Zur Vereidigung des mexikanischen Präsidenten prallen ideologische Welten aufeinander

Am 1.12.2018 wird in Mexiko Andrés Manuel López Obrador als neuer Präsident vereidigt. Eine Liste der bisherigen Zusagen von Staatsführern an der Zeremonie wurde heute von Reuters (englischsprachige Ausgabe) veröffentlicht. Auf dem Twitter-Account des mexikanischen Aussenministers „Marcelo Ebrard C“ erscheinen zudem die bestätigten Teilnehmer aus dem Ausland in aktualisierter Folge. Demnach haben zugesagt:

Evo Morales, Staatspräsident von Bolivien, Mario Abdo Benitez, Staatspräsident von Paraguay, U.S.-Vizepräsident Mike Pence, Ivan Duque Márquez, Präsident von Kolumbien, Jeremy Corbyn, Parteivorsitzender der Labour Party und britischer Oppositionsführer, Epsy Campbell Primera, Vizepräsidentin von Costa Rica, Lucia Topolansky, Vizepräsidentin von Uruguay, Brahim Ghali, Präsident der Demokratischen Arabischen Republik Sahara, Kim Yong Nam Vorsitzender des Präsidiums der Obersten Volksversammlung der Demokratischen Volksrepublik Korea, Sir Colville Norbert Young, Gouverneur von Belize und Desiré Delano Bouterse, Präsidentin der Republik Suriname. Nicolas Maduro aus Venezuela (noch ausstehend).

Auf der Feierlichkeit werden die Gratulanten auf den für die Öffentlichkeit bestimmten Pressefotos freundliche Gesichter zeigen und Unterstützung der Politik von Manuel López Obrador bekunden, ihm viel Erfolg wünschen. Das gehört sich so. Für diesen einen Tag scheint die Welt in Mexiko, Süd- und Lateinamerika in Ordnung zu sein.

Mit den anwesenden Gästen wird das ganze politische Spektrum vertreten sein.
Auf dem Kontinent brechen die innen- und aussenpolitischen Gegensätze mit jeder Woche stärker zutage und erinnern an die Zeiten der Militärdiktaturen der 70er und 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Nur wird dieser Konflikt zwischen den Interessen der Bevölkerung und den international operierenden Konsortien nicht mehr so offen mit Hilfe eines Militärputsches ausgetragen sondern über die finanzielle Schiene der internationalen Grosskonzerne und Banken geregelt, paramilitärische und kriminelle Banden eingesetzt, Aktivisten ermordet, Grenzkonflikte geschürt, sprunghaft einsetzende Migrationsströme erzeugt, genehme Politiker ins Amt befördert und Kredite unter der Bedingung von unmenschlichen Sparprogrammen vergeben.

Regierungen, die mit sozialen Progammen angetreten sind wie Bolivien, haben es schwer diese umzusetzen oder Erreichtes zu bewahren. Mexiko wird auch unter Andrés Manuel López Obrador noch lange nicht zur Ruhe kommen.

Update 28.10.2018 14.00 Uhr

Für die Bundesrepublik Deutschland gab es eine Zusage. Niels Annen (SPD), Staatsminister im Auswärtigen Amt