Jordanien oder ein anderes Land. Ziel weiter nach Süden, nach Osten mit der Bundeswehr. Im Sommerloch bohren, bohren, bohren und mit Kriegs- und Angstpropaganda füllen.
Das Reiseverbot von Verteidigungsstaatssekretärs Ralf Brauksiepe und Abgeordneten des Bundestages zum Luftwaffenstützpunkt Incirlik in der Türkei dient nicht nur dem für die Öffentlichkeit zur Schau gestellten Armdrücken zwischen der türkischen und deutschen Regierung, das sich vielfältig für propagandistische Zwecke wirksam ausschlachten lässt.
Vielmehr ist es ein langfristig geplantes Vorgehen, um mit dem Expansionsfeldzug der Armee den deutschen und internationalen Grosskapitalisten Spielraum für ihre Wirtschaftsinteressen zu sichern und zu erweitern.
In politischer Hinsicht bietet sich das als relativ neutral dargestellte Königreich Jordanien im Gegensatz zu Israel oder Saudi-Arabien an. Die „Incirlik-Affäre“ wird dazu aufgebauscht.
Dabei darf nicht unerwähnt bleiben, das sämtliche militärische, nachrichtendienstliche und strategische Einrichtungen der einzelnen Staaten in einem innigen, undurchdringlichen Beziehungsgeflecht zum Ausloten der eigenen Interessen miteinander verwoben sind, von denen einzelne Fäden mitunter an die Öffentlichkeit geraten. Das Ergebnis ist ein Konsens, der öffentlich unter verschiedenen, miteinander abgestimmten Parolen verkauft wird. Mit anderen Worten: „Das Volk wird für dumm verkauft.“
Der deutsche Bundestag genehmigt alles, was ihm vorgesetzt wird. Mit den Stimmen der S.P.D. hätten die Abgeordneten schon längst das erteilte Mandat zur Stationierung deutscher Soldaten und Militärhilfe in der Türkei aufheben können, das jederzeit kündbar ist anstatt nur kräftig zu schwadronieren.
Hat diese Partei ausser – verbaler – Entrüstung darüber aber nicht. Es ist nichts weiter als ein Bluff, was derzeit (siehe Spiegel Online-Artikel vom heutigen Tag) erneut und buhlend um Aufmerksamkeit wie schon vor zwei Monaten in den Medien über eine Stützpunktsuche die Runde macht. Die Pläne für Auslandseinsätze der Bundeswehr in Abstimmung mit anderen „Grossmächten“ liegen schon lange bereit und die Suche nach der besten Verkaufsstrategie wird der aktuellen politischen Lage angepasst.
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