Von Ulfkotte über PI zu Pro Köln

Am Rande stehen wie in Köln ist nicht so richtig die Sache vom El Presidente der Bürgervereinigung Pax Europa. Das ist ja auch leicht zu verstehen. Da hat er sich seit Jahren dem Kampf gegen die Muslime oder den Islam, gegen die Islamisten oder gegen was auch immer, also auf jedem Fall dem Kampf verschrieben und diesem heiligen Kampf, sein Leben und seine Lügen gewidmet und dann dankt es ihm keiner.

Das tut weh. Egal was auch immer er erfindet. Andere greifen es zwar auf, wissen aber sein Opfer nicht wirklich zu würdigen. Das ist gemein und das ist ungerecht. Wenn er dann endlich mal eine Demonstration und sei sie auch noch so klein, zusammenbekommen hat, dann machen sich noch so Leute wie Jochen Hoff über ihn lustig.

Da hat er sich in die feindliche Welt gewagt, steht dort mit seinem Schildchen und niemand dankt es ihm. Was mag in solchen Momenten wohl in ihm vorgehen?

Er möchte so gerne beides sein. Gegen braune Fremdenfeindlichkeit und gegen das, was er als islamische Herrschaftskultur bezeichnet. Dabei verrät ihn schon die Wortwahl. Es ist so schwer. Er tanzt eben nicht auf einer breiten Mauer sondern auf den scharf geschliffenen Spitzen eines Metallzauns. Das tut weh.

Dabei hat er alles richtig gemacht. Ordentlich. Korrekt. Deutsch. Gut die Schrauben schauen aus seinen Schildern zu weit heraus. Da wäre eine linke Demonstration schnell zu Ende. Er sollte Hülsenmuttern verwenden. Aber das sind Kleinigkeiten. Schließlich hat er keine Erfahrung mit Demonstrationen. Bisher kam er ja über die Ankündigung nicht hinaus. Das Papier seiner Transparente ist auf jeden Fall optimal geschützt.

Trotzdem sieht er nicht wirklich zufrieden aus. Das ist nicht Angst vor den Gutmenschen und Dhimmis um ihn herum und auch nicht die Angst eventuell angegriffen zu werden. Noch deutlicher sieht man es an der Frau vor ihm, die mit geschlossenen Augen zu beten scheint. Vielleicht genießt sie auch nur die Nähe des Meisters, aber es sieht eher aus wie ein stummer Hilfeschrei zu ihrem Gott. Was mag sie sich wünschen. Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, vor der die meisten Islamophoben doch eine so große Angst haben. Man weiß es nicht.

Es ist ein erschütterndes Bild das in der Kargheit seiner Elemente doch eine starke Ausdruckskraft hat. Man kann förmlich spüren, wie der Blick des Dr. Udo Ulfkotte aus dem Bild herausdringt. Er will die dritte Kraft sein. Jener, der auf den Spitzen des Zauns mit einzigartiger Artistik und berauschender Schönheit, den anderen den Weg weist. Dabei vermag er nicht zu sehen, dass seine Freunde an beiden Seiten des Zaunes lange Sicherheitsnetze aufgespannt haben und eigentlich nur auf seinen Absturz warten.

Er entschwebt in den höheren Sphären. Tanzt zwischen dem rechten Rand der CDU und irgendeiner Position mitten in Politically Incorrect, Kewils Fact-Fiction und dem PolitischenForum Süddeutschland. Er sieht sich immer noch als Herr der Lage, Führer und Seher in einem. Da fällt einem gleich das alte Lied von der Karawane ein:

De Höhner – Die Karawane zieht weiter

Die Hunde heulen noch den Mond an, aber die Karawane zieht weiter. Ob der Sultan nun durstig ist, oder es nur darum geht, den Erfolg wo anders zu suchen, vielleicht ist ja auch der Weg das Ziel. Die Karawane zog von Pax Europa und SIOE über Ulfkottes Niederlagen in Brüssel und Köln immer weiter. Giordano und Vlaams Belang waren eben nicht zusammen zu haben. Die CDU hat sich am Vlaams Belang nicht gestört.

Blocher und die Schweiz, Strache und Österreich. Seine Leute wären Udo Ulfkotte ja gerne gefolgt. Aber wohin. Er schritt immer mutig los. Die ersten Schritte waren kraftvoll und überzeugend. Dann jedoch stoppte er mitten im Schritt, drehte sich vorsichtig um und schlich leise weinend wieder zurück. Der letzte Auftritt in Köln, hat auch seine treuesten Anhänger dazu gebracht, ihm vorzuschlagen, dass er doch lieber Bücher schreiben soll, als zu versuchen, draußen in der Welt seinen Mann zu stehen.

