Zusammenfassung: iranische Raketen auf U.S.-Militärbasen im Irak – Vorwarnung, keine Toten
Kurz nach Mitternacht wurden in den internationalen und iranischen Medien Berichte über mehrere Raketeneinschläge auf militärische Anlagen im Irak verbreitet. Als Quellen werden Militärs genannt, iranische und u.s.-amerikanische, unterlegt mit undefinierbaren Propaganda-Bildmaterial. Es gab eine Vorwarnung durch die Iraner, es gab keine Toten.
Die Regierungen beider Länder haben ein Interesse daran, diesen Vorfall jeweils für sich zu instrumentalisieren. In Washington als Bestätigung der bisherigen Politik gegenüber dem Iran.
In Teheran wird innenpolitisch Stärke und Unnachgiebigkeit gegenüber den U.S.A. demonstriert. Je grösser der angerichtete Schaden umso besser, den man dem erklärten Feind zufügen kann.
Das U.S.-Aussenministerium und das U.S.-Verteidigungsministerium haben was sie wollten: eine weitere Eskalation. Mike Pompeo und Mark Esper eilten sofort zu Donald Trump, der im U.S.-Wahlkampfjahr 2020 den starken republikanischen Präsidenten demonstrieren wird.
Die iranische Bevölkerung und diejenigen Menschen, die sich weltweit für eine internationale Verurteilung der Ermordung iranischer und irakischer Staatsbürger durch Drohnenangriffe auf irakischem Staatsgebiet einsetzten, wurden mit diesem kriegerischen Propaganda-Akt betrogen. Besonders auch in den U.S.A, wo sich eine breite Bürgerbewegung gegen die bisherige U.S.-Politik zu formieren beginnt.
Von irakischer offizieller Seite wurden keine Verlautbarungen zu den Raketeneinschlägen bisher veröffentlicht.
Frieden ist noch weit entfernt und von Militärs nie erwünscht. Einen offenen Krieg riskieren will keine der beiden Konfliktparteien.