Der von U.S.-Präsident Donald Trump im März 2018 als Außenminister entlassene Rex Tillerson gab vor zwei Tagen in der Harvard Universität im Rahmen einer hochrangigen Gesprächsrunde „erhellende“ Einblicke. Es ging um die Manipulationen der U.S.-Außenpolitik durch die immer noch im Amt befindliche extrem rechte Netanyahu-Regierung in Israel.
Tillerson gab in Harvard zu Protokoll, dass im Umgang mit Netanyahu, den er in der Untertreibung des Jahrzehnts als „ein wenig machiavellistisch“ bezeichnete, „eine gesunde Portion Skeptizismus“ immer nützlich sei, da „Bibi“ (Benjamin Netanyahu) wenn notwendig auch mehrere Male „Desinformation“ benutzt habe, um die Regierung der Vereinigten Staaten (also primär den Präsidenten) von irgendetwas zu überzeugen.
Tillerson wird diesbezüglich von einem Bericht der Harvard Universität wörtlich zitiert:
„Die haben das mit dem Präsidenten bei mehreren Gelegenheiten gemacht, um den Präsidenten davon zu überzeugen `wir sind die Guten, die sind die Bösen‘. Wir haben das später dem Präsidenten enthüllt, so dass er verstanden hat `Sie sind hereingelegt worden`. Es stört mich, dass ein Alliierter, der so nah an uns dran und wichtig ist für uns, das mit uns gemacht hat.“
Tillerson ließ offen, wann und in welchem Zusammenhang diese (offensichtlich aus dem geheimdienstlichen Komplex stammenden) Desinformationen zur Manipulation der U.S.-Außenpolitik eingesetzt wurden.
In jedem Fall sagt dies allerdings auch Einiges über alle Vorfälle und Behauptungen im Zusammenhang mit relevanten außenpolitischen Entscheidungen und Entwicklungen der Regierung Trump seit Tillersons Entlassung im März 2018; natürlich auch über die von Tillersons Nachfolger, ex-C.I.A.-Chef Mike Pompeo und dem mittlerweile von Trump entlassenen Nationalen Sicherheitsberater John Bolton forcierte „globale Koalition“ gegen den Iran, mit der sich Regierungen von E.U.-Staaten, namentlich die Bundesregierung in Deutschland und die Regierung Macron in Frankreich, über Umwege gerade „koordiniert“ (das seit 2015 ausgestellte Mandat für die Bundeswehr in der internationalen Kriegskoalition, mit dem Einsatzgebiet Persischer Golf, wird der Bundestag Ende Oktober erneuern).
Neben vielen anderen hochinteressanten Aspekten, wie bezüglich der praktisch von allen etablierten Regierungen und Organisationen weltweit (vorneweg vom Doppelagenten Mahmud Abbas und dessen „Autonomiebehörde“) verratenen und verkauften Zwei-Staaten-Lösung von Israel und dem immer noch besetzten Palästina, gab Tillerson u.a. bezeichnende Einblicke in das State Department, das U.S.-Außenministerium.
Selbst die sparsamen Schilderungen Tillersons ergeben das Bild eines desaströs unübersichtlichen, aufgeblasenen Apparats ohne klare Verantwortlichkeiten, Zuständigkeiten und Befehlsketten, in der primär als Selbstversorger und Verteidiger eigener Interessen agierende Apparatschiks, externe „Berater“, Konsortien und ausländische Mächte leichtes Spiel für Manipulationen, Sabotage und „bürokratischen Widerstand“ haben.
Auszug aus dem Harvard-Bericht über Tillersons Schilderungen:
„Schon früh war für ihn ‚ziemlich offensichtlich‘, dass ein Großteil der Abteilung veraltet war, von Managementpraktiken über einige Systeme bis hin zur IT, und es gab keine eindeutige Befugnisübertragung, wie er es im privaten Sektor gewohnt war, also fiel es ihm schwer zu verstehen, „wie Entscheidungen getroffen werden, wer die Befugnis hat, welche Entscheidungen zu treffen, und wer verantwortlich ist“, sagte er.“
Es fällt schwer anzunehmen, dass sich die Verhältnisse im State Department seit Amtsantritt von Mike Pompeo zum Besseren verändert haben.
