Todeszone Brasilien
Jair Bolsonaro wird heute, Dienstag den 7.5.2019, ein Dekret unterzeichnen, mit dem das Tragen von geladenen Schusswaffen im öffentlichen Raum erlaubt sein wird. Zwar ist eine Einschränkung damit verbunden, welche Personen ihre Waffen öffentlich im schussbereiten Zustand mit sich führen dürfen: Waffensammler, Jäger und Sportschützen. Die Begründung ist unverschämt. So verlieren sie keine Zeit, am Zielort erst ihre Waffen laden zu müssen.(1)
Unter dieser Regierung wird es ein Leichtes sein, eine Lizenz zu erwerben, zum Beispiel durch den Beitritt in einen Schützenverband.
Ganz offensichtlich wird die Jagd auf Menschen neue Dimensionen erreichen und die Gewalt noch mehr zunehmen. Die Täter können sich immer auf Selbstverteidigung berufen um einer Mordanklage zu entgehen, wenn es im Interesse der Behörden ist. So werden auch Polizisten geschützt, „Angst, Überraschung oder extreme Gefühle“ reichen dafür aus.(2)
Heiko Maas, der deutsche Außenminister, sucht und sieht in der brasilianischen Regierung einen Verbündeten für „Demokratie, Menschenrechte und faire Regeln“.(3)
Für diese Werte sind in den vergangenen Jahrhunderten Menschen auf die Straßen gegangen und oft genug gestorben. In Brasilien wird gegenwärtig das Rad der Geschichte zurückgerollt. Bolsonaro weiss, dass er sich das erlauben kann.
(1) https://www.telesurenglish.net/news/Bolsonaro-To-Sign-Decree-to-Allow-Carrying-Loaded-Weapons-20190506-0008.html
(2) https://www.spiegel.de/panorama/justiz/brasilien-polizei-in-rio-de-janeiro-toetet-so-viele-menschen-wie-nie-zuvor-a-1265753.html
(3) https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-04/heiko-maas-brasilien-nationalismus-populismus-jair-bolsonaro-bundesaussenminister