Die Briten haben die Souveränität gewählt
Ein Kommentar zu den Parlamentswahlen in Großbritannien und dem dort anstehenden Rauswurf der „Europäischen Union“ („Brexit“).
Vor dreieinhalb Jahren gewannen die Briten die Volksabstimmung über den Austritt aus der „Europäischen Union“. Sie gewannen sie praktisch gegen die gesamte Nomenklatura und „die politische Klasse“, obwohl kurz zuvor das Attentat eines Rechtsextremisten gegen die Labour-Abgeordnete Jo Cox die Umfragewerte zugunsten der Nomenklatura, der E.U. und ihrer paneuropäischen Ideologen gedreht hatte.
Schon kurz nach deren Niederlage zeigten die ihre hässliche Fratze und fuhren über dreieinhalb Jahre lang so ziemlich alles auf was sie drauf haben: Verrat, Sadismus, Lügen, Heuchelei und Betrug. Es hat ihnen alles nichts genützt.
Es kennzeichnet nicht nur die führenden Funktionäre der E.U.-Hierarchie, sondern gerade auch die real existierende Linke im E.U.-Einflussbereich, mit ihrem Kontrollorgan „Partei der Europäischen Linken“ / „Party of the European Left“ und deren assozierte Kader und Kräfte, vor allem Folgendes aus: Verdrängung von Realität, folgend zu Soziopathie gerinnend, absolute Skrupel- und Gewissenslosigkeit, kombiniert mit grenzenloser Verachtung für alle nichtakademischen und nichtprivilegierten Individuen und demokratischen Entscheidungen des Volkes insgesamt, was im Übrigen gerade noch Bevölkerung genannt werden darf, egal wo.
Für den moralischen, ethischen und politischen Abfall, der sich jetzt angesprochen fühlen muss, wird diese Umschreibung wahrscheinlich noch ein Kompliment sein.
Jetzt kam für diese „unerträgliche Klasse von Patriziern“, wie John Pilger sie nannte, die Quittung. Die Briten wählten die konservativen Tories mit absoluter Mehrheit ins House of Commons (Haus der Allgemeinheit), was in Deutschland entsprechend Unterhaus genannt wird.
Die paneuropäischen Ideologen von ganz links bis quer zu ganz rechts, Spielzeuge und Bauern in einem ablaufenden und nun ins Stocken geratenen Programm zur Beseitigung der europäischen Demokratien, sollten sich keine Illusionen machen. Hätten Labour und dieser Idiot und Verräter Jeremy Corbyn die goldene Gelegenheit von Theresa Mays hochnotpeinlichem Versuch Angela Merkel und den Konzernen in Deutschland ihre Absatzmärkte zu erhalten (das ganze Spektakel um den „Deal“ drehte sich ausschließlich um die Zollunion) gesehen und am Schopfe ergriffen, wäre Labour jetzt an der Regierung.
Alles was Corbyn hätte tun müssen: die Volksabstimmung und den Austritt aus der E.U. zu akzeptieren und anschließend sich in der eigenen Partei gegen die unausweichlichen Umsturzversuche der E.U.-Uboote genauso effektiv durchzusetzen wie später Boris Johnson bei den Tories. Doch folgte Corbyn den Vorgaben wiederum seiner Mutter von Verräterpartei im E.U.-Machtbereich, der P.E.S. / S.P.E. („Party of European Socialists“) / („Sozialdemokratische Partei Europas“). Er sprang in gehorsamer Selbstvernichtung ins Messer und machte den Schulz.
Erst dieser Versuch, wirklich alle britischen Parteien zu Verrätern zu machen – ein Versuch, den sich die Machtbessenen aus der E.U.-Mafia einfach nicht verkneifen konnten – machte den Weg frei für die Tories. Diese erzwangen zuerst im Frühjahr eine demokratische Wahl durch ihre Basis und warfen Theresa May als Vorsitzende und damit auch als Premierministerin raus und erzwangen dann im Herbst eine demokratische Neuwahl des Parlaments, welches sich weigerte die Volksabstimmung umzusetzen.
Boris Johnson hat einfach, im Gegensatz zu allen Anderen in der Nomenklatura, die Gelegenheit genutzt den Willen von Millionen Wählerinnen und Wählern umzusetzen. Quasi ein Tabubruch. Aber was schert ihn das, er hat jetzt das Amt was er immer haben wollte. Und was muss das die Briten scheren wer da in der Downing Street sitzt? Hauptsache, sie können wenigstens alle paar Jahre bestimmen welcher Hallodri da drinnen seine Show abzieht. Immerhin. Das ist besser, als bloße Untertanen alias Publikum einer Show zu sein, die man überhaupt nicht mehr beenden, verändern oder kontrollieren kann und für die man mit Allem blechen muss was man hat, vorneweg mit der eigenen Demokratie.
Und wer auch das nicht begriffen hat: Johnson hat in seiner Rede nach dem Wahlsieg vor der Downing Street bereits deutlich gemacht, dass er ganz genau weiß, wem er seinen Wahlsieg verdankt (den Arbeiterinnen und Arbeitern bzw den Regionen in der Mitte und dem Norden des Landes) und dass er wiedergewählt werden und lange im Amt bleiben will. Soll heissen: die von Deutschland aus über Europa bzw den E.U.-Machtbereich verhängten Entstaatlichungsprogramme, Plünderungen, Lohn- und Rentenkürzungen, etc (dem Publikum als „Austerität“ angedreht), sind in Großbritannien jetzt zuende. Bezeichnenderweise fiel das nur den Marktradikalen von „Bloomberg“ auf.
Während die „Brexit Party“ einfach verpufft ist (und damit eine der Ausreden der E.U.-Schwätzer: das Wandgemälde eines für die eigenen Zwecke leicht zu benutzenden aufkommenden Rechtsextremismusses), orientieren sich die Konservativen im Vereinigten Königreich nun neu und nehmen die Bezirke der Arbeiterklasse nicht mehr als faktisches Feindgebiet war, sondern als Wahlbezirke ihrer Mitbürger. Das ist in dieser historisch von extremer hierarchischer Klassengesellschaft geprägten Monarchie ein Novum.
Das Land steht vor einer wirtschaftlichen, kulturellen und nicht zuletzt geistig-moralischen Restauration und Blüte, was gerade in Deutschland mehr als peinlich wahrgenommen werden wird, wenn hier überhaupt noch irgendetwas wahrgenommen wird (wenn ich diesen Kommentar von Felix von Leitner lese, frage ich mich (wieder mal), welche Individuen in dieser Republik überhaupt noch Realität, Moral, Persönlichkeit und Politikfähigkeit miteinander vereinbaren können).
Das Programm (oder wie der Linke zu sagen pflegt: eine kleine Bit-Verschwörung) zur Erstellung einer vermeintlichen „Welt der Imperien“, die E.U.-Kader Guy Verhofstadt in bräsiger Arroganz vorhersagte, es ist jedenfalls holterdipolter heruntergefahren.
Wenn das mal kein Systemfehler ist.