Deutsche Offiziere lehren U.S.-Führungsoffizieren Befehlsgehorsam in Fort Leonard Wood

Vorbereitung und Abgleich auf den Kampf durch Erfahrungsaustausch, die Kriegsmaschinerie übt sich im Gleichschritt ihrer Kommandeure.

Vor zwei Wochen veranstalteten Verbindungsoffiziere der Bundeswehr ein Seminar in Fort Leonard Wood am U.S. Army Maneuver Support Center of Excellence in Missouri, an dem zweihundert U.S.-amerikanische Führungsoffiziere im Rahmen einer „professionellen“ militärischen Ausbildung“ teilnahmen.

Das Thema der Unterrichtung war die Notwendigkeit der strikten Unterwerfung ohne Nachzufragen unter den Befehl des Vorgesetzten im Kampf und die Gleichschaltung der U.S.-amerikanischen und bundesdeutschen Kommandoebenen durch ein besseres Verständnis füreinander.

Voraussetzung dafür sei die Zusammensetzung eines eingespielten Teams, das den Anweisungen vertraut, diese diszipliniert ausübt und das umsichtige, einkalkulierte Risiko akzeptiert.

Die deutsche Armee kann auf eine lange Tradition im Aufbau ihrer Militärmacht zurückblicken. Heute wird das Befolgen der Befehlsstruktur mit anderen Worten – mit „Missionsbefehl (mission command)“ – umschrieben, die Botschaft bleibt die gleiche. „Mission“ macht sich immer gut, es suggeriert, dass man mit einer Art Sendungsbewusstsein auf der richtigen Seite steht. Auch der Begriff „Team“ gehört nicht im eigentlichen Sinn zum Vokabular, es gibt Vorgesetzte und ihre Untergebenen, die im Ernstfall jeder auf sich allein gestellt dafür sorgen müssen, dass der Befehl um jeden Preis ausgeführt wird um das Ziel des Einsatzes nicht zu gefährden.

„Hier bei Fort Leonard Wood arbeiten wir alle zusammen, um einen guten Soldaten mit Fähigkeiten und Werkzeugen zu schaffen („create“), um in den Krieg zu gehen und große Dinge zu tun“, hiess es von Seiten der Gastgeber.

Der Missionsbefehl wird in der Armee mit Ausübung der Autorität und seine Ausrichtung durch den Kommandanten definiert. Beide Armeen sind sich darin ähnlich, notwendig sei ein Abgleich untereinander um gemeinsame zukünftige Kriege zu führen, so Generalmajor Kent Savre, der kommandierende General von Fort Leonard Wood. „Die Vereinigten Staaten werden in keinen Krieg in der Zukunft von bedeutenden Maßstab ohne Koalitionspartner gehen.“

Anstatt sich auf den Frieden zu konzentrieren, rüsten die Regierungen von Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika auf. Beide benutzen den anderen „Partner“ als Rückhalt, Ansporn, Versicherung und Teilen der Verantwortung. Sie irren sich darin, dass die Bevölkerung so manipuliert werden kann. Die Mehrheit ist gegen Kriegseinsätze.

Wir zitieren aus einem Artikel auf Radio Utopie aus dem Jahr 2013:

„Die passende Frage ist: Wie hören wir auf mit unserer verrückten Vorbereitung auf zukünftige Kriege? Und da gibt es nur eine Antwort: Aufhören mit der Erfindung von Feinden, die wir dann enthumanisieren. Sobald wir mit dem Enthumanisieren anfangen, verlieren wir – nicht nur im übertragenen Sinn, sondern buchstäblich, und das auf nahezu unberechenbare Weise. Philip Zimbardo prägte den Begriff „Luzifer-Effekt,“ um die sadistische Korrumpierung zu beschreiben, die wohlmeinende Männer und Frauen durchmachen, wenn ihnen überwältigende Macht über andere gegeben wird. Wir führen Krieg in der Meinung, dass wir den Luzifer-Effekt im Griff haben. Damit liegen wir immer falsch.“

Quelle: http://www.kspr.com/content/news/German-officers-offer-lessons-in-Fort-Leonard-Wood-classrooms-412781553.html