Libanon:UNIFIL droht Israel mit Abschuß von Kampfjets

französisches Luftabwehrbattaillon leitet wegen Überflügen „vorbereitende Schritte“ ein / über 70% in Israel für Rücktritt des Verteidigungsministers und Generalstabschefs / israelischer US-Botschafter: Krieg gegen den Iran ist möglich / israelischer UN-Botschafter: UN von bösen Mächten gekapert / französisch-spanische Friedensinitiative für Palästina durch Olmertregierung zurückgewiesen / Jordanien nächster Krisenherd? / Haftbefehl gegen ranghöchsten sunnitischen Geistlichen des IrakSüdlibanon: Laut Angaben des UNIFIL-Sprechers Milos Strugar hat das französische Luftabwehrbattaillon im Südlibanon „vorbereitende Schritte“ unternommen, um auf israelische Flugzeuge zu „antworten“, die den libanesischen Luftraum verletzen.
Allen am Freitag morgen hätte die UNIFIL vierzehn Verletzungen des libanesischen Luftraumes gezählt, davon elf in Reichweite der UNIFIL-Luftabwehrbatterien.
Der UNIFIL-Oberkommandierende General Alain Pellegrini habe bei den israelischen Behörden auf´s Schärfste protestiert und verlangt, daß Maßnahmen, welche die UN-Resolution 1701 verletzten, sofort zu unterbinden wären.
Strugar betonte außerdem, die UNIFIL hätten das Mandat UN-Posten und Personal zu schützen und zu verteidigen. Er berichtete von direkten Provokationen der israelischen Luftwaffe (1).

Israel: große Mehrheit für Rücktritt von Haluz und Perez

71% der Israelis verlangen laut Medienberichten den Rücktritt von Generalstabschef Dan Haluz (3).
72% verlangen den Rücktritt von Verteidigungsminister Amir Perez (3).
Ihnen wird unter anderem vorgeworfen, die Entführung der beiden Soldaten an der Nordgrenze vor Ausbruch des Libanonkrieges trotz Vorabwarnungen des Geheimdienstes nicht verhindert zu haben (4).
Schon am 18.September hatte die linksliberale israelische Zeitung Ha´aretz berichtet, die Olmertregierung habe von der Entführung im Vorfeld gewußt, den Alarmzustand gesenkt, sowie das Weiße Haus und die französische Regierung vorab von einem möglichen Militärschlag gegen den Libanon informiert (5).

israelischer Botschafter in den USA: Krieg gegen den Iran ist möglich

Israel´s Botschafter in den USA, Daniel Ayalon, sagte in einem offenem Interview gegenüber der Zeitung „Ma´ariv“, US-Präsident Bush werde nicht vor der Anwendung militärischer Gewalt gegenüber dem Iran zurückschrecken, so berichteten israelische Zeitungen am Donnerstag(6).

Friedensinitiative zurückgewiesen

Eine französisch-spanische Friedensinitiative für Israel und Palästina ist durch die Olmertregierung zurückgewiesen worden. Das Einmischen von außen durch internationale Stellen würde die Lage nur verkomplizieren. Außerdem würde die europäische Initiative nicht mit der „internationalen Gemeinschaft“ insgesamt unterstützt (2).

israelischer UN-Botschafter: UN von bösen Mächten gekapert

Dan Gillerman, UN Botschafter der Olmertregierung, sprach angesichts einer sich abzeichnenden katastrophalen Abstimmungsniederlage Israels in der UN-Vollversammlung der Länder der Welt bezüglich einer von arabischen Staaten eingebrachten Resolution gegen das von dem israelischen Militär verübtem Beit Hanoun-Massaker von einem „zynischen Missbrauch“ der Weltgemeinschaft.
Die UN sei „von bösen Mächten gekapert“ worden.
„Ich warne jeden davor, diese Resolution zu unterstützen. Wer das macht, der ist ein Komplize des Terrors“, so Gillerman.
Unter anderem keifte er direkt den französischen Botschafter an:“Wenn Frankreich über seine Grenze hinweg beschossen würde, was würden die Franzosen machen? Würde die französische Regierung den Angreifern Blumen schicken?“

Eine erfolgreich verabschiedete Resolution durch die Vertreter der Nationen hätte zwar keine operative Wirkung, aber könnte mit der weltöffentlichen Forderung nach einem Untersuchungsausschuss zum Beit-Hanoun-Massaker politische Wirkung entfalten.

Jordanien: Behörden und sunnitische Geistliche warnen vor massenhafter Konvertierung von Sunniten wegen der Hisbollah…

Eine recht seltsame Befürchtung, die da „Jordan Officials“ und die klerikale Obrigkeit im Königreich Jordanien auf einmal haben. Außerdem wird vor flüchtenden Schiiten in das mehrheitlich sunnitische Land gewarnt (8).
Klingt nicht sehr plausibel.
Wenn man allerdings bedenkt, daß Jordanien südlich von Syrien liegt, ein jahrzehntelanger, enger Verbündeter der USA ist und auch mit Israel seit langem bestens kooperiert, könnte man auf den Verdacht kommen, daß dieses Land unter lauten Unruheherden nicht alleine bleiben will.
Sollte es dort in den nächsten Tagen und Wochen zu einem größeren Blutbad kommen, kann man wenigstens sagen, „ich hab´s gewußt..“
Und die Verbindung zum Irak ist auch schon da: jetzt wurde plötzlich ein Haftbefehl für den irakischen sunnitischen Geistlichen Harith al-Dhari durch die „Regierung“ (auch nur noch ein Pop-Begriff) in Bagdad ausgestellt (9), so als ob diese nur noch die Funktion hätte, den Irak unter allen Umständen, möglichst komplett und im Menschzahn ins Chaos zu stürzen.
Gerade entführten, folterten und ermordeten irakische „Sicherheitskräfte“ (wer bildet die nochmal aus..?) über Hundert Mitarbeiter des Wissenschaftsministeriums, dann kam heraus, daß die 40 Entführten und Ermordeten in Kleinbussen am Donnerstag ebenfalls auf das Konto von „Polizisten“ geht und am gleichen Abend wurde dann ein Österreicher bei einem Gefecht zwischen US-Truppen und „Entführern“ an einem Checkpoint getötet, der an der einzigen, schwer bewachten Ausfallstraße nach Kuwait aufgestellt und offenbar ebenfalls von „Polizisten“ besetzt war (9).

Und wo hält sich Harith al-Dhari, der oberste sunnitische Geistliche des Irak nun gerade zuuuufällig auf?
In Amman, der Hauptstadt von Jordanien.

Dies läßt für die nächsten Tage nichts Gutes vermuten..

Quellen:
(1)
http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3329413,00.html
(2)
http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3329242,00.html
(3)
http://www.tachles.ch/artikel.php?id_art=3138
(4)
http://www.0815-info.de/archiv/2006/november/110609.php
(5)
http://www.0815-info.de/archiv/2006/september/haaretz.php
(6)
http://www.berlinerumschau.com/index.php?set_language=de&cccpage=17112006ArtikelPolitik2
(7)
http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3329422,00.html
(8)
http://seattlepi.nwsource.com/national/1107AP_Jordan_Shiite_Fears.html
(9)
http://www.rnz.de/zusammen1/00_20061117164057_Konfrontation_zwischen_Iraks_Fuehrung_und_Sunnit.html

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