Die Schilderungen von ex-Außenminister Rex Tillerson über die Zustände im U.S.-Außenministerium können, meiner bescheidenen Ansicht nach, als Blaupause für so ziemlich alle Regierungen und deren ungezählten Behörden im westlichen Einflussgebiet gelten, bis zum Beweis des Gegenteils. Und der ist nirgendwo, nirgendwo in Sicht (von Parlamenten und deren Aufgaben der Kontrolle über die Regierungen,wie in Gewaltenteilungen vorgesehen, redet außer Radio Utopie sowieso keiner mehr, es sei denn, es gilt wie in Großbritannien seit drei Jahren die Umsetzung einer Volksabstimmung zu sabotieren).
Kommen wir jetzt zur Regierung eines gewissen Staates, der es fertig gebracht sich nicht nur einen elektronischen Polizeistaat im Inland und seit achtzehn Jahren eine Besatzungszone in Zentralasien zu leisten, sondern neben der eigenen Bevölkerung auch halb Europa auszuplündern und herum zu schubsen, unter dem Beifall der eigenen Bevölkerung und deren pseudolinken Simulationen, weil die Kapitalismus als pro-kontinental und Krieg irgendwie okay finden, und das schon irgendwie immer, sagt man.
Als Heiko Maas von „Mutti“ (Angela Merkel) vom Justizminister zum Außenminister umernannt wurde, rein zufällig zeitnah zum Rauswurf von Tillerson in Washington im März 2018, kommentierte ich zur Person Maas (08.03.2018, Auswärtiges Amt: Wieder kein Mann der Tugendlobby):
„dass dieser erneute Amtswechsel im Windschatten des heutigen Präsidenten und langjährigen Außenministers Frank-Walter Steinmeier kein Anzeichen für die längst überfällige Zwei-Regierungs-Lösung für Israel und Deutschland ist.“
Und weiter:
„Heiko Maas ist nicht nur ein Mann Netanjahus, er wirkt eher wie dessen Kind. Und der neue designierte Außenminister verwechselt das auch noch mit Solidarität gegenüber einer Kirche und Minderheiten, die nur das schützt was er selbst und Andere händeringend loswerden wollen, namentlich das Grundgesetz und seine Identität.
Von Heiko Maas, geeignet als Außenminister wie die Tischlampe zum Leuchtturm, ist bestenfalls nichts zu erwarten.“
Bereits als in Maas‘ Amtszeit als Justizminister, in der aus dem Justizministerium (dem der Generalbundesanwalt alias „die Bundesanwaltschaft“ untersteht) ein Plan zur Internetkontrolle, totalen Inlandsspionage und Zensur nach dem anderen nach draußen gewinkt wurde, deutete ich diesbezüglich den Einfluss auch der „üblichen Kahanisten und Contras“ an, „unter deren Einfluss das intellektuell anti-irdische Maasmänchen bereits seit geraumer Zeit steht“.
Dies soll den Einfluss, letztlich die Befehlshaberschaft der U.S.-Regierung über die Bundesregierung keinesfalls kleinreden. Auch nicht die weiteren externen Einflüsse aus dem internationalen geheimdienstlichen Komplex und der Kriegslobby insgesamt, dem Bankensektor, aus weiteren Regimen wie den Golfmonarchien, den Handelskammern mit ihren gewünschten Freifahrtscheinen alias „Freihandelsverträgen“, etc, etc. Nichtsdestotrotz scheint die exzessive Aufdringlichkeit und Dreistigkeit der rechtsextremen Regierung in Jerusalem bei ihrem Gebaren in der Berliner Republik immer noch einer Omerta, einem Schweigegelübde zu unterliegen, dass als Querfront durch alle Parteien, sowie etablierte Presse und politische Organisationen bzw Interessengruppen erkennbar ist und in Momenten wie diesen aus dem Nebel auftaucht.
Gerade angesichts der bis weit in den militärisch-industriellen Komplex in Deutschland hinein reichenden Korruptionsaffäre um die von Steuergeldern finanzierte Schenkung von atomwaffen-fähigen Ubooten aus der Produktion von ThyssenKrupp in Deutschland nach Israel, sowie zur Militärdiktatur nach Ägypten („Case 3000“) , und den permanenten Kriegsdrohungen Netanyahus gegen den Iran, gegen den Gazastreifen, gegen den Libanon, bei mittlerweile sogar international begriffener Skrupellosigkeit alles und jeden für die eigenen Interessen und den Machterhalt über Israel zu benutzen, kann diese Omerta objektiv nur als Kollaboration mit Netanyahus rechtstextremer Regierung interpretiert werden. Ausreden dafür gibt es nicht.
