Die Stimme des Gewissens kann man nicht verurteilen

Pressemitteilung vom 3.1.2019 der deutschen Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW)

Prozess gegen türkische Mediziner*innen

Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW hat an Außenminister Heiko Maas appelliert, sich für einen Freispruch der beiden Mediziner*innen Prof. Dr. Şebnem Korur Fincanci und Prof. Dr. Gencay Gürsoy einzusetzen. Sebnem Korur Fincanci ist Gründungsmitglied und Vorsitzende der türkischen Menschenrechtsstiftung und wurde am 19. Dezember 2018 in Istanbul zu zwei Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt, der frühere Vorsitzende der türkischen Ärztekammer Prof. Dr. Gencay Gürsoy zu zwei Jahren und drei Monaten. Beide sind bis zur Berufungsverhandlung auf freiem Fuß. „Die Stimme des Gewissens kann man nicht verurteilen“ weiterlesen

Trumps Neokonservative machen seinen Abzugsplan aus Syrien rückgängig

Ich beginne mich zu fragen, ob Präsident Trump überhaupt Macht über die US-Außenpolitik hat. Viele Menschen glauben, dass der US-Präsident nur ein Aushängeschild ist, während die eigentliche Außenpolitik fest in den Händen des tiefen Staates liegt. Trumps neueste dramatische Wende beim Abzug von Truppen aus Syrien nährt sicherlich solche Theorien.

Als Präsident Trump erst vor wenigen Wochen ankündigte, dass die USA ihre Truppen aus Syrien abziehen und möglicherweise ihre Truppen in Afghanistan reduzieren würden, waren die Neokonservativen, die Medien, der militärisch-industrielle Komplex und die linken „Niemals-Trump“-Leute aus dem Häuschen. Sie hatten geschwiegen, als Präsident Obama die schreckliche Entscheidung traf, Assad in Syrien zu stürzen und zu diesem Zweck Waffen an Dschihadisten zu schicken. Sie sagten nie ein Wort, als Milliarden von Dollar für diese unmoralische und gefährliche „Regimewechsel“-Politik eingesetzt wurden. Sie kümmerten sich nicht um die Rechtsstaatlichkeit, als Präsident Obama dem Kongress eine Nase drehte und Soldaten nach Syrien schickte.

Aber als Präsident Trump das Offensichtliche erklärte – nämlich, dass ISIS effektiv besiegt wurde und wir nichts in Syrien zu tun haben – erklärten diese oben genannten Gruppen unisono, dass die tatsächliche Heimreise von US-Soldaten ein „Geschenk an Russland“ sei. Sie sagten, dass die Heimreise von US-Truppen zu Instabilität in den Regionen führen würde, die sie verlassen haben. Nun, gibt es einen Beweis dafür, dass die Besetzung durch US-Truppen tatsächlich Stabilität bringt?

Kaum hatte Präsident Trump unsere Abreise angekündigt, begannen seine neokonservativen Berater seine Worte zurückzudrehen. Zuerst musste er ein Mittagessen mit Senator Lindsey Graham aushalten, der ihm die Hölle heiß machte, und wo Trump laut dem Senator zustimmte, keine Zeitpläne für den Rückzug zu haben. Dann begannen sein Nationaler Sicherheitsberater John Bolton und sein Außenminister Mike Pompeo der Welt zu sagen, dass die Aussagen von Präsident Trump über den Truppenabzug nur leere Worte und keine US-Politik waren.

Während die frisch von der Herrschaft der von den USA unterstützten Extremisten befreiten syrischen Christen zum ersten Mal seit Jahren Weihnachten feierten, holte John Bolton die alte Warnung an Assad aus der Mottenkiste, dass die USA angreifen würden, wenn er sein Volk „wieder“ vergaste. Glaubt wirklich jemand angesichts des syrischen Präsidenten, der persönlich an einigen der Weihnachtsfeiern teilnimmt, dass er zurück in sein Büro gehen und einen Gasangriff anordnen würde?

Bolton behauptete dann, dass die USA Truppen von Syrien in den Irak verlegen würden, um den Kampf gegen ISIS fortzusetzen, und dass die USA israelische Luftangriffe auf syrisches Gebiet voll und ganz unterstützen. Hat Präsident Trump auch nur einem dieser Punkte zugestimmt?

