Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg
BI fordert Transporte-Stopp
Ab 2017 heißt es wieder “Castor-Alarm!”. Wie das Bundesumweltministerium mitteilt, soll dann der Castor-Transport mit verglasten Atomabfällen aus der Wiederaufarbeitungsanlage Cap de la Hague abgewickelt werden. Aus Frankreich kommen fünf Behälter mit den mittelaktiven Glaskokillen, sie sollen in Philippsburg (Baden-Württemberg) untergestellt werden.
Ab 2018 bis 2020 sollen drei Transporte aus Sellafield folgen. Das Bundesumweltministerium geht davon aus, dass jene 21 Castor-Behälter aus Großbritannien dann auf die Zwischenlager an den Standorten Biblis (Hessen), Brokdorf (Schleswig-Holstein) und Isar (Bayern) zu jeweils sieben Castoren verteilt werden.
Nach einer Änderung des Atomgesetzes dürfen diese Atomabfälle nicht mehr im Zwischenlager Gorleben eingelagert werden. Der Wegfall der Transporte nach Gorleben sollte dazu beitragen, Vertrauen in eine neue ergebnisoffene Endlagersuche zu schaffen.
“Doch bisher wurden alle Zweifel an einem redlichen Neustart der Endlagersuche eher verstärkt als aus dem Weg geräumt”,
erklärt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI).
Gleichzeitig träten die Probleme einer Zwischenlagerung immer deutlicher hervor, statt eines kompletten Atomausstiegs werde bis 2020 weiter Müll produziert.
Solange die “Lösung” des Atommüllproblems darin besteht, die Nuklearabfälle von einem Ort zum anderen zu kutschieren und dabei Unfälle oder die Strahlenbelastung des Personals und der Anwohner_innen zu riskieren, lautet die BI-Forderung: “Stoppt die Atommülltransporte. Nichts rein- nichts raus!”
BI-Sprecher Wolfgang Ehmke:
“Wir werden uns solidarisch verhalten. Im Bündnis mit den Anti-Atom-Initiativen werden wir deshalb unseren Beitrag zur Mobilisierung gegen das Atommüll-Dilemma leisten. Jahrelang wurden wir in unserem Kampf gegen die Atommüllpläne in Gorleben und für den Atomausstieg von vielen Menschen aus nah und fern unterstützt. 2017 heißt es folglich bundesweit Castor-Alarm!”
Wolfgang Ehmke, Pressesprecher
9. Dezember 2015