Mitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) vom 22.11.2016
Weiter geht´s: Bei der Auslagerung von insgesamt 1.307 Atommüllfässern in Gorleben, die neu konditioniert werden müssen, sind erneut vier auffällige Fässer aufgefunden worden. Damit erhöht sich die Zahl der Rostfässer nach Angaben der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) auf dreizehn.
Der Grund für die Auslagerungskampagne ist, dass die Einlagerungsgenehmigung dieser Einzelfässer am 13.06.2019 ausläuft.
Die erste Auslagerung der in Stahlblechcontainern eingestellten Fässer nach Duisburg erfolgte am 21.07.2015. Mit Stand vom 10.10.2016 sind 347 Fässer ausgelagert worden. Pro genehmigter Kampagne werden in der Regel drei Container mit jeweils 41 oder 42 400l Fässern beziehungsweise jeweils 80 200l Fässern ausgelagert. Die Fässer werden in Anlagen der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) in Duisburg-Wanheim oder Jülich transportiert, um dort “konradgängig” verpackt zu werden. Geplant ist am Ende die Einlagerung des Atommülls in das hoch umstrittene Endlagerung Schacht Konrad bei Salzgitter.
Das zufällige Bekanntwerden von Befundfässern, das fehlende Inspektions- und Überwachungskonzept der GNS haben das Umweltministerium zu Beginn des Jahres 2016 dazu veranlasst, eine umfassende Inspektion aller Fässer anzuordnen. Die GNS hat allerdings erklärt, dass sie keine Notwendigkeit sieht, Maßnahmen zu ergreifen und hat gegen diese Anordnung Klage eingereicht.
Die BI ist dieser Schwebezustand unhaltbar:
“Das NMU kann behaupten, tätig geworden zu sein, und die GNS sitzt die Zeit bis zum Abschluss der Auslagerungskampagne mit der Klage aus, die Sicherheit bleibt auf der Strecke.”
Wenn der gegenwärtige Zustand im Fasslager nicht dem Stand von Wissenschaft und Forschung entspricht, dann darf auch keine Einlagerung mehr stattfinden, zumindest so lange nicht, bis das Überwachungssystem erneuert wurde, unterstreicht BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.
Wolfgang Ehmke, Pressesprecher
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