Schlimmer noch, Außenminister Pompeo begibt sich auf eine Nahostreise, bei der er den Führern in der Region im Wesentlichen sagen wird, dass der US-Präsident ein Lügner ist. Laut einem Beamten des Außenministeriums, der in einem Bericht am Sonntag zitiert wird, wird Pompeos Botschaft an den Nahen Osten lauten: „Trotz gegenteiliger Berichte und falscher Erzählungen über die syrische Entscheidung gehen wir nirgendwo hin. Der Außenminister wird dieses Bekenntnis zur Region und zu unseren Partnern verstärken.“

Die tatsächlichen Worte des US-Präsidenten über Syrien als „falsche Erzählungen“ bezeichnen? Wie kann das nicht Gehorsamsverweigerung sein?

Wird Präsident Trump zusehen, wie dieser Putsch unter seiner Nase stattfindet? Erkennt er, wie sehr seine Glaubwürdigkeit leidet, wenn er mutig einen US-Rückzug ankündigt und Tage später eine Wende vollzieht? Hat er die jüngsten Umfragen bemerkt, die zeigen, dass die Mehrheit der amerikanischen Bevölkerung mit ihm übereinstimmt? Warum hat er solche Angst vor den Neokonservativen?

Orginalartikel Trump’s Neocons Reverse His Syria Withdrawal Plan vom 7.1.2019

Quelle: antikrieg.com

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04.01.2019 Neokonservative toben: internationale (und nationale) Unterstützung für Trump’s Syrien-Abzug

Iran Situation: Pakistan-Flotte in Bandar Abbas

Politiker sondern für den Erhalt ihrer Position den ganzen Tag je nach Gruppenzugehörigkeit diversen Müll und Seifenblasen über Bedrohungen ab. Industrie, Forschung und Militär gehen davon unberührt wie in einer Parallel-Welt ihren – oft gemeinsamen – Geschäften nach. Die einzige ernsthafte Verbindung zu ersteren besteht im Fordern und Abkassieren von staatlichen finanziellen Zuwendungen.

Am Sonntag, den 6.1.2019, ist ein kleiner Flottenverband der pakistanischen Armee auf dem Marinestützpunkt in der südiranischen Hafenstadt Bandar Abbas am Persischen Golf zu einem viertägigen Aufenthalt eingetroffen.

Am Abend gab es ein Treffen mit dem Gouverneur von Hormozgan mit den Vertretern der pakistanischen und iranischen Seestreitkräfte. Pakistan wirbt mit dem als „Pakistanische Friedens- und Freundschaftsflotte“ bezeichneten Schiffsverband, bestehend aus vier Schiffen, um Verbündete für die „Sicherheit des Indischen Ozeans“.

„Wir hoffen, dass die Seestreitkräfte des Irans mit der pakistanischen Marine zusammenarbeiten werden, um den Plan umzusetzen“, sagte Admiral Mohammad Salem, Kommandant des 9. Staffelgeschwaders. Dieser Austausch wurde von einleitenden Höflichkeiten und Mitteilungen für die Öffentlichkeit bestimmt. Das viertägige Programm war im Vorfeld vorbereitet und enthält Treffen mit örtlichen iranischen Marinebeamten, den Besuchen von gemeinsamen Kultur- und Schulungskursen und Marineeinrichtungen in Bandar Abbas sowie ein Ausflug zur Insel Qeschm. .

Konteradmiral Mojtaba Mohammadi, Befehlshaber der 1. Zone der iranischen Marine, bestätigte: „Der Zweck dieser Flottenpräsenz im Iran besteht darin, militärische Beziehungen aufzubauen und die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Nachbarn, Freunden, Brüdern und muslimischen Ländern, Iran und Pakistan, zu stärken.“

Beziehungen werden im Rüstungssektor gut gepflegt. Im Sommer 2018 schickte die pakistanische Armee die in China gebaute Fregatte „Aslat“ nach Russland nach St. Petersburg zum Tag der russischen Flotte mit hochrangigen Vertretern an Bord. Die Route führte durch die Ostsee. Auf dem Rückweg der Europa-Reise besuchte das Kriegsschiff Anfang August für drei Tage Hamburg. Mit Hilfe der deutschen Küstenwache wurde das Schiff durch den Nord-Ostsee-Kanal bis zur Überseebrücke geleitet und konnte nach Anmeldung besichtigt werden. Für den diplomatischen Teil lud der pakistanische Botschafter in Deutschland Vertreter der Marine, Hafenbehörden und Mitglieder der Zivilgesellschaft ein.

