierende Linke, Sozialdemokratie, sowie Gewerkschaften des „Deutschen Gewerkschaftsbundes“, Liberale und Bürgerrechtsgruppen haben mit der Berliner Republik bereits abgeschlossen. Als E.U.-Reichsbürger, welche in das Grundgesetz ein fiktives Verfallsdatum bis zur Errichtung ihrer anvisierten „Vereinigten Staaten von Europa“ hinein interpretiert zu haben scheinen, verweigern sie ihre Arbeit, zu der sie in der Republik verpflichtet sind. Dabei werden sie dafür auch noch von genau Denen hoch bezahlt, deren Interessen sie nicht einmal vertreten wollen: den Wählerinnen und Wählern dieser Republik, dessen Volk, dem Souverän.

Die von Radio Utopie bereits vor neun Jahren beschriebenen contralinken und transatlanischen E.U.-Nationalisten und Globalisten kennzeichnet nicht nur stiller Sitzstreik an den Fleischtöpfen von Ämtern, Funktionen und Schlüsselpositionen, etwa im Medien- und / oder geheimdienstlichen Komplex. In Wahrheit agieren sie mit ihren angeblichen Gegnern von rechts, Nationalisten bis hin zu faschistischen Gruppen, als zwei Seiten der gleichen Medaille und als tatsächliche Querfront gegen die souveränen Demokratien auf dem Kontinent.

Es ist diesbezüglich seit über einem Jahrzehnt immer wieder zu beobachten, wie im linksdemokratischen Sektor gezielt Sabotage verübt wird.

Entstehende oder im Entstehen begriffene graswurzel-basierte linksdemokratische, soziale und pazifistische Strömungen sollen bereits im Ansatz unter allen Umständen verhindert und unterdrückt werden. Wenn das nicht mehr möglich ist, wird versucht sie einzukaufen, sie zu infiltrieren, von innen heraus zu manipulieren, zu desorientieren, durch Nichtstun unter endlosen Ausreden zu demotivieren, allgemein zu sabotieren und letztlich zu neutralisieren.

Ein Beispiel in Deutschland sind die heute allerseits verdrängten Montagsdemonstrationen im Jahre 2004. Zehntausende brachten sie in mehreren Städten jeden Montag auf die Straße. In keinster Weise standen sie in Bezug zu politisch rechts stehenden Ideen, Ideologien oder Strömungen, sondern im Gegenteil in der Tradition der D.D.R.-Bürgerrechtsbewegung und dem damaligen ernsthaften Vorhaben von Vielen, den Sozialismus zu demokratisieren und zu erneuern.

Erst fünfzehn Jahre nach der „Wende“ und im Zuge der Enteignungswelle durch die „rot-grüne“Regierung, brachten die Menschen ihre Wut über den praktisch permanenten Verrat aller real existierenden linken, sozialen, sozialdemokratischen und gewerkschaftlichen Organisationen und vermeintlichen Vertretungen von Bevölkerungsinteressen zum Ausdruck.

Als die Montagsdemonstrationen Ende 2004 u.a. unter falschen Versprechungen auf eine „neue Linkspartei“ und Passivität der bereits gelähmten W.A.S.G. schließlich abgewürgt und ausgesessen worden waren, dauerte es abermals viele Jahre, bis die von der etablierten Contralinken verratenen Menschen schließlich nach rechts abwanderten.

Zunehmend wählten sie die „Alternative für Deutschland“, die bereits 2013 nur knapp den Einzug in den Bundestag verpasste und liefen selbst solchen zutiefst lächerlichen Demonstrationen wie die der „Patriotischen Europäer“ von Pegida hinterher, die nach dem abgekupferten Konzept der alten Montagsdemonstrationen und den Stuttgarter Montagsdemos gegen „Stuttgart 21“ wöchentlich abgehalten wurden.

