Hey Dick, where's your country?

Cheney nennt die Foltermethode des water boarding „nicht der Rede wert“ / US-Öffentlichkeit reagiert empörtFargo, North Dakota: Der wahre US-Präsident ist ein Kind der 70er. Sonst wüßte er, daß Nachrichten auch aus Hennen-und-Hühner-Käffern um die Welt gehen, jedenfalls im 21.Jahrhundert.
Auf die Frage des eigentlich überwohlwollenden Radiomoderators Scott Hennen von WDAY:
„Would you agree a dunk in the water is a no-brainer if it can save lives?“ sagte Dick, der Cheney, ausnahmsweise mal seine wahre Meinung zu dem Thema Folter:
„Well, it‘s a no brainer for me“.

Auch halte er die ganze Debatte über „Verhörtechniken“ für „a little silly“ und strich die Vorzüge von Informationen Verhörter („Jaaaaaa, ich bin ein Ketzer, ääähhhh, Islamist“) heraus, die sich anschließen alle als Verdächige herausgestellt hätten.

Der Geschäftsführer von Amnesty International Larry Cox nannte das einen Bruch mit der Tradition „der Verteidigung der Menschenrechte, die der Stolz dieses Landes gewesen ist“ und bewieß damit bestenfalls, ein Kind der 30er zu sein.

Die Foltermethode „water boarding“ (also Kopf untertauchen bis kurz vor´m Ertrinken) ist seit kurzem tatsächlich in den USA verboten.
Nun meinte das Weiße Haus (natürlich) dazu, Cheney habe nur „untertauchen“ (dunk) gemeint, das habe gar nichts mit „water bording“ zu tun.
Bleibt die Wahrscheinlichkeit des „water bordings“ der Bush-Administration durch den US-Wähler bei den kommenden Parlamentswahlen am 7. November (1). Diese Foltermethode am Establishment durch irgendwelche dahergelaufenen Unterschichtler ist selbst in den USA noch erlaubt.

Apropos: Ende September war unser Innenminister Wolfgang Schäuble (der mit dem für ihn unvermeidbaren „atomaren Anschlag in Deutschland“ (2)) zu Besuch bei Dick und seinen Freunden.
Er traf sich da u.a. mit
– Condoleeza Rice. Sie wird sich in Kürze nicht mehr an das Treffen erinnern können, schließlich erinnerte sie sich kürzlich auch nicht an ein Date mit CIA-Chef Tenet zwei Monate vor dem 11.September, wo dieser sie eindringlich vor kommenden Anschlägen in den USA gewarnt hatte (2)
– Stephen Hadley. Der heutige Nationale Sicherheitsberater war schon zu Zeiten der Watergate-Affäre im Pentagon und ist ein alter Bekannter (3). Curt Weldon und Dan Burton, beide Kongreßabgeordnete, erklärten öffentlich, sie hätten kurz nach den Anschlägen am 11.September dem damaligen Mitglied im Nationalen Sicherheitsrat Steven Hadley eine Mappe mit gesammelten Informationen der DIA-Spezialeinheit „Able Danger“ über Vorfelderkenntnisse bez. „Al-Qaida“ vor dem 11.9. übergeben.
Später bestätigte das Weiße Haus über einen Sprecher, daß Hadley sich „zwar erinnert habe, eine solche Mappe in dieser Zeitperiode gesehen zu haben“, aber daß er sich nicht mehr erinnern könne, ob dies in einem Meeting gewesen sei. Die Mappe wurde für verschwunden erklärt. (2)
Hadley war zu dieser Zeit übrigens in der Fachabteilung für Atomwaffen des Neocon-Think-Tanks „National Institute for Public Policy“. (3)
– John Negroponte. Der ex-US-Botschafter in Honduras und Irak, der dort nur Gutes tat, ist oberster Geheimdienstchef der USA. Sämtliche Informationen aus CIA, DIA, NSA und wie sie alle heißen, haben bei ihm abgeliefert zu werden.
Zu den vielgesuchten Masservernichtungswaffen des Irak sagte er übrigens, die seien vor der US-Invasion zum großen Teil außer Landes geschafft worden (4).
– Alberto Gonzales. Als im Mai herauskam, daß die NSA heimlich Milliarden Daten über Telefonate von rund 200 Millionen Amerikanern registrierte, sprach der von einer „eng begrenzten Abhöraktion“. (5)
– Michael Chertoff. Das ewige Küken der Bush-Krieger. So einen Unsinn näselnden Schwachkopf an die Spitze des sogannten „Heimatschutzministeriums“ zu setzen, ist der ultimative Beweis, daß diese Kreation eine der teuersten Ablenkungsmanöver der abgetakelten Suuuupermacht überhaupt ist. So eine Lachnummer..

Nun, das sind die Gesprächspartner eines Wolfgang Schäubles, wenn er mal nach drüben geht und leider wieder kommt.
Übrigens: wußten sie schon, daß „befahren“ in Wirklichkeit „operieren“ heißt? Unser Verteidigungsminister sagte da sowas (6). Hoffentlich wird der Mann mal nicht vom Panzer befahren und muß dann ins Krankenhaus.

Quellen:
(1)
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,,OID6042578_REF1,00.html
(2)
http://0815-info.de/timeline2006.php
(3)
http://en.wikipedia.org/wiki/Stephen_Hadley
(4)
http://en.wikipedia.org/wiki/John_Negroponte
(5)
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5516244_REF1_NAV_BAB,00.html
(6)
http://0815-info.de/archiv/2006/oktober/frontbericht271006.php

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