Iranischer Hafen Chabahar „U.S.-sanktionsbefreit“
U.S.-Sanktionen gegen den Iran haben ein grosses Loch: einen Tiefwasserhafen
Nach dem Atomabkommen „Joint Comprehensive Plan of Action“ (JCPOA) unterzeichneten Indien, Afganistan und der Iran ein trilaterales Abkommen zum Ausbau des Hafens Chabahar. Von dem einseitigen Ausstieg der Vereinigten Staaten von Amerika aus dem Vertrag in diesem Jahr und den daraufhin verhängten U.S.-Sanktionen wurde Chabahar aus geostrategischen Gründen nicht berührt.
Ex-C.I.A.-Chef und aktueller Aussenminister der Vereinigten Staaten von Amerika, Mike Pompeo, bestätigte am 6.11.2018, dass der einzige iranische Tiefwasserhafen am Golf von Oman von den U.S.-Sanktionen nicht betroffen ist. Zudem wird es dem Iran „erlaubt“, eine geplante Eisenbahnstrecke vom Hafen nach Afghanistan fertigzustellen.
Als Grund wird die wirtschaftliche Stärkung Afghanistans genannt, um zu verhindern, dass das Land im Chaos zusammenbricht. Teheran wird Afghanistan über diese Route mit Mineralöl-Produkten beliefern. Mit dieser Erklärung versucht die U.S.-Regierung ihr Gesicht zu wahren, denn es erwarten international zusammenarbeitende Gesellschaften grosse Profite, wenn das Projekt „International North–South Transport Corridor“ (INSTC) umgesetzt wird.
Die Handelswege aus Asien bis nach Russland und Europa und umgekehrt verkürzen sich erheblich über den Landweg (siehe Karte). Die Kapitalinteressen sitzen am stärkeren Hebel. Der Aufbau eines Feindbildes wird aufrechterhalten solange es nützlich erscheint und über Bord geworfen, wenn es das Getriebe des Imperialistischen Komplexes stört.
An wen werden die Regierung in Kabul und Handelsorganisationen iranische Mineralöl-Produkte (Kraftstoffe) verkaufen. Militärische Truppen haben einen großen Bedarf an Treibstoffen.
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25.10.2010 Brennpunkt Mittelasien: Belutschistan in Aufruhr
Quelle:
https://www.reuters.com/article/us-iran-nuclear-afghanistan/pompeo-allows-sanctions-exception-for-iran-port-development-idUSKCN1NB2HW