Süd-Korea: Moon Jae-in bei 40 Prozent, Spannungen steigen entsprechend
Gegner des THAAD-Systems baut seinen Vorsprung um weitere Prozentpunkte laut Umfrage zur Präsidentschaftswahl in der Republik Korea aus.
Am 9.Mai 2017 werden in der Republik die vorgezogenen Präsidentschaftswahlen durchgeführt. Nach den jüngtsten Umfrageergebnissen liegt Moon Jae-in, Kandidat der Demokratischen Partei, bei über 40 Prozent und konnte seinen Vorsprung weiter ausbauen.
Moon Jae-in lehnt im Gegensatz zu seinen Konkurrenten militärische Aktionen gegen den Norden des Landes ab und setzt ausschliesslich auf Dialog. Was die jetzigen sich wie wild gebärdenden ausländischen und inländischen Militärs zu ihren Konfrontationen antreibt, ist die Ablehnung der Stationierung des Raketenabwehrsystems Terminal High-Altitude Area Defense (THAAD) des Pentagons durch den Spitzenkandidaten.
Eine Flugzeugträger-Gruppe und ein U-Boot des U.S.-Verteidigungsministeriums, verschiedene Militärmanöver und die Stationierung des südkoreanischen Raktenabwehrsystems wurden in Position gebracht um eine bedrohliche Gefahren-Kulisse aufzubauen sowie das Vorantreiben einer internationalen Kriegsallianz unter Führung des Weissen Hauses.
Das folgt dem Muster, welches bei jeder entscheidenden Wahl einer neuen Regierung weltweit zu beobachten ist und ein Kandidat gewinnen könnte, bei dem die Gefahr besteht, nicht von aussen diktierten Vorgaben der Militärs Folge zu leisten.
In einem Exklusiv-Interview „Will South Korean Presidential Hopeful Moon Jae-in Pull the World Back From Nuclear War?“ mit der Time, das am 19.April 2017 veröffentlicht wurde, erklärte Moon Jae-in, dass, falls er zum Präsidenten gewählt würde, sofort nach Washington reisen würde, um mit dem U.S.-Präsidenten Donald Trump über die Abrüstung des nuklearen Waffensystems auf der koreanischen Halbinsel zu sprechen und nach Pjöngjang zu Gesprächen mit Kim Jong Un. Moon Jae-in sei bereit, als Vermittler zwischen den U.S.A. und der Demokratische Volksrepublik Korea parallel dazu Treffen zu arrangieren.
Weiter warnte Moon Jae-in, dass ein vorbeugender Angriff der U.S.A. die südkoreanische Bevölkerung in Gefahr bringt und nicht die u.s.-amerikanische. Ein Ausversehen ausgelöster „Unfall“ könnte zu einem Krieg führen: „Die menschliche Geschichte zeigt, dass, auch wenn nicht beabsichtigt, ein zufälliger Zusammenstoß zum Krieg führen kann“, so Moon Jae-in.
Quelle: http://time.com/4745910/south-korea-elections-moon-jae-in/
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