Diese gesamte Entwicklung der letzten Jahrzehnte, die samt und sonders einen Rückschritt tatsächlich sozialdemokratischer, sozialistischer, pazifistischer und fortschrittlicher Inhalte, Werte und Politik beinhalteten, in der gesamten Hegemonie der Vereinigten Staaten von Amerika, wird auch in Deutschland von der etablierten Linken und Sozialdemokratie bis heute entweder totgeschwiegen oder quasi als unabwendbares Schicksal dargestellt. Die eigene Verantwortung wird noch nicht einmal erwähnt. Im Gegenteil: es heißt nun, fast erleichtert, „wählt uns, weil A.f.D. ist“.

Das ist vergleichbar mit allen Wahlforderungen der Bundestagsparteien, die alle ungefähr lauten würden wie „wählt uns, weil Euro, explodierende Mieten und Geldvermögen, Rentenkürzungen, Sozialabbau und deutsche Truppen im Irak sind, was aber nichts mit uns zu tun hat weil wir das ja nur gemacht oder nichts gemacht haben“, gäbe es, ja gäbe es nicht Gott sei Dank noch das Thema Homo ohne Sapiens, Flüchtlinge, Flüchtlinge und den Terror und den menschgemachten Klimawandel mit oder gleich ganz ohne Sonne.

Dabei ist das zentrale Bestreben der Contras, die auf ihrer oberen Kaderebene durchweg gelenkt, dirigiert, kontrolliert, fast roboterhaft wirken und auf den unteren Ebenen ihrer Hierarchien als maximale Schandmäuler und vor geheuchelten Emotionen nur so triefende „AktivistInnen“ auftreten, das Entstehen einer tatsächlichen, souveränen bzw souveränistischen Linken in Deutschland um jeden Preis zu verhindern.

Denn es könnte ja sein, dass diese tatsächlich für den Souverän – das Volk – arbeitet und plötzlich Wahlerfolge oder gar Verbesserungen der Verhältnisse erzielt, anstatt nur Lügen, Ausreden, Spannungen zwischen Bevölkerungsteilen und faktische Wahlargumente wie „wählt uns weil wir gezeigt haben dass wir wertlos sind“. Auch könnte es ja sein, dass nach rund zehn Jahren der Abzug der deutschen Soldaten aus weltweiter Kriegführung zumindest wieder öffentliches Thema wird. Oder zumindest die allgemeine Akzeptanz eines (elektronischen) Polizeistaates ein Ende findet, wenn nicht sogar dieser selbst.

Oder, oder, oder.

Bereits vor zwölf Jahren beschrieb der Autor dieses Artikels diejenige Partei, die sich nach der Neutralisierung der damaligen „Wahlalternative für Arbeit und Soziale Gerechtigkeit“ den Namen „die Linke“ gab, als

„Neocon-Konstrukt zur Kontrolle und Neutralisierung der Linken in Deutschland“.

Wer sich ehrlich überlegt, was in den letzten zwölf Jahren in diesem Land und unter Beteiligung der hiesigen Machtarchitektur weltweit alles passiert ist, muss es sich eingestehen: diese Partei hat seit über einem Jahrzehnt die real existierenden fortschrittlichen, sozialen und linksdemokratischen Strömungen und Einzelpersonen gezielt gelähmt und paralysiert, wie obenstehend beschrieben,

Genau dieser Prozess soll nun abermals wieder über die Bühne gehen. In wenigen Tagen erfolgt die Pressekonferenz von „Aufstehen“ mit Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht und der offizielle Beginn der „Bewegung“

Wie von uns bereits im Januar beschrieben, soll diese „Sammlungsbewegung“ natürlich keine Partei bilden. Jedenfalls nicht in Deutschland.

Ebenfalls im Januar umschrieben wir, das Oskar Lafontaines einziger Plan keine „neue linke Volkspartei“, sondern der gleiche ist wie seit 28 Jahren: das Volk mitsamt seiner Republik endlich loszuwerden.

Lafontaines Pläne fallen, das beschrieben wir bereits im Januar und es passt besser mit jedem Tag, zum wiederholten Mal in die Zeit von Versuchen der paneuropäischen Nomenklatura insgesamt, ein „Zeitfenster“ bis 2019 und den dann stattfindenden Wahlen des E.U.-„Parlaments“ zu nutzen. Dieses „Parlament“ selbst ist zwar bedeutungslos. Von Bedeutung aber ist die Symbolik der Wahlergebnisse und das „Stimmungsbild“ hinsichtlich möglicher Volksabstimmungen.

