Die südafrikanische Regierung bekam einzigartige Zugangsmöglichkeiten vom Irak
Zusätzlich zu der ständig wachsenden großen Anzahl von Beweisen dafür, dass die Regierungen der Vereinigten Staaten von Amerika und des Vereinigten Königreichs ganz genau wussten, dass der Irak keine Massenvernichtungswaffen besaß, als sie 2003 in das Land einmarschierten, enthüllte ein neues Buch, dass die südafrikanische Regierung den beiden Ländern wiederholt Daten darüber weitergegeben hat, dass der Irak keine derartigen Waffen besaß.
Als Land mit einem eigenen formellen Atomwaffenprogramm hatte Südafrika von der irakischen Regierung einzigartige Zugangsmöglichkeiten bekommen und hielt die Vereinigten Staaten von Amerika, das Vereinigte Königreich und die UNO auf dem Laufenden über die Mission und ihre Fortschritte. Präsident Mbeki traf sich diesbezüglich wiederholt mit Tony Blair, unter anderem in einer dreistündigen Sitzung am 1. Februar 2003.
Drei Stunden Gespräch und Beweise hatten keine Wirkung, und der südafrikanische Anführer schloss, dass Blair sich bereits entschieden hatte. Er ließ sogar seinen Vorgänger Nelson Mandela Präsident Bush anrufen, um zu versuchen, ihn zu überzeugen, hatte aber große Mühe, Bush zu bewegen, seinen Anruf überhaupt entgegenzunehmen.
Beide, Bush wie Blair haben wiederholt betont, dass der Einmarsch das Ergebnis falscher Geheimdiensterkenntnisse war, haben aber bestritten, dass ewas anders hätte gemacht werden können. Diese neuen Beweise aus Südafrika zeigen einmal mehr, dass beide verzweifelt bemüht waren, jegliche Geheimdienstinformation außer Betracht zu lassen, die ihren Plänen zuwidergelaufen wäre.
Orginalartikel South Africa Told Bush, Blair That Iraq Had No WMDs vom 30. November 2015
Übersetzung: Klaus Madersbacher
Quelle: http://antikrieg.com/aktuell/2015_12_01_suedafrika.htm