Aus aktuellem Anlass zu dem Vorhaben der Beteiligung Deutschlands an einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg in Syrien ist es dringend geboten, an einen Akt des Zivilen Ungehorsams in einem Land der Europäischen Union zu erinnern.
Vor zwölf Jahren begann im März die Invasion der „Koalition der Willigen“ mit erlogenen Vorwänden um den irakischen Präsidenten Saddam Hussein zu stürzen. Infolgedessen ereigneten sich ungeheure Kriegsverbrechen durch die U.S.-geführte Allianz mit Millionen von Toten, Verwundeten, Gefolterten und Vertriebenen.
Die Auswirkungen in dem zerrissenen Land hatten direkten Einfluss auf die heutige Lage, die seit 2011 in die Versuche endeten, in Syrien ebenfalls unter falschen Behauptungen erneut mit einer „Koalition der Willigen“ den Staatspräsidenten Bashir Assad und die Regierung zu beseitigen.
Die deutsche Bundesregierung setzt alle Mittel ein, um sich „offiziell“ an dieser Militärallianz zu beteiligen: Bundestag: Zustimmung zum Angriffskrieg gegen Syrien in parlamentarischem Ausnahmezustand.
Im Februar 2003, noch vor dem Beginn des Zweiten Irakkrieges, kam es in Irland auf dem Flughafen Shannon zu einem spektakulären Vorfall. Irlands Verfassung verbietet genauso wie die deutsche eine Beteiligung an einem Angriffskrieg. Auf dem Flughafen werden bis heute Serviceleistungen wie Auftanken und Umladearbeiten militärischer Güter für die Kriegseinsätze durchgeführt, was die Neutralität Irlands bricht, das nicht Vollmitglied in der N.A.T.O. ist, wohl aber auf das Engste mit dem Bündnis assoziiiert.
Fünf Mitglieder der Organisation Catholic Worker Movement, bewaffnet mit Hammer und Spitzhacke, beschädigten am 3. Februar 2003 ein C-40-Transportflugzeug des Verteidigunsministeriums der Vereinigten Staaten von Amerika im Sinn von „Schwerter zu Pflugscharen“ so stark, dass ein Schaden von mehreren Millionen Dollar entstand. Das Flugzeug konnte seine Mission nicht weiter ausüben und wurde in die Vereinigten Staaten von Amerika zur Reparatur zurück überführt.
Für die Aktivisten folgte drei Jahre lang ein Weg durch Gerichtsprozesse, der in 2006 mit einem Freispruch endete. Der Krieg im Irak wurde zu diesem Zeitpunkt noch immer in voller Härte durchgeführt.
Eine Jury in Dublin entschied einstimmig unter Berücksichtigung sämtlicher Umstände, dass alle Angeklagten freigesprochen werden sollten. Die Beschuldigten handelten, um Leben und Eigentum im Irak und in Irland zu retten und dass ihre Abrüstungsaktion angemessen war, so die Begründung.
Die Geschichte gab beiden Recht, den Friedensaktivisten und dem Urteil der Jury.