Griechische Bauern legten heute mit einer Blockde von landwirtschaftlichen Produkten wie Reis, Mais Baumwolle und Wein in Teilen des Landes die wichtigsten Autobahnen an den Grenzübergängen zu Bulgarien lahm.
Es bildeten sich lange Warteschlangen auf mehreren Autobahnen und an den Zollstationen an der griechisch-bulgarischen Grenze und brachten den LKW-Verkehr zum Erliegen.
Über 5000 Landwirte parkten ihre Traktoren entlang der Strassen, sagte ein Gewerkschaftsfunktionär der Bauernunion. „Sie haben nur einem Rinnsal von privaten Personenkraftwagen die Fahrt ermöglicht.“ sagte ein Polizeibeamter.
Die Landwirte forderten höhere Preise für ihre Erzeugnisse.
„Wir waren die ersten, die für die Krise zahlten und wir wollen in Würde leben“
sagte Yannis Vagos, einer von Dutzenden von Landwirten, die mit ihren Traktoren die Autobahn Athen-Thessaloniki sperrten, hiess es nach Medienberichten. (1)
Griechenland gehört zu den grössten Agrarproduzenten in der Europäischen Union und die Landwirtschaft trägt zu etwa 5 Prozent des BIP des Landes bei.
Der überwiegende Teil der Produzenten besteht aus Kleinbauern, die sich auf EU-Subventionen und garantierte Mindestpreise verlassen müssen, um zu überleben.
„Wir sind zuversichtlich, dass die Landwirte wissen, dass Strassenblockieren nicht der richtige Weg des Protestes ist.“
sagte Regierungssprecher George Petalotis.
Griechenland hat eine Staatsverschuldung von 300 Milliarden Euro. (2) Der Präsident der Europäischen Zentralbank Jean-Claude Trichet sagte in der vergangenen Woche, dass die griechische Regierung nicht auf eine Sonderbehandlung durch EZB hoffen kann. Trichet forderte die Griechen auf, „sich selbst zu helfen und nicht auf mögliche Hilfen der anderen europäischen Länder zu setzen. Für Griechenland müssten die Mitgliedschaft im Euro-Raum und die dadurch bedingten niedrigen Anleihezinsen Hilfe genug sein“, sagte er nach Angaben des Handelsblattes. (3)
Die griechische Regierung legte in der letzten Woche einen Drei-Jahres-Plan zur Reduzierung des Haushaltsdefizits und schwor, das Defizit bis auf 2,8 Prozent des BIP im Jahr 2012 zu reduzieren und dieses Ziel durch Kürzungen bei den Rüstungsausgaben, Sozialausgaben, mit Steuerreformen und Einsparungen bei den Löhnen im öffentlichen Dienst zu erreichen.
Die wichtigste Einsparung bei den staatlichen Ausgaben, und das gilt für alle Regierungen weltweit, müssen sofort Streichungen für Aufträge der Rüstungsindustrie für die Militärs sein, ehe an die Kürzungen im Sozialbereich wie Gesundheit oder Bildung gedacht wird.
Das sollten doch alle Bürger nachvollziehen können und einfordern, denn die Kürzungen betreffen die Gesellschaft, den inneren Frieden und führen zur Armut immer grösserer Bevölkerungsgruppen.
Stahl, Panzer und Raketen kann man nicht essen, jedes durch eine Regierung gekaufte Gewehr für die Armee ist eines zu viel. Das eingesparte finanzielle Potential wäre gigantisch.
Quellen:
(1) http://alertnet.org/thenews/newsdesk/LDE60H1BD.htm
(2) http://www.zeit.de/2010/03/Staatspleite
(3) http://www.handelsblatt.com/finanzen/anleihen/hilfen-abgelehnt-ezb-praesident-schuert-neue-sorgen-um-griechenland;2512871