Deutschland zieht nicht, es kriecht in den nächsten Angriffskrieg
Zusammenfassung zur Situation um den drohenden neuen Krieg im achtzehnjährigen Terrorkrieg, diesmal gegen den Iran.
Schon bevor die heute existierende internationale Kriegskoalition von Singapur bis Saudi-Arabien („Internationale Allianz gegen den Islamischen Staat“, oder „Anti-I.S.-Allianz) im September 2014 auf dem N.A.T.O.-Gipfel in Wales gegründet wurde, warnte Radio Utopie vor einem Terrorkrieg 2.0 und vor „noch mehr Eroberungen islamischer Staaten, wegen dem „Islamischen Staat““.
Damals forderte der damalige U.S.-Außenminister von Trumps Vorgänger Barack Obama, John Kerry, am 29. August 2014 eine „globale Koalition“ gegen den „Islamischen Staat“.
Gestern nun forderte Trumps Außenminister Mike Pompeo eine „globale Koalition“ gegen den islamischen Staat Iran, passenderweise vorgetragen bei einem Blitzbesuch Pompeos in Saudi-Arabien.
Als vor dreieinhalb Jahren Pazifisten, Sozialdemokraten und politische Linke in Deutschland der Entsendung der staatlichen Luftwaffe in die Kriege im Irak und Syrien tatenlos zusahen, warnten wir bereits vor deren moralisch-politischem Zusammenbruch und Kapitulation. Die genau zu diesem Zweck exekutierte psychologische Kriegführung gegen die Bevölkerung setzt sich bis heute praktisch ohne Widerstand politisch links stehender Kräfte fort. Die Logik des Terrorkrieges (Behauptungen von Behörden / Autoritäten darf nicht widersprochen und muss alles abgekauft werden) wird von den Betreffenden weiter willig geschluckt.
Weder hinsichtlich der Tanker-Explosionen im Golf von Oman, nach der bereits das U.S.-Imperium einen „globalen Konsens“ gegen den Iran beanspruchte, noch nach dem Abschuss einer U.S.-Spionage-Drohne an der Straße von Hormuz, welcher offensichtlich nach einer absichtlichen Luftraumverletzung des Iran und mehrfachen direkten Vorwarnungen durch das iranische Militär erfolgte und in dem das U.S.-Zentralkommando – nach glaubwürdigen Angaben des iranischen Militärs, mit Details zum Flugzeugtyp (eine Boeing P8 Poseidon) und sogar zur Anzahl der Insassen – auch das Leben von 35 Militärangehörigen an Bord eines begleitenden Kampfflugzeuges gezielt und bewusst als Bauernopfer für die angestrebte Eskalation anbot, erfolgte irgendeine nennenswerte Reaktion in Deutschland; nicht aus dem angeblich oder tatsächlich pazifistischen, sozialdemokratischen oder linken Spektrum, noch aus irgendeinem zuständigen parlamentarischen Gremium.
Fragen nach Aufklärungsdaten, Verwicklung, Vorwissen oder Beteiligung von Bundeswehr und Bundesnachrichtendienst über und in der internationalen Kriegskoalition u.a. in den Befehlszentralen im Irak und in Kuwait wurden nicht einmal öffentlich gestellt, geschweige denn, dass diese wenigstens mit den üblichen windelweichen Ausreden beantwortet mussten, damit sich danach dann wieder alle Beteiligetn zufrieden zurücklehnen konnten, weil sie ja was getan hatten.
Doch nicht einmal das. Nicht einmal das übliche „Wählt uns weil Krieg ist!“, während man hintenrum genau die Informationen zurückhält, die Regierung, und Beteiligung an der internationalen Kriegskoalition gefährlich werden könnten. (23.11.2016, Krieg in Syrien, Irak, Türkei: „Die Linke“ hielt monatelang Regierungsantwort über Weitergabe von Bundeswehr-Aufklärungsdaten an Kriegskoalition zurück)
Vielmehr machte sich nach der Absage des bereits angelaufenen Luftangriffs durch die U.S.-Regierung in der deutschen Kriegspresse schamlos allgemeine Enttäuschung breit, ebenfalls ohne nennenswerten öffentlichen Widerspruch.
Der heutige Nationale Sicherheitsberater des U.S.-Imperiums, John Bolton verkündete bereits im Mai des Jahres 2002 für die damalige U.S.-Regierung unter Präsident George Bush eine offizielle Feindesliste mit anzuviserenden Staaten, als einer „Achse des Bösen“: Irak, Libyen, Syrien, Iran, Nordkorea und Kuba.
Das war vor siebzehn Jahren.
Und wie zwei Abgeordnete des U.S.-Repräsentantenhauses, Elissa Slotkin („Demokratische Partei“) und Matt Gaetz („Republikanische Partei“) dort öffentlich aussagten, beruft sich die heutige U.S.-Regierung bei ihren Kriegsvorbereitungen gegen den Iran und den entsprechenden Truppenaufmärschen zu Wasser, zu Land und in der Luft, auf die dem Präsidenten nach den Attentaten des 11. Septembers 2001 ausgestellte uneingeschränkte Kriegsvollmacht, die „Authorization for Use of Military Force“.
Auch dazu in Deutschland: Nichts.
Deutschland bietet das Bild einer ganz normalen Kolonie in einer ganz normalen Hegemonie eines ganz normalen Imperiums, was sich seit achtzehn Jahren in einem weltweit geführten Krieg immer weiter ausdehnt.
Das ist was passiert. Das ist, was in der Geschichte der Menschheit immer wieder passiert ist.
Im Westen also nichts Neues.
(…)
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Anmerkung der Redaktion: dieser Artikel wurde vor fünf Jahren von Paul Craig Roberts auf Foreign Policy Journal veröffentlicht. Es bleibt dem Leser überlassen, für sich die Entwicklung der letzten fünf Jahre zu ergänzen.
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Artikel ergänzt um 17.26 Uhr