Fall Asef N.: Die staatliche, kommerzielle und rassistische Lügenkampagne gegen den von Abschiebung bedrohten Berufsschüler in Nürnberg, (Kodewort: „der Afghane“), für den sich bei seiner drohenden Abschiebung spontan Hunderte Mitschüler gegen die Polizei einsetzten, wird immer ekelhafter. Während offenkundig bezahlte und / oder gezielt operierende Trolle zynisch und abstoßend Twitter fluten (Beispiele: 1, 2, 3, 4), übt sich die Boulevardpresse mit gelernt sadistischer Freude am Verfälschen, Lügen, Weglassen und Falschdarstellen.
Die Vorzeigeniete dabei: Asefs „Betreuerin“ Dagmar Gerhard, „Mimikri e.V.“. Nach einem weiteren Verkehrsunfall von Interview können Anna Günther und Olaf Przybilla in der „Süddeutschen“ zufrieden vermelden:
„Am Tag nach dem Abschiebeversuch ist am Donnerstag aus einem medialen Helden, für den sich Mitschüler eingesetzt haben, ein potenzieller Attentäter geworden.“
Zu der von der Polizei in die Welt gesetzten Behauptung, ausgerechnet der von seinen Mitschülern bis hin zu Passanten spontan verteidigte Berufsschüler hätte vor Polizisten (wo sind diese Zeugen?) mit einem Attentat gegen „Deutsche“ gedroht, fällt die „Betreuerin“ abermals die Treppe herunter:
„Als er frei kam, hat Gerhard mit N. gesprochen. Sollte er das wirklich gesagt haben, so tue ihm das sehr leid, habe er erklärt, dann sei er nicht Herr seiner Sinne gewesen. Trotzdem scheint der Satz gefallen zu sein. Gerhard vermag es nicht zu beurteilen.“
Das ist kein Journalismus, den Anna Günther und Olaf Przybilla da betreiben. Und Dagmar Gerhard ist zu raten, einfach gar nichts mehr zu sagen. Nie mehr.
Stattdessen ist Asefs Anwalt der Meinung, der Betroffene solle öffentlich nichts sagen, schon gar nicht zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfe:
„N. soll nun nicht mehr sprechen, das habe er ihm geraten, sagt sein Anwalt Michael Brenner.“
Das ist das Allerdümmste überhaupt in dieser Situation. Der Öffentlichkeit wird von den Massenmedien und dem eng mit ihnen kooperierenden Polizei- und Staatsapparat das Bild von einem Menschen im Kopf herumgedreht, aus Gemeinheit, Sadismus und im Versuch die eigene peinliche öffentliche Niederlage angesichts so unmoderner und unglobalisierter Solidarität von deutschen Jugendlichen mit deren Klassenkameraden wegzumanipulieren.
Aber anstatt Asef nun selbst ein einziges Interview geben zu lassen, damit sich dieser einmal selbst verteidigen kann, schicken „Betreuerin“ Gerhard und ihr Verein Mimikri e.V. Selbstdarstellungen an genau die Massenmedien, die anschließend Asef N. in die Pfanne hauen, Marke „Er entschuldigt sich – aber er kann sich nicht erinnern. Harharhar.“
Auf die Idee, ihr „Statement“ im Namen des Betreuten auch nur auf die eigene Webseite zu packen, kommt der Verein natürlich nicht. Ganz zu schweigen auf die Idee, sich wenigsten mit einem Smartphone hinzusetzen und Asef selbst sprechen zu lassen, anstelle aller anderen.
Und dann dass:
„Dass Behörden über einen Flüchtling einfach ungeprüfte Behauptungen in die Welt setzen, hätte ich nicht für möglich gehalten“, sagt Johanna Böhm vom Flüchtlingsrat.
Ja. Und genau deswegen bist Du auch beim Flüchtlingsrat.
Es gibt mindestens zwei Versionen der angeblichen Äußerung von Asef N.
„In einem Monat bin ich eh wieder hier und bringe Deutsche um.“
Ziemlich locker für die Situation und für jemanden, der vor vier Jahren nicht mal ein Wort deutsch gesprochen hat. Mittlerweile lautet die Version:
„Ich bin in einem Monat wieder da. Und dann bringe ich Deutsche um.”
