Während die seit 2011 vom U.S.-Imperium und seiner Hegemonie betriebene Invasion und Zerschlagung Syriens weiter voranschreitet, herrschen weit und breit Verrat, Verwirrung und Heuchelei. Außer in der seit Beginn des Terrorkrieges in 2001 expandierenden „Supermacht“ verstecken und verkriechen sich die Verantwortlichen.
Der gestern begonnene Einmarsch regulären türkischen Militärs, der im September 2014 auf dem N.A.T.O.-Gipfel in Wales gegründeten internationalen Kriegskoalition, sowie deren Proxy-Milizen unter der Flagge „Freie Syrische Armee“ („F.S.A.“) erfolgte zumindest mit „der Billigung Russlands“, wie „RT“ kleinlaut in einem Nebensatz verlautbarte. Auch die syrische Regierung, mit ihrem Außenminister Walid al Muallem, schwieg gestern zum offenen Einmarsch der „westlichen“ Kriegskoalition im eigenen Land.
Heute nun, einen Tag später, gab das syrische Außenministerium eine Erklärung heraus, in der es den Einmarsch einen „eklatanten Bruch der syrischen Souveränität“ nannte. So empört war die syrische Regierung, dass sie diese Erklärung nicht mal auf der in der eigenen Staatspresse von SANA veröffentlichte – die verkroch sich hinter dem russischen Außenministerium von Sergei Lawrow und dessen windelweichen Statement.
Dieses wiederum war der russischen Staatspresse von „Sputnik“ nicht relevant genug. Statt der Erklärung Lawrows versuchte man bei „Sputnik“ heuchlerisch Israel ins Spiel zu bringen und berichtete unter Berufung auf eine Meldung der „Times of Israel“ von einem Angriff israelischer Streitkräfte im Süden von Syrien auf Milizen der libanesischen Hisb-Allah. Dabei hatte sich die „Times of Israel“ selbst auf die üblichen „syrischen Oppositionellen“ berufen und dazu vermerkt, dass die Hisb-Allah (Hisbollah) einen israelischen Angriff dementiert hatte. Die offiziellen israelischen Stellen hatten dazu natürlich geschwiegen und sich die Farce in aller Ruhe angesehen.
Offizielle Bezeichnung / Wikipedia-Name der in September 2014 auf dem Gipfel des Nordatlantikpakts gegründeten „westlichen“ Kriegskoalition: „Internationale Allianz gegen den Islamischen Staat“ („Anti-IS-Koalition“).
Kriegskoalitions-Staaten (Liste nicht gern gesehen):
Vereinigte Staaten von Amerika
Vereinigtes Königreich
Deutschland
Saudi-Arabien
Türkei
Frankreich
Kanada
Jordanien
Dänemark
Australien
Dänemark
Niederlande
Belgien
Libanon
Marokko
Vereinigte Arabische Emirate
Katar
Bahrain
Spanien
Portugal
Polen
Georgien
Japan
Taiwan
Südkorea
Neuseeland
Ungarn
Österreich
Albanien
Griechenland
Bulgarien
Slowakei
Slowenien
Serbien
Rumänien
Kosovo
Bosnien-Herzegowina
Luxemburg
Lettland
Litauen
Island
Irland
Mazedonien
Montenegro
Ukraine
Kroatien
Tschechische Republik
Zypern
Finnland
Norwegen
Schweden
Estland
Somalien
Kuwait
Oman
Tunesien
Singapur
Indonesien
Malaysien
Befehlsgewalt: U.S.-Zentralkommando (C.E.N.T.C.O.M.)
Geostrategische Konkurrenten: keine.
(Populäre) Opposition: keine.
(…)
Artikel zum Thema:
01.06.2016 „Die Linke“: Verfassungsklage gegen „Einsatz bewaffneter deutscher Streitkräfte gegen die Terrororganisation IS“
Dazu Hintergründe, die sich selbst ansehen müssen. Sonst werden sie es nicht glauben.
28.03.2016 Erinnern Sie sich? Die Verfassungsklage der „Opposition“ gegen den Bundeswehr-Krieg in der Türkei, Syrien, Irak?
Nicht nur die parlamentarische, auch die außerparlamentarische Opposition stellt sich weiter tot oder dumm und spielt der U.S.-geführten internationalen Kriegskoalition und ihrer Bundesregierung weiter in die Hände. Der moralisch-politische Zusammenbruch von Friedensbewegung, Sozialdemokratie, Liberalen und Linken setzt sich weiter fort. Bericht aus einer Republik außer Funktion.
02.09.2014 U.S.-Imperium will „globale Koalition“ für Terrorkrieg 2.0 und bastelt an „Nachrüstung“ der Kriegsvollmacht aus 2001
Auf dem Gipfel des Nordatlantikpakts in Wales wird es weniger um Russland als um die Frage gehen, mit welcher schwachsinnigen Ausrede nun die N.A.T.O. den am 4. Oktober 2001 ausgerufenen „kollektiven Verteidigungsfall“ aufrechterhalten will.
Eine Option: Noch mehr Eroberungen islamischer Staaten, wegen dem „Islamischen Staat“.
22.08.2014 Syrien-Invasion nächster Versuch: Das U.S.-Imperium schlägt gegen sich selbst zurück
Ein Jahr nach dem letzten Versuch wollen die U.S.A. wieder einmal Luftangriffe in Syrien legitimieren. Nur diesmal nicht gegen dessen Regierung, sondern die eigenen Invasionsstreitkräfte, die sie und ihre „Alliierten“ selbst aufgebaut und ins Land haben einfallen lassen. Lächerlicher geht es nicht.
22.03.2011 Libyen-Krieg: Neue Sitzung der Schwachmächte im UNO-Sicherheitsrat
Die Weltschwächlinge China und Russland beschweren sich bei den USA, Großbritannien und Frankreich über einen Krieg gegen Libyen, den sie selbst erst ermöglicht haben. Auch die Atomschwachmacht Indien, dessen Regierung sich am 17.März in New York ebenfalls der Stimme enthalten hatte, entdeckt mittlerweile zu was sie sich eigentlich enthalten hat.