Es muss für die Untertanen in Deutschland – die nichts mehr sind als das, aber immerhin mehr als alle Anderen – wirklich besonders grausam sein, dass es ausgerechnet Donald Trump nun bislang fertig gebracht hat, sich der Forderung aus Israels Regime nach einem „Regimewechsel“ (Angriffskrieg) gegen den Iran zu widersetzen. Die nach der Wahlniederlage Netanyahus nun von Trump öffentlich gemachte Distanz zu Netanyahu mag sicherlich auch taktisch sein, Trump will nicht in den Sog von Netanyahus Niedergang mit hineingezogen werden. Aber da ist mehr. Der Rauswurf von John Bolton – bis dahin ungefähr beschreibbar ist als kombinierter Televisor und Lautsprecher Netanyahus im Weißen Haus – ist ein weiteres Anzeichen.
Gut möglich, dass Trump bereits zum Zeitpunkt des von ihm in letzter Minute gestoppten Luftschlags (und damit Angriffskrieges) im Juni bereits begriff, dass Netanyahu, Bolton, seine Militärs, der geheimdienstliche Komplex mit C.I.A., M.I.6, Bundesnachrichtendienst und Mossad, etc, etc, sowie die Golfmonarchien und alle anderen üblichen Unverdächtigen, ihm genauso einen neuen Krieg an den Hals schwatzen wollten wie zuvor Barack Obama.
Dieser ist heute historisch verantwortlich ist für Hunderttausende Tote in Libyen und Syrien, bzw Millionen Tote mehr in Vorderasien, Nordafrika und weltweit im „Krieg gegen den Terror“ seit 2001 (der Journalist Nicolas J.S. Davies musste in 2018 in einer beispielhaften dreiteiligen Recherche auf Mintpress News aus Dutzenden von Statistiken erst eine Opferzahl von ungefähr 6 Millionen Tote weltweit seit Kriegsausbruch zusammen puzzeln, da es, wenn überhaupt, nur „Bodycounts“ für einzelne Zeiträume und Kriegsgebiete gibt).
Die Öffentlichmachung – man könnte auch sagen: die mit Jahrzehnten verspätet erfolgte Offenbarung – von ex-Außenminister Rex Tillerson ist auch im Zusammenhang mit dem neuen Versuch zu sehen, irgendwie einen Militärschlag bzw Angriff auf den Iran zu rechtfertigen: dem von Saudi Arabien vermeldeten Angriff von gleich zehn Drohnen aus dem Iran gegen Ölanlagen in Saudi Arabien.
Sogar jeder Schwachkopf – das ist die Mehrheit in Deutschland – muss wissen was für ein Witz diese Behauptung der Saudis ist.
Von Luftabwehrsystemen jedweder Art einmal abgesehen: sollte es in der U.S.-Hegemonie auch nur einen einzigen tatsächlichen Abgeordneten in einem tatsächlichen Parlament in einer tatsächlichen Demokratie geben, so würde eine einzige Frage auszureichen um diesen neuen Kriegslobby-Müll verpuffen zu lassen: nämlich die Aufforderung an die LügnerInnen im Geheimdienst des eigenen Landes sofort die entsprechenden Daten der Satellitenüberwachung bezüglich des betreffenden Territoriums herauszurücken – kombiniert mit der Feststellung, dass ohne einen Beweis alle Behauptungen Behauptungen sind, ob von den Saudis oder von Anderen (dass natürlich auch die Staatsführungen von Russland und China keine Satellitendaten und Beweise bzw Gegenbeweise vorlegt haben, müssten die tatsächlichen und wohlmeinenden Leserinnen und Leser von Radio Utopie mittlerweile begreifen). 04.08.2019, Der Imperiale Komplex enttarnt sich
Dass das nicht passiert ist, nirgendwo, sagt schon alles über die Demokratie-Simulationen, die sich so gerne „Westen“ nennen. Auch über die in diesem Land.
Wie es nun weiter geht? Die Untertanen und deren beste Exemplare, Mutti‘s Lieblings-„Linke“, werden weiter die Schnauze und den Kopf unten halten. Solange bis sie weg sind. Sie spielen keine Rolle.
Die tatsächlich relevanten politischen Akteure werden demnächst den Abgang Netanyahus erleben. Manche von ihnen werden ihn verursacht haben.
Das wirklich Spannende für mich dabei wird nur sein, wie viele auch in Deutschland ihrem Herrn und Meister in den Abgrund folgen werden.
Einmal dürfen Sie raten, liebe Leserinnen und Leser, wer schon eine ganze Weile am Abgrund steht und nun für die so plötzlich an den Rand rutschenden PappenheimerInnen schon mal mit dem Fuss ausholt, um ihnen bei ihrem langen Flug noch ordentlich Schwung mitzugeben.