UN-Unterstützung für die Atomindustrie?
Pressemitteilung vom 20.12.2018 der deutschen Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW)
Klimakonferenz in Katowice
Die Ärzteorganisation IPPNW ist besorgt, dass die Nutzung der Atomenergie das zentrale Thema eines „Side Events“ auf der UN-Klimakonferenz in Katowice 2018 (COP24) war. Getragen u.a. vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP), der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (UNECE) diskutierte die Internationale Atomenergie Organisation (IAEA) am 5. Dezember 2018 auf dem Klimagipfel über die Atomenergie. Die Diskutanten beriefen sich dabei insbesondere auf das 7. Ziel für nachhaltige Entwicklung, wonach der „Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie für alle“ zu sichern ist.
„Es ist skandalös, dass der Atomindustrie auf der Weltklimakonferenz Raum gegeben wird, um ihre kruden Thesen und falschen Versprechungen zu verbreiten. Atomenergie ist mit einer echten nachhaltigen Energiewende nicht kompatibel“, so der IPPNW-Vorsitzende Dr. Alex Rosen. Nach Auffassung von Rosen geht es beim geplanten Bau von Atomkraftwerken wie aktuell in Großbritannien nicht um Klimaschutz, sondern in erster Linie um milliardenschwere Quersubventionen für Atomwaffenprogramme. „Im Interesse des Klimaschutzes brauchen wir einen Ausbau Erneuerbarer Energien in Verbindung mit Stromspeichern, nicht überteuerte Atomkraftwerke, die die Netze mit Atomstrom verstopfen und dadurch die Entwicklung von erneuerbaren Energien behindern“, so Rosen.
Die „Don’t Nuke the Climate Coalition“, an der auch die Ärzteorganisation IPPNW beteiligt ist, hat auf der UN-Klimakonferenz in Katowice 2018 (COP24) gegen die Nutzung der Atomenergie protestiert. Der deutschen Vertreterin auf der Konferenz, Bundesumweltministerin Svenja Schulze, wurden mehrere tausend Unterschriften mit dem Ziel überreicht, den Bestrebungen der Atomlobby zu begegnen. Schulze hatte zugesichert, auf der Klimakonferenz keine Stellungnahmen zu unterstützen, die Atomenergie als Lösung für die Klimaproblematik darstellen.
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