Aufrüsten für die „Sicherheit“ – eine internationale Sprache, die Regierungen wie Schlafwandler beherrschen und Pazifisten als Störfaktoren behandelt werden.

Quellen:
http://www.irna.ir/en/News/83161045
https://www.presstv.com/Detail/2019/01/06/585038/Bandar-Abbas-Pakistan-flotilla-Mojtaba-Mohammadi
https://www.geo.tv/latest/206155-pns-aslat-arrives-in-hamburg-in-first-ever-visit-to-germany

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Ärzteorganisation fordert echten Dialog über INF-Vertrag

Pressemitteilung der deutschen Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) vom 4.1.2019

Die IPPNW kritisiert die heutigen Äußerungen des NATO-Generalsekretärs Jens Stoltenberg über eine atomare Nachrüstung. Sie zeigten eine fehlende Bereitschaft der NATO, in einen echten Dialog mit Russland über den INF-Vertrag zu treten. Ein solcher Dialog sei aber bitter nötig. „Ein Dialog mit dem Ziel, eine Lösung des Konflikts über den INF-Vertrag zu finden, ist nicht in Sicht. Stattdessen redet Stoltenberg eine nukleare Nachrüstung in Europa herbei. Das erinnert an die damalige NATO-Doppellösung, die uns in den 1980er Jahren beinahe in den atomaren Abgrund getrieben hat. Der INF-Vertrag war damals die Rettung für Europa,“ sagt Xanthe Hall, Abrüstungsexpertin der IPPNW. „Ärzteorganisation fordert echten Dialog über INF-Vertrag“ weiterlesen

Etwas konfuzianische Gelassenheit, bitte!

Die Vereinigten Staaten von Amerika und China sehen aus wie zwei betrunkene Preisboxer, die sich über einen großen Meisterschaftskampf herumstreiten. Sie haben keinen guten Grund zu kämpfen und jeden Grund zur Zusammenarbeit, jetzt, da ihre beiden Aktienmärkte in Turbulenzen geraten sind.

Sechshundert Punkte schwankt der Markt nach unten und dann wieder nach oben, was aussieht wie Symptome eines wirtschaftlichen Nervenzusammenbruchs. „Etwas konfuzianische Gelassenheit, bitte!“ weiterlesen

Neokonservative toben: internationale (und nationale) Unterstützung für Trump‘s Syrien-Abzug

Die Berichterstattung der Mainstream-Presse über die Ankündigung von Präsident Trump, US-Truppen aus Syrien abziehen zu wollen, war einstimmig apokalyptisch. Journalisten, die sich bis vor wenigen Tagen keinen Deut um die Kurden kümmerten (schon gar nicht, als sie der US-Präsident als Katzenpfote benutzt und sie dann ihrem Schicksal überlassen hat), waren plötzlich in höchster Alarmbereitschaft und warnten vor einem bevorstehenden Gemetzel, dessen Blut direkt von Trumps Händen fließen wird. „Neokonservative toben: internationale (und nationale) Unterstützung für Trump‘s Syrien-Abzug“ weiterlesen

Würdest Du uns einen Kaffee kaufen?

Wir Ihr vielleicht mitbekommen habt, bekomme ich als Zeitarbeiter 9 Euro brutto pro Stunde. Uns, am Ende der kapitalistischen „Nahrungskette“, nimmt der Staat dann von vielleicht 1700 Euro brutto Monatseinkommen auch noch rund 700 Euro Steuern und Abgaben ab. Entsprechend kann ich an Arbeitstagen nur frühmorgens und abends für die Radio Utopie Zeitung und die Nachrichtenagentur arbeiten. „Würdest Du uns einen Kaffee kaufen?“ weiterlesen