Es ist sein Dilemma. Er müsste zu seiner Gesinnung stehen. Man kann sich eben nicht im weißen Anzug im Dreck wälzen und hoffen sauber zu bleiben. Auch wenn man ehrlich nur bei einer Reparatur helfen will. Der Umgang formt nicht nur den Menschen, er beschmutzt ihn auch. Man kann einfach nicht mit Bart Debie und Filip Dewinter oder Strache kuscheln und hoffen dabei sauber zu bleiben.

Andererseits ist es ein weiter Weg, von einer eigenen Partei bis in ein sicheres Mandat. Da wäre die CDU einfacher. Allerdings hat die zur Zeit ihre eigenen Nöte und die vielen Niederlagen des Dr. Ulfkotte, insbesondere der unnötigen Blosstellung seiner Frau Doris und das falsche Spiel mit Wolfgang Bosbach dürften seine Chancen wohl für lange Zeit zunichte gemacht haben.

Allerdings hat der Meister Ulfkotte vorgebaut. Bei seiner Bürgerbewegung Pax Europa ist er ja jetzt nicht mehr Vorstandsvorsitzender, sondern Präsident oder mit dem richtigen Sprachgefühl ausgedrückt „El Presidente“. Damit ist er zwar der oberste Herrscher, kann formal aber immer auf den Vorstand verweisen, der Schuld ist.

Damit war es bisher schon möglich, dass die Verbindung zu Herre-Clan auf Politically Incorrect durch eine Werbeschaltung gehalten werden konnte. Aber das reicht nun nicht mehr. Der Führer muss zurück an die Basis geleitet werden und er hat ein neues Buch, das verkauft werden muss. Deshalb schaltet auch der Kopp-Verlag eine Anzeige bei PI, die sogar verspricht, dass Ulfkottes Buch, einem die Augen öffnet.

Böse Zungen behaupten zwar, dass derjenige, der ein Ulfkotte Buch kennt, alle kennt, aber andere machen sich ja sogar den Aufwand einen „Paneurpäischen Literaturpreis – Schreiben wie Dr. Udo Ulfkotte“ zu veranstalten.

Wie dem auch immer sei, der erste Vorsitzende der Bürgerwegung Pax Europa Willi Schwend erklärt bei PI ausführlich, weshalb der Film über ihn und seine Weinheimer Moscheegegner nicht der gewünschte Hetzfilm geworden ist. Schuld ist wie immer das linke Redakteurspack, aber wenigstens hat sich der Macher des Filmchens wohl bei ihm entschuldigt.

Das ganze ist eine Botschaft. PI hat sich massiv für die Demonstration in Köln eingesetzt und sich klar auf der Seite von Pro Köln gestellt, wie die meisten anderen Blogs aus dieser Duftrichtung auch. Der Grund ist klar. Herre ist kein Führer. Vielleicht ein guter Mann der zweiten Reihe, Kewil hat nicht einmal einen eigenen Namen und der Rest zittert schon zuhause wenn das Licht flackert.

Wenn Willi Schwend als Minenhund seines Herrn den Weg wieder freiräumt, dann soll damit etwas erreicht werden. Zum einen wird Ulfkotte wieder näher an seine Herde gebracht, auf dass er sie erneut scheren kann, indem er ihr Bücher verkauft, zum anderen aber ist es eine ausgestreckte Hand in Richtung Pro Köln und der anderen Pros.

Während der Zuschauer nur an die Oberfläche sehen kann, soll es nach Gerüchten von verschiedenen Seiten einen Plan geben, die Kräfte zu konzentrieren. Pro Köln und die anderen Pros würden sich im Rahmen einer Erklärung, von dem, ihrer Meinung nach nicht vorhandenen, braunen Gedankengut absetzen und Mitglied in der Bürgerbewegung Pax Europa werden. Im Gegenzug erkennt Ulfkotte den guten Willen der Pros an und breitet die Arme aus.

Nutzen würde dies beiden. Ulfkotte hätte Truppen, die sich auch vor die Tür trauen, sein Ansehen bei den Islamophoben in ihren angsterfüllten Schneckenhäuschen würde genauso steigen wie der Absatz seiner Bücher und Pro Köln säße nicht mehr ganz am Katzentisch. Gleichzeitig soll wohl aus den „Sportlern“ eines gewissen Fitnessclubs und dem Ordnungsdienst von Pro Köln eine eigene Sicherheitstruppe entwickelt werden.

Diese Sicherheitstruppe soll dem Vernehmen nach, sowohl Objekte und Personen der Partei als auch für Drittkunden schützen. Sicherheit ist heute ein gut bezahlte Dienstleistung und die Gewinne sollen den Gliederungen zu nutze kommen. Wie auch in den Gerüchten betont wird, geht es nicht um die Wiederholung alter Gepflogenheiten, aus der Zeit der ungeliebten Weimarer Republik.

Wenn Dr. Ulfkotte es schafft, an alte Positionen und Verbindungen anzuknüpfen dann kann aus ihm noch etwas werden. Aber der jetzt anlaufende Versuch, dürfte auch gleichzeitig seine letzte Chance sein.

Quelle Duckhome

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