Alles deutet daraufhin, dass „Aufstehen“ an die „transnationale“, paneuropäische Partei angeschlossen werden soll, von der Lafontaines Genosse Yanis Varoufakis schon letzten Sommer sprach.

Diesbezüglich ist zu vermuten, dass mit dem Start von „Aufstehen“ die Kader der assoziierten Hierarchien von „die Linke“ und „Europäische Linke“ (mit ihrem Vorsitzenden Gregor Gysi) auf Knopfdruck aktiviert werden.

Scheinbare Aktivität und ein „es geht wieder lohooos“ werden vorgeheuchelt werden, durch Personen die jahrelang weniger als Nichts taten um irgendetwas zu verbessern. Mittels der paneuropäisch-transatlantischen Querfront von ganz links bis ganz rechts, quer durch alle Parteien, wird „Aufstehen“ versuchen, die sogenannten „Europawahlen“ nächstes Jahr als vermeintliche Rettung zu propagieren und jedwede Aktivität in diese Richtung zu lenken.

Es wird auf das noch verbliebene Endziel der paneuropäisch-transatlantischen Contras und Globalisten hinauslaufen: den Versuch neue E.U.-Verträge, Verfassungsänderungen, den Sturz der souveränen Demokratien im E.U.-Machtbereich und die Errichtung von „Vereinigten Staaten“ über den Kontinent Europa zu erzwingen, vor allem durch das Mittel von Volksabstimmungen.

Das geostrategisch übergeordnete Endziel, welches der Installation des paneuropäischen Zentralstaates eigentlich nachfolgen sollte, ist bereits gescheitert: die weitere Transformation von „Europa“ zum trikontinentalen Block Mittelmeerunion.

Lafontaine und Wagenknecht hatten alle Zeit der Welt etwas zu verbessern und ein einziges Mal in ihrem Leben Wort zu halten. Sie hatten und haben eine Partei mit Zehntausenden von Mitgliedern, die über die 2004 gegründete Mutterpartei „Europäische Linke“ mit über einem Dutzend Partei auf dem Kontinent assoziiert ist. Eine neue Partei in Deutschland wollen sie nicht.

Einziges objektives Ziel von „Aufstehen“ kann es also überhaupt nur sein, tatsächlich linkes, progressives, emanzipatorisches, pazifistisches Potential, was sich droht graswurzel-basiert und demokratisch in der Republik zu entwickeln und zu entfalten um für die Wählerinnen und Wähler der Demokratie in Deutschland etwas zu bewirken, abermals anzulocken, in eine gelenkte Hierarchie einzubinden, kaltzustellen und eine Erneuerung dieser Demokratie und ihrer systemisch paralysierten Linken um jeden Preis zu verhindern. So bleibt praktischerweise der Weg frei für Nationalisten und „A.f.D.“, die sich weiterhin als einzige Opposition darstellen können. Die E.U.-Nomenklatura wiederum kann weiterhin fordern, „seht Ihr, was ihr von eurer Souveränität habt? Nationalismus! Also her damit!“.

Alle an diesem kalten, schleichenden Staatsstreich gegen Dutzende von Demokratien auf dem Kontinent Beteiligten, treibt die nur zu berechtigte Furcht um ihr Verrat könnte auffliegen, ihr Projekt Paneuropa könnte in sich zusammenfallen und sie selbst vor der Geschichte für immer gebrandmarkt werden.

Dieser Tag mag nicht mehr fern sein.

(…)

Artikel zum Thema:

21.03.2017 Wer „Europa“ sagt, muss sagen was er damit meint
Ein zwei Jahrtausende nach dem Römischen Imperium und zwei Jahrhunderte nach dem Ende vom „Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation“ unter einer zentralen Macht (wieder-) „vereinigtes“ Europa ist ein Jahrhunderte altes imperialistisches, sogar faschistisches Konzept.
Wer heute „Europa“ sagt, muss sagen was er damit meint. Europa jedenfalls ist es nicht.