Real gelebter Irrsinn: Pestizide retten 155 Walen das Leben

PCB und Unkrautvernichtungsmittel: kontaminierte Meeressäuger und ein vergifteter Bundestag

Für die in 1948 gegründete und in zweiter Generation geführte isländische Fischfang-Firma Hvalur hf zählt nur der Profit. Das ist nichts Neues bei kommerziellen Unternehmen. Die meisten versuchen, Kunden zu gewinnen und einen auf Nachhaltigkeit zu simulieren, indem sie als Aushängeschild einer guten Firmenphilosophie auf ökologisch ausgerichtete Kleinstprojekte verweisen oder „grüne“ Symbole in ihren Logos verwenden – möglichst mit einer Sonnenblume zum Aufpolieren ihres Images.

Für Hvalur hf scheint das Beschönigen nicht zu gelten, unter diesem Link wird folgender Satz zitiert:

„Wale sind nur wie ein weiterer Fisch für mich, eine reiche Meeresressource, sonst nichts.“

Nicht mehr lange, und es hat sich ausressourcet. Hvalur hf hat bekanntgegeben, dass die staatlich genehmigte Fangquote von einhundertfünfundfünfzig Grindwalen in diesem Jahr nicht genutzt wird. Der Fang lohnt sich nicht, da Japan als Hauptabnehmer die Einfuhr von nordatlantischen Walprodukten wegen Verseuchung mit Chemie, speziell Pestiziden (PCB), untersagt hat.

Das ist nur ein aktuelles Beispiel, wo die Gesellschaft mit ihrem Raubbau, ihren unaufhörlichen Verbrechen an der Natur angekommen ist.

Und es geht immer so weiter. Trotz enormen Widerstandes und Öffentlichkeitsarbeit zur Aufklärung über das Gift Glyphosat wegen der derzeitig anstehenden Genehmigung zur Verlängerung weiterer fünfzehn Jahre zum Einsatz des Gifts in der E.U. befürworteten dies bei einer namentlichen Abstimmung im deutschen Bundestag am vergangenen Donnerstag 446 Abgeordnete und stimmten gegen den Antrag der Grünen-Fraktion zum Verbot. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sieht keinen Grund trotz zahlreicher gegenteiliger Studien, Glyphosat als krebsauslösend einzustufen.

Laut einer Presseerklärung der österreichischen Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 am 29.2.2016 wird eine Anzeige erstattet und diese an die Behörden zur Prüfung übergeben. Betroffen sind Monsanto Europe S.A. sowie das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), hiess es. Am 2.März wird dazu zu einer Pressekonferenz in Wien eingeladen.

Die Umwelt ist von Giften zerfressen und das deutsche Parlament verseucht durch Korruption zugunsten der Chemiekonzerne – ausser es liegt eine andere Erklärung vor, nämlich der Vorwurf grenzenloser Dummheit. Diesen müssen sich die Bundestagsmitglieder für ihr unverantwortliches Handeln gefallen lassen und können sich eine der beiden Varianten für sich selbst aussuchen, die auf sie zutrifft.

Quellen:
http://www.takepart.com/article/2016/02/26/iceland-cancels-its-whale-hunt
http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2016-02/glyphosat-in-bier-pestizid-krebs-umweltinstitut-muenchen
https://www.lobbycontrol.de/2015/12/glyphosat-zulassungsprozess-fuer-pestizide-muss-auf-den-pruefstand/