Washington: Gestern wurde der zukünftige Chef vom US-Zentralkommando (USCENTCOM), Admiral William Fallon, vor dem Streitkräfteausschuss des Senats ungewohnt deutlich.
Für einen Militär relativ ungewöhnlich, warnte er die Öffentlichkeit vor einer drohenden Eskalation in der Straße von Hormus, noch während des andauernden Kommandos des Rumsfeld-Mannes Abizaid.
Fallon merkte an, der Iran könnte den US-Flotten den Zugang zum Persischen Golf durch die sensible Meerenge verweigern, vielleicht sogar das für die weltweite Erdölversorgung höchst wichtige Nadelöhr blockieren.„Ich möchte hier anmerken, daß das keine einseitige Sache..für den Iran wäre“, so Fallon. „Ich denke, seine Wirtschaftskraft ist essentiell abhängig von den Erdöl-Exporten. Und diese Exporte laufen genau durch dieselbe Straße von Hormus, zu der sie uns womöglich den Zugang verweigern“(1).
Ein Showdown der beiden Flotten an diesem neuralgischen Punkt könnte schnell eskalieren.
Der Oberkommandierende der Seestreitkräfte unter dem US-Zentralkomando, Vice Admiral Patrick M. Walsh des „U.S. Marine Forces Central Command“ (USMARCENT), hatte bereits im Juli 2006 angekündigt, die Straße definitiv freihalten zu wollen(2,3,4).
Walsh hat auch Befehlsgewalt über mehrere multinationale Flottenverbände in der Region, wie z.B. über die Combined Task Force (CTF) 150 mit Hauptquartier in Bahrain, ihr gehören auch deutsche Schiffe an, die im Rahmen der Mission „Enduring Freedom“ am globalen Krieg „on terror“ teilnehmen(5).
Ebenso hat Walsh die „Submarine Task Force 54“ (CTF 54) unter sich (s.Grafik Nr.2), deren Angriffs-Uboot „USS Newport News“ (6) vor kurzem zeitgleich mit dem ersten US-Luftwaffenangrif auf Somalia den Öltanker „Mogamikawa“ direkt in der Straße von Hormus rammte (7).
Der Kommandeur der „USS Newport News“, Matthew A Weingart, war angeblich aufgrund des Vorfalls seines Kommandos enthoben worden, wie gestern die Navy von USCENTCOM und die 5.Flotte bekannt gaben.
Der Chef der „Submarine Task Force 54“ (CTF 54), Commander Rear Admiral Douglas J McAneny, ernannte Captain Norman B Moore zum vorläufigen neuen Kommandanten der „USS Newport News“.(6)
Unklar ist, ob auch deutsche Uboote Teil dieser „multinationalen“ Uboot-Angriffs-Flotte im Persischen Golf sind.
Das US-Zentralkommando USCENTCOM umfaßt ein Gebiet von Kasachstan, Irak, Iran, Israel, Somalia, bis Darfur, Sudan (s.Grafik Nr.1).
Erst gestern erreichte das Angriffs-Amphibien-Schiff „USS Bataan“, sowie das 26.Marine-Expeditionskorps die unter USCENTCOM operierende 5.Flotte u.a.im arabischen Golf zu „maritimen Sicherheitsoperationen“, wie es hieß (8).
Die gesamte Kommunikationsstruktur aller US-Seestreitkräfte, sowie die der Verbündeten im globalen Krieg „on terror“ läuft über das sogenannte CENTRIX-System(9), was in Zusammenarbeit zwischen NSA, US-Verteidigungsministerium, sowie Atlantik- und Pazifikflotte entwickelt wurde(10). Es wurde auf jeder Einheit (Schiff, Uboot, Flugzeugträger) im Persischen Golf und im Pazifischen Ozean installiert. Es existiert auch eine CENTRIX-Basis in Potsdam.
Quellen:
(1)
http://www.france24.com/france24Public/en/administration/afp-news.html?id=070131004033.1jdu42pz
(2)
http://www.freerepublic.com/focus/keyword?k=maritime
(3)
http://www.blackwaterusa.com/btw2006/archive/071006btw.html
(4)
http://www.freemarketnews.com/WorldNews.asp?nid=16144
(5)
http://radio-utopie.de/archiv.php?themenID=215&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=01
(6)
http://www.gulf-daily-news.com/Story.asp?Article=168799&Sn=BNEW&IssueID=29317
(7)
http://radio-utopie.de/archiv.php?themenID=212&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=01
(8)
http://www.cusnc.navy.mil/articles/2007/020.html
(9)
http://www.afcea.de/upload/pdf/2005/050908_05b_kuehtze.pdf
(10)
http://www.afcea.org/signal/articles/anmviewer.asp?a=229&print=yes