Die USA und ihre kriminellen Bemühungen in Syrien
Autor: Ron Forthofer
Präsident Trump hat seit März 2018 mehrfach seine Absicht bekundet, US-Truppen aus Syrien abzuziehen. Jedes Mal haben Politiker sowohl der demokratischen als auch der republikanischen Parteien, unterstützt von den von Konzernen kontrollierten Medien auf der Grundlage der imperialen Interessen der Vereinigten Staaten von Amerika den Rückzugsplan vehement angefochten. Diese Leute begründeten ihre Ablehnung des Rückzugs auch mit ihren angeblichen Sorgen um die syrischen Kurden. Leider haben sie weitaus weniger Sorge um das Wohlergehen der Iraker, Libyer, Jemeniten, Afghanen und Palästinenser und vieler anderer Bevölkerungsgruppen gezeigt, die unter anderem aufgrund von Maßnahmen der Vereinigten Staaten von Amerika schrecklich leiden.
Es spricht Bände, dass nur wenige der so genannten Eliten der politischen, militärischen und medialen Führer der USA Bedenken hinsichtlich der Unmoral und eklatanten Illegalität von US-Interventionen in Syrien und anderswo geäußert haben. Diese Eliten setzen sich für ihre eigenen Interessen und die kurzfristigen Interessen des US-Imperiums ein, was sich auf Dauer wirklich kontraproduktiv auswirkt. Sie glauben, dass die Vereinigten Staaten von Amerika ungestraft gegen das Internationale Recht verstoßen können, da sie sie als die außergewöhnliche Nation betrachten. Wie ist unsere Nation auf diese unmoralische Ebene heruntergekommen?
Die US-Konzernmedien haben bei dieser Talfahrt eine wichtige Rolle gespielt, da sie die US-Bürger unwissend oder falsch über Außenpolitik informiert halten. Zum Beispiel verstehen wenige Amerikaner, dass die Vereinigten Staaten von Amerika und Verbündete wie Saudi-Arabien und Israel seit langem den syrischen Präsidenten Bashar al Assad verdrängen wollten, den sie als Verbündeten des Iran betrachteten.
US-General Wesley Clark, ehemaliger NATO-Befehlshaber in Europa sagte, dass ihm bei seinem Besuch im Pentagon einige Wochen nach dem 11. September von einem Plan erzählt wurde, sieben Nationen (Irak, Syrien, Libanon, Libyen, Libyen, Somalia, Sudan und Iran) in den nächsten fünf Jahren auszuschalten. Die Misserfolge der USA im Irak haben den Zeitplan sicherlich verändert.
Dieses US-Ziel gegenüber Syrien wurde bereits 2005 in einem Interview mit Präsident Assad von CNN-Moderatorin Christiane Amanpour offen diskutiert. Sie sagte: „Herr Präsident, Sie wissen, dass die Vereinigten Staaten über Regimewechsel in Ihrem Fall sprechen. Sie sind aktiv auf der Suche nach einem neuen syrischen Führer. Sie gewähren syrischen Oppositionspolitikern Visa und Besuche. Sie sprechen davon, Sie diplomatisch zu isolieren, und vielleicht über einen Staatsstreich, oder dass Ihr Regime zerfällt. Was denken Sie darüber?“
Ende März 2007 berichtete McClatchy News, dass die George W. Bush-Administration Monate zuvor eine Kampagne eingeleitet hatte, um Assad zu isolieren und in Verlegenheit zu bringen. Einige Regierungsvertreter befürchteten, dass das Ziel der Kampagne darin bestand, Syrien zu destabilisieren und möglicherweise den syrischen Führer zu stürzen.
Im Jahr 2011 berichtete die Washington Post, dass WikiLeaks Kabel des US-Außenministeriums zur Verfügung stellte, die zeigen, dass bereits 2006 die USA mit der Finanzierung von Kräften innerhalb und außerhalb Syriens begonnen haben, die an der Beseitigung Assads arbeiteten. Die Mittel für diese Arbeiten wurden bis mindestens September 2010 bereitgestellt. Offensichtlich waren die Vereinigten Staaten von Amerika kaum ein unschuldiger Zuschauer, sondern mischten sich in die inneren Angelegenheiten einer anderen Nation ein, was sie verurteilen, wenn auch nur Gerüchte darüber verbreitet werden, dass ein anderes Land es hierzulande tut.
Wie bereits erwähnt, waren die Vereinigten Staaten von Amerika nicht allein mit ihrem Wunsch, Assad zu verdrängen. Katar, Saudi-Arabien, die Türkei und Israel wollten Assad auch aus eigenen Gründen gehen sehen. Insbesondere war Katar wütend, dass Assad 2009 eine Pipeline von Katar über Syrien bis zum Mittelmeer abgelehnt hatte. Die USA sahen auch, dass diese Pipeline und katarisches Gas genutzt werden könnten, um die Abhängigkeit Europas vom russischen Erdgas zu verringern und damit Russland zu schwächen.
Eine Auflösung Syriens würde auch gut zu dem israelischen Ziel (dem Yinon-Plan) passen, die umliegenden arabischen Länder in kleinere Staaten aufzuteilen, die das Ziel Israels, die regionale Hegemonie, nicht in Frage stellen.
Neben militärischen Mitteln haben die Vereinigten Staaten von Amerika Einrichtungen wie die National Endowment for Democracy (NED – Nationale Stiftung für Demokratie) in Syrien und anderswo (z.B. Ukraine und Venezuela) eingesetzt. Für diejenigen, die mit NED nicht vertraut sind, sagte 1991 der erste Präsident von NED, Allen Weinstein: „Vieles, was wir heute tun, wurde vor 25 Jahren heimlich von der CIA gemacht“.
Mehr Details über NED wurden von Jonah Gindin und Kirsten Weld zur Verfügung gestellt, die im NACLA-Bericht über Amerika vom Januar/Februar 2007 bemerkten: „Seit 1983 intervenieren die NED und andere demokratiefördernde staatliche und nichtstaatliche Institutionen erfolgreich im Namen der ‚Demokratie‘ – eigentlich einer ganz besonderen Form der mit der Marktwirtschaft verknüpften Demokratie niedriger Intensität – in Ländern von Nicaragua bis zu den Philippinen, der Ukraine bis Haiti, indem sie unfreundliche ‚autoritäre‘ Regierungen (von denen viele zuvor von den Vereinigten Staaten unterstützt wurden) stürzen und durch handverlesene marktfreundliche Verbündete ersetzen“.
Während ihrer Kriegsverbrechen im Nahen Osten, einschließlich der illegalen Bemühungen, die Regierung Assad zu stürzen, haben die USA wenig bis gar keine Sorge um das Wohlergehen der arabischen Bevölkerung gezeigt, die unglaublich gelitten hat. Darüber hinaus haben die Kämpfe den Irak, Afghanistan, Libyen, Jemen und Syrien verwüstet, ebenso die Hoffnungen auf ein menschenwürdiges Leben für ihre Bevölkerungen.
Es ist höchste Zeit, dass die US-Elite dem US-Imperialismus mit seiner Unmoral, seinen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, seinen Tötungen und seiner Zerstörung abschwört und seinen Opfern Wiedergutmachung leistet. Auch müssen die USA aufhören, ein Schurkenstaat zu sein und sich der Staatengemeinschaft anschließen.
Orginalartikel „US and Its Criminal Effort in Syria“ vom 5.11.2019
Quelle: antikrieg.com