Das ist Hörensagen. Jeder Depp müsste das erkennen. Hätte Asef N. eine Verteidigung, vorneweg von all diesen Pro-Europäern und wohlbetuchten Linkshabern bei „Bündnis 90/Die Grünen“, wäre längst die Herausgabe der Videodokumentation des Filmteams der Polizei gefordert worden. Denn genau in dem Tumult um die Verfrachtung von Asef N. in den dritten Polizeiwagen filmte diese. Und genau dort soll diese angebliche Attentatsdrohung gefallen sein.
Die bayrischen Behörden lügen hier offensichtlich was die Schwarte kracht. Aber dann sowas – aus der Selbstdarstellung (ich kann das nicht anders nennen) die Mimikri e.V. an die Massenmedien schickt, Zitat aus dem „Spiegel“:
„Es ist nicht richtig, dass der jetzt vorgelegte Pass schon im Jahr 2007 ausgestellt wurde. Lediglich eine Tazkira (afghanische Geburtsurkunde), die er dem Ausländeramt vorlegte, datiert aus dem Jahr 2007. Ganz offenbar verwechselt das Innenministerium diese Urkunde mit dem Pass.“
Ja natürlich… Eine Verwechslung.. Das wird es sein! So Behörden, also die würden doch niemals lügen. Obwohl die ganze Boulevardpresse voll davon ist, sie überall massenhaft abkopiert werden und jeder Rassist grunzend Wohlfeiles absondert, Marke „jaja, die Linken, typisch, einen Terroristen und Betrüger beschützen und unsere lieben, guten rechtsextremen Attentäter aus der Bundeswehr nicht ihren hart erarbeiteten Asylstatus als nicht arabisch sprechenden Syrer gewäh.. äh.. NAJAAAA, DIE LINKEN EBEN! JAJA!“
Warum sind Mimikri e.V. und Flüchtlingsrat nicht mal in der Lage Lügen der bayrischen Behörden schriftlich zu dokumentieren, aufzulisten, zu erläutern und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen? Warum senden sie stattdessen wachsweiche Anbiederungen an die Boulevardpresse? Wo ist ein einziges Interview mit dem Betroffenen?
Heute hat auch die zweite Gerichtsinstanz in Bayern eine Inhaftierung zwecks Abschiebung von Asef N. verweigert. Es ist dennoch absehbar, dass die Behörden diesen aber unter allen Umständen aus Deutschland ausweisen wollen, einfach nur um als Sieger darzustehen, die sie sowieso nicht sind und Recht zu behalten, was sie der Bevölkerung nehmen wollen.
Die Verteidigung von Asef sollte nicht passiv den weiteren Verlauf der juristischen Auseinandersetzung abwarten, sondern endlich offensiv die Lügen und Verleumdungen ihres Mandaten vor der Öffentlichkeit bloßstellen.
Wohlgemerkt vor der Öffentlichkeit. Das hat – manche haben es mittlerweile begriffen – nichts mit der etablierten kommerziell-staatlichen Presse, sondern mit den einfachen Menschen zu tun. So schlicht gestrickt und manipulierbar die Menschen in Deutschland auch sein mögen, den Sinn für Gerechtigkeit haben sie nicht verloren, wenn auch oft genug aus dem Blick.
(…)
01.06.2017 Fall Asef, Nürnberg: Heimtücke eines verlogenen Polizeistaates
Nachdem Behörden und Polizei die nach eigenen Angaben lang geplante Abschiebung eines seit vier Jahren in Deutschland lebenden afghanischen Berufsschülers unbedingt vor den Augen seiner Mitschüler durchziehen wollen und dabei eine desaströse öffentliche Niederlage einstecken, behaupten sie nun, Asef N. hätte nach seinem von der Polizei gewaltsam gegen dreihundert junge solidarische Deutsche durchgeprügelten Abtransport auf der Polizeiwache angekündigt genau gegen diejenigen Attentate durchführen zu wollen die ihn gerade unter vollem Einsatz verteidigten.